Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
PA

Palpebrarum inversio, siehe Ectropion.

tuberculum, Wartzen der Augenlieder.

tumor, geschwollene Augenlieder.

ulcusculum, ein Geschwürlein der Augenlieder:
diese Zufälle werden insgemein wie andere Geschwülste und Geschwüre
curiret.

Palpitatio cordis, das Hertz-Klopffen, Beben oder Pochen: siehe
Cordis palpitatio.

Pamphilium, ist der Zuname eines weissen Pflasters, so beym Ga-
leno
beschrieben.

Pampini, werden die Wein-Blätter genannt; und daher

Pampiniformia vasa, die Weinreben-förmige Gefässe, sind die zu-
bereitenden Saamen-Gefässe, oder die Venae und Arteriae, welche ver-
knüpffet und niederwerts steigen in den Fortsatz des ungespannten Fells,
woselbst sie vielfältig durch einander verwickelt werden, und machen die
zugespitzten Stücklein. Sie werden darum also genannt, weil sie, gleich
den Gäblein in den Weinreben gekrümmet sind, und sich also im Abstei-
gen hin und wieder ziehen.

Panacea, eine allgemeine Artzney, welche man in allen Fällen und
wider alle Kranckheiten gebrauchen kan; ob aber solch eine Medicin vor-
handen, ist billig zu zweiffeln. Von der tinctura Solis und lapide Philo-
sophico
wird ohne Ursach viel Wercks gemachet. Der Name Panacea,
kommt von dem Griechischen Wörtern pan und akos her, woraus im
Plurali panakeia wird, das ist, remedium universale, ein allgemeines Mit-
tel: oder vom Worte pan, das so viel als omne, alles heist, und vom
verbo akeomai, das ist, Sano, ich heile, quasi omnia sanans, das alles heilet.

Panacea Anwaldina Volckameri, ist eine Composition aus unter-
schiedlichen Ingredientibus, darzu Cinnabar. nativ. opt. Mercur. dulc.
ana ß. magister. Corallior. Margaritar. ana ßij. Croci j. misce.
Jst eine
schöne Artzney wider die Epilepsie und den Schwindel. Die Dosis
sind gr. iij. biß j.

Panacea catarrhorum, ist das Sassafras.

Holsatica, ist das Arcanum duplicatum.

Mercurialis, ist ein Sublimat, welches viele Sublimationes
und der Spirit. Vini abgesüsset haben, darzu Mercurii dulc. subl. q. pl. pül-
vere ihn in einem steinernen oder gläsernen Mörsel, und schütte ihn in eine
Matras, deren drey Viertheil leer bleiben, und der Hals mitten in seiner

Höhe
PA

Palpebrarum inverſio, ſiehe Ectropion.

tuberculum, Wartzen der Augenlieder.

tumor, geſchwollene Augenlieder.

ulcuſculum, ein Geſchwuͤrlein der Augenlieder:
dieſe Zufaͤlle werden insgemein wie andere Geſchwuͤlſte und Geſchwuͤre
curiret.

Palpitatio cordis, das Hertz-Klopffen, Beben oder Pochen: ſiehe
Cordis palpitatio.

Pamphilium, iſt der Zuname eines weiſſen Pflaſters, ſo beym Ga-
leno
beſchrieben.

Pampini, werden die Wein-Blaͤtter genannt; und daher

Pampiniformia vaſa, die Weinreben-foͤrmige Gefaͤſſe, ſind die zu-
bereitenden Saamen-Gefaͤſſe, oder die Venæ und Arteriæ, welche ver-
knuͤpffet und niederwerts ſteigen in den Fortſatz des ungeſpannten Fells,
woſelbſt ſie vielfaͤltig durch einander verwickelt werden, und machen die
zugeſpitzten Stuͤcklein. Sie werden darum alſo genannt, weil ſie, gleich
den Gaͤblein in den Weinreben gekruͤmmet ſind, und ſich alſo im Abſtei-
gen hin und wieder ziehen.

Panacea, eine allgemeine Artzney, welche man in allen Faͤllen und
wider alle Kranckheiten gebrauchen kan; ob aber ſolch eine Medicin vor-
handen, iſt billig zu zweiffeln. Von der tinctura Solis und lapide Philo-
ſophico
wird ohne Urſach viel Wercks gemachet. Der Name Panacea,
kommt von dem Griechiſchen Woͤrtern πᾶν und ἄκος her, woraus im
Plurali πανάκεια wird, das iſt, remedium univerſale, ein allgemeines Mit-
tel: oder vom Worte πᾶν, das ſo viel als omne, alles heiſt, und vom
verbo ἀκέομαι, das iſt, Sano, ich heile, quaſi omnia ſanans, das alles heilet.

Panacea Anwaldina Volckameri, iſt eine Compoſition aus unter-
ſchiedlichen Ingredientibus, darzu ℞ Cinnabar. nativ. opt. Mercur. dulc.
ana ℥ß. magiſter. Corallior. Margaritar. ana ʒij. Croci ℈j. miſce.
Jſt eine
ſchoͤne Artzney wider die Epilepſie und den Schwindel. Die Doſis
ſind gr. iij. biß ℈j.

Panacea catarrhorum, iſt das Saſſafras.

Holſatica, iſt das Arcanum duplicatum.

Mercurialis, iſt ein Sublimat, welches viele Sublimationes
und der Spirit. Vini abgeſuͤſſet haben, darzu ℞ Mercurii dulc. ſubl. q. pl. puͤl-
vere ihn in einem ſteinernen oder glaͤſernen Moͤrſel, und ſchuͤtte ihn in eine
Matras, deren drey Viertheil leer bleiben, und der Hals mitten in ſeiner

Hoͤhe
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0690" n="678"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">PA</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palpebrarum inver&#x017F;io,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Ectropion.</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">tuberculum,</hi> <hi rendition="#fr">Wartzen der Augenlieder.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">tumor,</hi> <hi rendition="#fr">ge&#x017F;chwollene Augenlieder.</hi> </hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">ulcu&#x017F;culum,</hi> ein <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;chwu&#x0364;rlein der Augenlieder:</hi></hi><lb/>
die&#x017F;e Zufa&#x0364;lle werden insgemein wie andere Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;te und Ge&#x017F;chwu&#x0364;re<lb/><hi rendition="#aq">curi</hi>ret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palpitatio cordis,</hi> das Hertz-Klopffen, Beben oder Pochen: &#x017F;iehe<lb/><hi rendition="#aq">Cordis palpitatio.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Pamphilium,</hi> i&#x017F;t der Zuname eines wei&#x017F;&#x017F;en Pfla&#x017F;ters, &#x017F;o beym <hi rendition="#aq">Ga-<lb/>
leno</hi> be&#x017F;chrieben.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Pampini,</hi> werden die Wein-Bla&#x0364;tter genannt; und daher</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Pampiniformia va&#x017F;a,</hi> die <hi rendition="#fr">Weinreben-fo&#x0364;rmige Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,</hi> &#x017F;ind die zu-<lb/>
bereitenden Saamen-Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, oder die <hi rendition="#aq">Venæ</hi> und <hi rendition="#aq">Arteriæ,</hi> welche ver-<lb/>
knu&#x0364;pffet und niederwerts &#x017F;teigen in den Fort&#x017F;atz des unge&#x017F;pannten Fells,<lb/>
wo&#x017F;elb&#x017F;t &#x017F;ie vielfa&#x0364;ltig durch einander verwickelt werden, und machen die<lb/>
zuge&#x017F;pitzten Stu&#x0364;cklein. Sie werden darum al&#x017F;o genannt, weil &#x017F;ie, gleich<lb/>
den Ga&#x0364;blein in den Weinreben gekru&#x0364;mmet &#x017F;ind, und &#x017F;ich al&#x017F;o im Ab&#x017F;tei-<lb/>
gen hin und wieder ziehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Panacea,</hi> eine allgemeine Artzney, welche man in allen Fa&#x0364;llen und<lb/>
wider alle Kranckheiten gebrauchen kan; ob aber &#x017F;olch eine <hi rendition="#aq">Medicin</hi> vor-<lb/>
handen, i&#x017F;t billig zu zweiffeln. Von der <hi rendition="#aq">tinctura Solis</hi> und <hi rendition="#aq">lapide Philo-<lb/>
&#x017F;ophico</hi> wird ohne Ur&#x017F;ach viel Wercks gemachet. Der Name <hi rendition="#aq">Panacea,</hi><lb/>
kommt von dem Griechi&#x017F;chen Wo&#x0364;rtern &#x03C0;&#x1FB6;&#x03BD; und &#x1F04;&#x03BA;&#x03BF;&#x03C2; her, woraus im<lb/><hi rendition="#aq">Plurali</hi> &#x03C0;&#x03B1;&#x03BD;&#x03AC;&#x03BA;&#x03B5;&#x03B9;&#x03B1; wird, das i&#x017F;t, <hi rendition="#aq">remedium univer&#x017F;ale,</hi> ein allgemeines Mit-<lb/>
tel: oder vom Worte &#x03C0;&#x1FB6;&#x03BD;, das &#x017F;o viel als <hi rendition="#aq">omne,</hi> alles hei&#x017F;t, und vom<lb/><hi rendition="#aq">verbo</hi> &#x1F00;&#x03BA;&#x03AD;&#x03BF;&#x03BC;&#x03B1;&#x03B9;, das i&#x017F;t, <hi rendition="#aq">Sano,</hi> ich heile, <hi rendition="#aq">qua&#x017F;i omnia &#x017F;anans,</hi> das alles heilet.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Panacea Anwaldina Volckameri,</hi> i&#x017F;t eine <hi rendition="#aq">Compo&#x017F;ition</hi> aus unter-<lb/>
&#x017F;chiedlichen <hi rendition="#aq">Ingredientibus,</hi> darzu <hi rendition="#aq">&#x211E; Cinnabar. nativ. opt. Mercur. dulc.<lb/>
ana &#x2125;<hi rendition="#i">ß.</hi> magi&#x017F;ter. Corallior. Margaritar. ana &#x0292;ij. Croci &#x2108;j. mi&#x017F;ce.</hi> J&#x017F;t eine<lb/>
&#x017F;cho&#x0364;ne Artzney wider die <hi rendition="#aq">Epilep&#x017F;ie</hi> und den Schwindel. Die <hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi><lb/>
&#x017F;ind <hi rendition="#aq">gr. iij.</hi> biß <hi rendition="#aq">&#x2108;j.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Panacea catarrhorum,</hi> i&#x017F;t das <hi rendition="#aq">Sa&#x017F;&#x017F;afras.</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Hol&#x017F;atica,</hi> i&#x017F;t das <hi rendition="#aq">Arcanum duplicatum.</hi></hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">Mercurialis,</hi> i&#x017F;t ein <hi rendition="#aq">Sublimat,</hi> welches viele <hi rendition="#aq">Sublimationes</hi></hi><lb/>
und der <hi rendition="#aq">Spirit. Vini</hi> abge&#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;et haben, darzu <hi rendition="#aq">&#x211E; Mercurii dulc. &#x017F;ubl. q. pl.</hi> pu&#x0364;l-<lb/>
vere ihn in einem &#x017F;teinernen oder gla&#x0364;&#x017F;ernen Mo&#x0364;r&#x017F;el, und &#x017F;chu&#x0364;tte ihn in eine<lb/>
Matras, deren drey Viertheil leer bleiben, und der Hals mitten in &#x017F;einer<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ho&#x0364;he</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[678/0690] PA Palpebrarum inverſio, ſiehe Ectropion. tuberculum, Wartzen der Augenlieder. tumor, geſchwollene Augenlieder. ulcuſculum, ein Geſchwuͤrlein der Augenlieder: dieſe Zufaͤlle werden insgemein wie andere Geſchwuͤlſte und Geſchwuͤre curiret. Palpitatio cordis, das Hertz-Klopffen, Beben oder Pochen: ſiehe Cordis palpitatio. Pamphilium, iſt der Zuname eines weiſſen Pflaſters, ſo beym Ga- leno beſchrieben. Pampini, werden die Wein-Blaͤtter genannt; und daher Pampiniformia vaſa, die Weinreben-foͤrmige Gefaͤſſe, ſind die zu- bereitenden Saamen-Gefaͤſſe, oder die Venæ und Arteriæ, welche ver- knuͤpffet und niederwerts ſteigen in den Fortſatz des ungeſpannten Fells, woſelbſt ſie vielfaͤltig durch einander verwickelt werden, und machen die zugeſpitzten Stuͤcklein. Sie werden darum alſo genannt, weil ſie, gleich den Gaͤblein in den Weinreben gekruͤmmet ſind, und ſich alſo im Abſtei- gen hin und wieder ziehen. Panacea, eine allgemeine Artzney, welche man in allen Faͤllen und wider alle Kranckheiten gebrauchen kan; ob aber ſolch eine Medicin vor- handen, iſt billig zu zweiffeln. Von der tinctura Solis und lapide Philo- ſophico wird ohne Urſach viel Wercks gemachet. Der Name Panacea, kommt von dem Griechiſchen Woͤrtern πᾶν und ἄκος her, woraus im Plurali πανάκεια wird, das iſt, remedium univerſale, ein allgemeines Mit- tel: oder vom Worte πᾶν, das ſo viel als omne, alles heiſt, und vom verbo ἀκέομαι, das iſt, Sano, ich heile, quaſi omnia ſanans, das alles heilet. Panacea Anwaldina Volckameri, iſt eine Compoſition aus unter- ſchiedlichen Ingredientibus, darzu ℞ Cinnabar. nativ. opt. Mercur. dulc. ana ℥ß. magiſter. Corallior. Margaritar. ana ʒij. Croci ℈j. miſce. Jſt eine ſchoͤne Artzney wider die Epilepſie und den Schwindel. Die Doſis ſind gr. iij. biß ℈j. Panacea catarrhorum, iſt das Saſſafras. Holſatica, iſt das Arcanum duplicatum. Mercurialis, iſt ein Sublimat, welches viele Sublimationes und der Spirit. Vini abgeſuͤſſet haben, darzu ℞ Mercurii dulc. ſubl. q. pl. puͤl- vere ihn in einem ſteinernen oder glaͤſernen Moͤrſel, und ſchuͤtte ihn in eine Matras, deren drey Viertheil leer bleiben, und der Hals mitten in ſeiner Hoͤhe

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/690
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 678. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/690>, abgerufen am 09.05.2024.