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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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SA

Sarcosis, heist insgemein eine Fleischwachsung, wenn am gehöri-
gen Ort und Glied Fleisch wächset; zuweilen wird auch hierunter Sar-
coma
verstanden.

Sarcotica, werden diejenigen Artzney-Mittel genannt, welche in
tieffen Hölen und Wunden Fleisch wachsend machen, oder eigentlich zu
reden, welche die Hindernissen, so der arbeitenden Natur widerstreben,
heben; denn daß das Fleisch wieder wachse, ist einzig ein Werck der
Natur, massen sie mit dem gelatinösen Theil des Bluts, dasjenige, was
verlohren, wieder zu ergäntzen suchet, solche sind herb. und radic. Bardan.
Bistort. flor. Hypericon. Tiliae, rad. Alth. Malv. Anchus. Glycyrrhiz. Osteo-
coll. Sarcocoll. C. C. ust. flor. is, lapid. 69. Myrrh. Tragacanth. Thus,
Decocta vulneraria,
alle Balsama naturalia und artificialia &c.

Sarda, Sardus, siehe Carneolus.

Sarmatica lues, siehe Plica.

Sarsaparilla, Sarsaparillen-Wurtzel, bestehet aus vielen langen
Reb-artigen Wurtzeln, welche so dick wie ein Feder-Kiel sind, und alle
aus einem Knoten heraus wachsen: sind auswendig faltig und runtzlicht,
von braunfahler Farbe, aber inwendig weiß; sie hat keinen sonderlichen
Geschmack oder Geruch, wird aus America über Spanien heraus ge-
bracht. Das Kraut dieses Namens wird Smilax aspera Peruviana ge-
nannt, wächst in West-Jndien an feuchten Orten. Man findet unter-
schiedliche Sorten dieser Wurtzel, als die Spanische, Holländische und
Frantzösische, allein die Spanische ist die beste, hat lange Zasern, so aus-
wendig grau-braun, und inwendig weiß mit zwey röthlichen Strichen an-
zusehen, auch leicht zu spalten ist, aber doch nicht stäubet, wenn man sie
spaltet; wenn sie gefotten wird, so giebt sie dem Wasser eine rothe Couleur;
sie muß nicht feuchte seyn, mittelmäßiger Dicke, wie ein Feder-Kiel, denn die
gar dünnen taugen nichts. Sie treibet nicht nur den Schweiß, sondern
purgiret auch dabey, ist ein trefflich Mittel wider Corpulentiam nimiam;
heilet vornemlich alle alte Schäden, anfangenden und verborgenen Krebs,
wird täglich wider die Frantzosen in Decocten gebrauchet.

Sartorius, suche unter dem Titul Musculus.

Sassafras, siehe Lignum Sassafras.

Satureja, Hyssopus agrestis, Saturey, Garten-Winter-Jsop,
wird jährlich in Gärten gesäet, blühet beynahe den gantzen Sommer
durch. Das Kraut samt den Blumen dienen dem Magen, Brust und
Haupt, widerstehen dem Gifft, zertheilen die Winde und Blähungen, Auf-

blähen
N n n n n 3
SA

Sarcoſis, heiſt insgemein eine Fleiſchwachſung, wenn am gehoͤri-
gen Ort und Glied Fleiſch waͤchſet; zuweilen wird auch hierunter Sar-
coma
verſtanden.

Sarcotica, werden diejenigen Artzney-Mittel genannt, welche in
tieffen Hoͤlen und Wunden Fleiſch wachſend machen, oder eigentlich zu
reden, welche die Hinderniſſen, ſo der arbeitenden Natur widerſtreben,
heben; denn daß das Fleiſch wieder wachſe, iſt einzig ein Werck der
Natur, maſſen ſie mit dem gelatinoͤſen Theil des Bluts, dasjenige, was
verlohren, wieder zu ergaͤntzen ſuchet, ſolche ſind herb. und radic. Bardan.
Biſtort. flor. Hypericon. Tiliæ, rad. Alth. Malv. Anchuſ. Glycyrrhiz. Oſteo-
coll. Sarcocoll. C. C. uſt. flor. 🜍is, lapid. 69. Myrrh. Tragacanth. Thus,
Decocta vulneraria,
alle Balſama naturalia und artificialia &c.

Sarda, Sardus, ſiehe Carneolus.

Sarmatica lues, ſiehe Plica.

Sarſaparilla, Sarſaparillen-Wurtzel, beſtehet aus vielen langen
Reb-artigen Wurtzeln, welche ſo dick wie ein Feder-Kiel ſind, und alle
aus einem Knoten heraus wachſen: ſind auswendig faltig und runtzlicht,
von braunfahler Farbe, aber inwendig weiß; ſie hat keinen ſonderlichen
Geſchmack oder Geruch, wird aus America uͤber Spanien heraus ge-
bracht. Das Kraut dieſes Namens wird Smilax aſpera Peruviana ge-
nannt, waͤchſt in Weſt-Jndien an feuchten Orten. Man findet unter-
ſchiedliche Sorten dieſer Wurtzel, als die Spaniſche, Hollaͤndiſche und
Frantzoͤſiſche, allein die Spaniſche iſt die beſte, hat lange Zaſern, ſo aus-
wendig grau-braun, und inwendig weiß mit zwey roͤthlichen Strichen an-
zuſehen, auch leicht zu ſpalten iſt, aber doch nicht ſtaͤubet, wenn man ſie
ſpaltet; wenn ſie gefotten wird, ſo giebt ſie dem Waſſer eine rothe Couleur;
ſie muß nicht feuchte ſeyn, mittelmaͤßiger Dicke, wie ein Feder-Kiel, denn die
gar duͤnnen taugen nichts. Sie treibet nicht nur den Schweiß, ſondern
purgiret auch dabey, iſt ein trefflich Mittel wider Corpulentiam nimiam;
heilet vornemlich alle alte Schaͤden, anfangenden und verborgenen Krebs,
wird taͤglich wider die Frantzoſen in Decocten gebrauchet.

Sartorius, ſuche unter dem Titul Muſculus.

Saſſafras, ſiehe Lignum Saſſafras.

Satureja, Hyſſopus agreſtis, Saturey, Garten-Winter-Jſop,
wird jaͤhrlich in Gaͤrten geſaͤet, bluͤhet beynahe den gantzen Sommer
durch. Das Kraut ſamt den Blumen dienen dem Magen, Bruſt und
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[837/0849] SA Sarcoſis, heiſt insgemein eine Fleiſchwachſung, wenn am gehoͤri- gen Ort und Glied Fleiſch waͤchſet; zuweilen wird auch hierunter Sar- coma verſtanden. Sarcotica, werden diejenigen Artzney-Mittel genannt, welche in tieffen Hoͤlen und Wunden Fleiſch wachſend machen, oder eigentlich zu reden, welche die Hinderniſſen, ſo der arbeitenden Natur widerſtreben, heben; denn daß das Fleiſch wieder wachſe, iſt einzig ein Werck der Natur, maſſen ſie mit dem gelatinoͤſen Theil des Bluts, dasjenige, was verlohren, wieder zu ergaͤntzen ſuchet, ſolche ſind herb. und radic. Bardan. Biſtort. flor. Hypericon. Tiliæ, rad. Alth. Malv. Anchuſ. Glycyrrhiz. Oſteo- coll. Sarcocoll. C. C. uſt. flor. 🜍is, lapid. 69. Myrrh. Tragacanth. Thus, Decocta vulneraria, alle Balſama naturalia und artificialia &c. Sarda, Sardus, ſiehe Carneolus. Sarmatica lues, ſiehe Plica. Sarſaparilla, Sarſaparillen-Wurtzel, beſtehet aus vielen langen Reb-artigen Wurtzeln, welche ſo dick wie ein Feder-Kiel ſind, und alle aus einem Knoten heraus wachſen: ſind auswendig faltig und runtzlicht, von braunfahler Farbe, aber inwendig weiß; ſie hat keinen ſonderlichen Geſchmack oder Geruch, wird aus America uͤber Spanien heraus ge- bracht. Das Kraut dieſes Namens wird Smilax aſpera Peruviana ge- nannt, waͤchſt in Weſt-Jndien an feuchten Orten. Man findet unter- ſchiedliche Sorten dieſer Wurtzel, als die Spaniſche, Hollaͤndiſche und Frantzoͤſiſche, allein die Spaniſche iſt die beſte, hat lange Zaſern, ſo aus- wendig grau-braun, und inwendig weiß mit zwey roͤthlichen Strichen an- zuſehen, auch leicht zu ſpalten iſt, aber doch nicht ſtaͤubet, wenn man ſie ſpaltet; wenn ſie gefotten wird, ſo giebt ſie dem Waſſer eine rothe Couleur; ſie muß nicht feuchte ſeyn, mittelmaͤßiger Dicke, wie ein Feder-Kiel, denn die gar duͤnnen taugen nichts. Sie treibet nicht nur den Schweiß, ſondern purgiret auch dabey, iſt ein trefflich Mittel wider Corpulentiam nimiam; heilet vornemlich alle alte Schaͤden, anfangenden und verborgenen Krebs, wird taͤglich wider die Frantzoſen in Decocten gebrauchet. Sartorius, ſuche unter dem Titul Muſculus. Saſſafras, ſiehe Lignum Saſſafras. Satureja, Hyſſopus agreſtis, Saturey, Garten-Winter-Jſop, wird jaͤhrlich in Gaͤrten geſaͤet, bluͤhet beynahe den gantzen Sommer durch. Das Kraut ſamt den Blumen dienen dem Magen, Bruſt und Haupt, widerſtehen dem Gifft, zertheilen die Winde und Blaͤhungen, Auf- blaͤhen N n n n n 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 837. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/849>, abgerufen am 22.11.2024.