Receptaculum chyli, auch lumbare, das Milch-Säcklein, weil es in den Lenden der lincken Seite lieget, hält einen Milch-artigen Liquo- rem in sich, welcher von den Glandulis mesentericis durch weite Gefässe dahin gebracht wird.
Receptaculum lymphae,Wasser-Säcklein oder Wasser-Behal- ter im Gekröse.
Receptarii Medici heissen bey D. Langen in seinen Episteln solche Medici, welche von Apotheckern und Chymisten gantze Hauffen Recepte nehmen und sich geben lassen, es mag nun dran seyn, was da wolle.
Recidiva, das Wiedereinfallen in die Kranckheit, ist, wenn man kranck gewesen, genesen ist, und dann wieder in die Kranckheit fällt.
Recipe,Nimm, wird vor allen Recepten abgekürtzt, also oder Jupiter gefunden.
Recipiens, eine Vorlage, ist ein groß weit chymisch Gefäß, auch Matracium genannt.
Recocta,Quarck, der Käse, welcher nur erst aus dem Molcken, oder versauerter Milch bereitet worden, und annoch keine Form bekommen hat.
Recrementum, siehe Excrementum.
Rectificatio, das Rectificiren, Reinigen, heist die Spiritus überge- hen lassen, um die frembden Theilgen, die sie vielleicht bey der ersten Destillation mit sich auftreiben können, davon zu scheiden.
Recti Musculi, siehe Musculus.
Rectum intestinum, siehe Intestinum.
Rectus, heist gleich, gerade, davon kommt Rectum intestinum.
Recurrentes nervi, siehe Nervi.
Recutiti, werden diejenigen genannt, von deren Vorhaut ein Stücklein abgeschnitten worden.
Redivivus, ist ein Wort, das bey den Chymicis gar gebräuchlich ist, und bedeutet so viel, wann bey ihrer Arbeit ein Minerale oder Me- tallum, welches zwar würcklich da gewesen, iedennoch unter einer andern Gestalt verborgen gestecket, nunmehro unter seiner rechten Gestalt her- vor gebracht wird. Dergestalt wird der Mercurius, der in Zinnober steckt, durch zugemischte drey Theil gestossenen Kalches hervor und in die Vorlage getrieben.
Reduc, Redux, ist der Titul eines Pulvers, vermittelst dessen die cal-
cinirten
RE
Receptaculum chyli, auch lumbare, das Milch-Saͤcklein, weil es in den Lenden der lincken Seite lieget, haͤlt einen Milch-artigen Liquo- rem in ſich, welcher von den Glandulis meſentericis durch weite Gefaͤſſe dahin gebracht wird.
Receptaculum lymphæ,Waſſer-Saͤcklein oder Waſſer-Behal- ter im Gekroͤſe.
Receptarii Medici heiſſen bey D. Langen in ſeinen Epiſteln ſolche Medici, welche von Apotheckern und Chymiſten gantze Hauffen Recepte nehmen und ſich geben laſſen, es mag nun dran ſeyn, was da wolle.
Recidiva, das Wiedereinfallen in die Kranckheit, iſt, wenn man kranck geweſen, geneſen iſt, und dann wieder in die Kranckheit faͤllt.
Recipe,Nimm, wird vor allen Recepten abgekuͤrtzt, alſo ℞ oder ♃ gefunden.
Recipiens, eine Vorlage, iſt ein groß weit chymiſch Gefaͤß, auch Matracium genannt.
Recocta,Quarck, der Kaͤſe, welcher nur erſt aus dem Molcken, oder verſauerter Milch bereitet worden, und annoch keine Form bekommen hat.
Recrementum, ſiehe Excrementum.
Rectificatio, das Rectificiren, Reinigen, heiſt die Spiritus uͤberge- hen laſſen, um die frembden Theilgen, die ſie vielleicht bey der erſten Deſtillation mit ſich auftreiben koͤnnen, davon zu ſcheiden.
Recti Muſculi, ſiehe Muſculus.
Rectum inteſtinum, ſiehe Inteſtinum.
Rectus, heiſt gleich, gerade, davon kommt Rectum inteſtinum.
Recurrentes nervi, ſiehe Nervi.
Recutiti, werden diejenigen genannt, von deren Vorhaut ein Stuͤcklein abgeſchnitten worden.
Redivivus, iſt ein Wort, das bey den Chymicis gar gebraͤuchlich iſt, und bedeutet ſo viel, wann bey ihrer Arbeit ein Minerale oder Me- tallum, welches zwar wuͤrcklich da geweſen, iedennoch unter einer andern Geſtalt verborgen geſtecket, nunmehro unter ſeiner rechten Geſtalt her- vor gebracht wird. Dergeſtalt wird der Mercurius, der in Zinnober ſteckt, durch zugemiſchte drey Theil geſtoſſenen Kalches hervor und in die Vorlage getrieben.
Reduc, Redux, iſt der Titul eines Pulvers, vermittelſt deſſen die cal-
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Receptaculum chyli, auch lumbare, das Milch-Saͤcklein, weil es
in den Lenden der lincken Seite lieget, haͤlt einen Milch-artigen Liquo-
rem in ſich, welcher von den Glandulis meſentericis durch weite Gefaͤſſe
dahin gebracht wird.
Receptaculum lymphæ, Waſſer-Saͤcklein oder Waſſer-Behal-
ter im Gekroͤſe.
Receptarii Medici heiſſen bey D. Langen in ſeinen Epiſteln ſolche
Medici, welche von Apotheckern und Chymiſten gantze Hauffen Recepte
nehmen und ſich geben laſſen, es mag nun dran ſeyn, was da wolle.
Recidiva, das Wiedereinfallen in die Kranckheit, iſt, wenn man
kranck geweſen, geneſen iſt, und dann wieder in die Kranckheit faͤllt.
Recipe, Nimm, wird vor allen Recepten abgekuͤrtzt, alſo ℞ oder
♃ gefunden.
Recipiens, eine Vorlage, iſt ein groß weit chymiſch Gefaͤß, auch
Matracium genannt.
Recocta, Quarck, der Kaͤſe, welcher nur erſt aus dem Molcken,
oder verſauerter Milch bereitet worden, und annoch keine Form
bekommen hat.
Recrementum, ſiehe Excrementum.
Rectificatio, das Rectificiren, Reinigen, heiſt die Spiritus uͤberge-
hen laſſen, um die frembden Theilgen, die ſie vielleicht bey der erſten
Deſtillation mit ſich auftreiben koͤnnen, davon zu ſcheiden.
Recti Muſculi, ſiehe Muſculus.
Rectum inteſtinum, ſiehe Inteſtinum.
Rectus, heiſt gleich, gerade, davon kommt Rectum inteſtinum.
Recurrentes nervi, ſiehe Nervi.
Recutiti, werden diejenigen genannt, von deren Vorhaut ein
Stuͤcklein abgeſchnitten worden.
Redivivus, iſt ein Wort, das bey den Chymicis gar gebraͤuchlich
iſt, und bedeutet ſo viel, wann bey ihrer Arbeit ein Minerale oder Me-
tallum, welches zwar wuͤrcklich da geweſen, iedennoch unter einer andern
Geſtalt verborgen geſtecket, nunmehro unter ſeiner rechten Geſtalt her-
vor gebracht wird. Dergeſtalt wird der Mercurius, der in Zinnober
ſteckt, durch zugemiſchte drey Theil geſtoſſenen Kalches hervor und in
die Vorlage getrieben.
Reduc, Redux, iſt der Titul eines Pulvers, vermittelſt deſſen die cal-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 791. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/803>, abgerufen am 22.11.2024.
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