Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
PA

Palindrome, die wiederkommende Kranckheit.

Palma Christi, siehe Ricinus.

conifera spinosa, siehe Sanguis draconis.

dactylifera, Dactyliscum, Palmula, der Palm-Baum; sol-
cher Bäume giebt es vielerley Gattungen, so gar, daß Plinius deren bey-
nahe 50. gezehlet hat; doch ist zu wissen, daß die Datteln (siehe davon
Dactylus) nur an der sogenannten Palma zu finden, welche deswegen auch
in specie der Dattel-Baum genennet wird. Er hat einen langen und
dicken schuppichten Stamm, an dessen Höhe viel Aeste mit grossen langen
Blättern denen Schwerteln gleich, hervorspriessen, unter welchen die
Blumen gleichsam in einem Gehäuse verstecket liegen, welches sich end-
lich aufthut, und erstlich die Blumen zeiget, nachmalen aber die Datteln
häuffig, wie Trauben an einander, träget.

Palma pinus
prunifera fol. juccae
Palma juncus
siehe Sanguis draconis.

Palmaris musculus, siehe Musculus.

Palma, Vola, die hole oder flache Hand.

Palmites, der Palmen-Wein, ist ein sehr lieblicher und stärckender
Tranck, wird von der Palma minore also gesammlet: es haben die Jn-
dianer gewisse Messer und Instrumenta, wormit sie die untersten groben
Aeste am Baum ritzen, und den herausfliessenden Safft mit angehenck-
ten Bouteillen, wie man allhier das Bircken-Wasser sammlet, auffangen.

Palmus, das Hertz-Beben oder Zittern: siehe Cordis
palpitatio.

Palpebra, ein Augenlied, Palpebrae, Augenlieder, werden diejeni-
gen Theile genennet, wormit das Auge zur Zeit des Schlases ordentlich
und sonst nach gegebener Gelegenheit verborgen wird; es sind derer, in
Ansehung eines ieden Auges, zwey, nemlich das obere und das untere.
Sie bestehen aus dem Häutlein, der zarten Haut, und dem fleischichten
Häutgen, einem Knorpel mit Haaren, aus Mäuslein und der inwen-
digen Haut.

Palpebrarum ardor und rubor, roth und hitzige Augenlieder,
werden mit Rosar. spermat. Ranar. Plantag. Foenicul. Solani, mucilag.
semin. Cydonior.
und Psyllii &c. curiret.

Palpebrarum coalitus
connexio
siehe Anchyloblepharon.
Palpe-
Q q q q 3
PA

Palindrome, die wiederkommende Kranckheit.

Palma Chriſti, ſiehe Ricinus.

conifera ſpinoſa, ſiehe Sanguis draconis.

dactylifera, Dactyliſcum, Palmula, der Palm-Baum; ſol-
cher Baͤume giebt es vielerley Gattungen, ſo gar, daß Plinius deren bey-
nahe 50. gezehlet hat; doch iſt zu wiſſen, daß die Datteln (ſiehe davon
Dactylus) nur an der ſogenannten Palma zu finden, welche deswegen auch
in ſpecie der Dattel-Baum genennet wird. Er hat einen langen und
dicken ſchuppichten Stamm, an deſſen Hoͤhe viel Aeſte mit groſſen langen
Blaͤttern denen Schwerteln gleich, hervorſprieſſen, unter welchen die
Blumen gleichſam in einem Gehaͤuſe verſtecket liegen, welches ſich end-
lich aufthut, und erſtlich die Blumen zeiget, nachmalen aber die Datteln
haͤuffig, wie Trauben an einander, traͤget.

Palma pinus
prunifera fol. juccæ
Palma juncus
ſiehe Sanguis draconis.

Palmaris muſculus, ſiehe Muſculus.

Palma, Vola, die hole oder flache Hand.

Palmites, der Palmen-Wein, iſt ein ſehr lieblicher und ſtaͤrckender
Tranck, wird von der Palma minore alſo geſammlet: es haben die Jn-
dianer gewiſſe Meſſer und Inſtrumenta, wormit ſie die unterſten groben
Aeſte am Baum ritzen, und den herausflieſſenden Safft mit angehenck-
ten Bouteillen, wie man allhier das Bircken-Waſſer ſammlet, auffangen.

Palmus, das Hertz-Beben oder Zittern: ſiehe Cordis
palpitatio.

Palpebra, ein Augenlied, Palpebræ, Augenlieder, werden diejeni-
gen Theile genennet, wormit das Auge zur Zeit des Schlaſes ordentlich
und ſonſt nach gegebener Gelegenheit verborgen wird; es ſind derer, in
Anſehung eines ieden Auges, zwey, nemlich das obere und das untere.
Sie beſtehen aus dem Haͤutlein, der zarten Haut, und dem fleiſchichten
Haͤutgen, einem Knorpel mit Haaren, aus Maͤuslein und der inwen-
digen Haut.

Palpebrarum ardor und rubor, roth und hitzige Augenlieder,
werden mit 🜄 Roſar. ſpermat. Ranar. Plantag. Fœnicul. Solani, mucilag.
ſemin. Cydonior.
und Pſyllii &c. curiret.

Palpebrarum coalitus
connexio
ſiehe Anchyloblepharon.
Palpe-
Q q q q 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0689" n="677"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">PA</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palindrome,</hi> die wiederkommende Kranckheit.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palma Chri&#x017F;ti,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Ricinus.</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">conifera &#x017F;pino&#x017F;a,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Sanguis draconis.</hi></hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">dactylifera, Dactyli&#x017F;cum, Palmula,</hi> der <hi rendition="#fr">Palm-Baum;</hi> &#x017F;ol-</hi><lb/>
cher Ba&#x0364;ume giebt es vielerley Gattungen, &#x017F;o gar, daß <hi rendition="#aq">Plinius</hi> deren bey-<lb/>
nahe 50. gezehlet hat; doch i&#x017F;t zu wi&#x017F;&#x017F;en, daß die Datteln (&#x017F;iehe davon<lb/><hi rendition="#aq">Dactylus</hi>) nur an der &#x017F;ogenannten Palma zu finden, welche deswegen auch<lb/><hi rendition="#aq">in &#x017F;pecie</hi> der <hi rendition="#fr">Dattel-Baum</hi> genennet wird. Er hat einen langen und<lb/>
dicken &#x017F;chuppichten Stamm, an de&#x017F;&#x017F;en Ho&#x0364;he viel Ae&#x017F;te mit gro&#x017F;&#x017F;en langen<lb/>
Bla&#x0364;ttern denen Schwerteln gleich, hervor&#x017F;prie&#x017F;&#x017F;en, unter welchen die<lb/>
Blumen gleich&#x017F;am in einem Geha&#x0364;u&#x017F;e ver&#x017F;tecket liegen, welches &#x017F;ich end-<lb/>
lich aufthut, und er&#x017F;tlich die Blumen zeiget, nachmalen aber die Datteln<lb/>
ha&#x0364;uffig, wie Trauben an einander, tra&#x0364;get.</p><lb/>
          <list>
            <item><list rendition="#rightBraced #right"><item><hi rendition="#aq">Palma pinus</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">prunifera fol. juccæ</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">Palma juncus</hi></item></list> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Sanguis draconis.</hi></item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palmaris mu&#x017F;culus,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;culus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palma, Vola,</hi> die <hi rendition="#fr">hole oder flache Hand.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palmites,</hi> der <hi rendition="#fr">Palmen-Wein,</hi> i&#x017F;t ein &#x017F;ehr lieblicher und &#x017F;ta&#x0364;rckender<lb/>
Tranck, wird von der <hi rendition="#aq">Palma minore</hi> al&#x017F;o ge&#x017F;ammlet: es haben die Jn-<lb/>
dianer gewi&#x017F;&#x017F;e Me&#x017F;&#x017F;er und <hi rendition="#aq">In&#x017F;trumenta,</hi> wormit &#x017F;ie die unter&#x017F;ten groben<lb/>
Ae&#x017F;te am Baum ritzen, und den herausflie&#x017F;&#x017F;enden Safft mit angehenck-<lb/>
ten <hi rendition="#aq">Bouteill</hi>en, wie man allhier das Bircken-Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;ammlet, auffangen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palmus,</hi> das <hi rendition="#fr">Hertz-Beben oder Zittern:</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Cordis<lb/>
palpitatio.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palpebra,</hi> ein <hi rendition="#fr">Augenlied,</hi> <hi rendition="#aq">Palpebræ,</hi> <hi rendition="#fr">Augenlieder,</hi> werden diejeni-<lb/>
gen Theile genennet, wormit das Auge zur Zeit des Schla&#x017F;es ordentlich<lb/>
und &#x017F;on&#x017F;t nach gegebener Gelegenheit verborgen wird; es &#x017F;ind derer, in<lb/>
An&#x017F;ehung eines ieden Auges, zwey, nemlich das obere und das untere.<lb/>
Sie be&#x017F;tehen aus dem Ha&#x0364;utlein, der zarten Haut, und dem flei&#x017F;chichten<lb/>
Ha&#x0364;utgen, einem Knorpel mit Haaren, aus Ma&#x0364;uslein und der inwen-<lb/>
digen Haut.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Palpebrarum ardor</hi> und <hi rendition="#aq">rubor,</hi> <hi rendition="#fr">roth und hitzige Augenlieder,</hi><lb/>
werden mit <hi rendition="#aq">&#x1F704; Ro&#x017F;ar. &#x017F;permat. Ranar. Plantag. F&#x0153;nicul. Solani, mucilag.<lb/>
&#x017F;emin. Cydonior.</hi> und <hi rendition="#aq">P&#x017F;yllii &amp;c. curi</hi>ret.</p><lb/>
          <list>
            <item><list rendition="#rightBraced #right"><item><hi rendition="#aq">Palpebrarum coalitus</hi></item><lb/><item><hi rendition="#aq">connexio</hi></item></list> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Anchyloblepharon.</hi></item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">Q q q q 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Palpe-</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[677/0689] PA Palindrome, die wiederkommende Kranckheit. Palma Chriſti, ſiehe Ricinus. conifera ſpinoſa, ſiehe Sanguis draconis. dactylifera, Dactyliſcum, Palmula, der Palm-Baum; ſol- cher Baͤume giebt es vielerley Gattungen, ſo gar, daß Plinius deren bey- nahe 50. gezehlet hat; doch iſt zu wiſſen, daß die Datteln (ſiehe davon Dactylus) nur an der ſogenannten Palma zu finden, welche deswegen auch in ſpecie der Dattel-Baum genennet wird. Er hat einen langen und dicken ſchuppichten Stamm, an deſſen Hoͤhe viel Aeſte mit groſſen langen Blaͤttern denen Schwerteln gleich, hervorſprieſſen, unter welchen die Blumen gleichſam in einem Gehaͤuſe verſtecket liegen, welches ſich end- lich aufthut, und erſtlich die Blumen zeiget, nachmalen aber die Datteln haͤuffig, wie Trauben an einander, traͤget. Palma pinus prunifera fol. juccæ Palma juncus ſiehe Sanguis draconis. Palmaris muſculus, ſiehe Muſculus. Palma, Vola, die hole oder flache Hand. Palmites, der Palmen-Wein, iſt ein ſehr lieblicher und ſtaͤrckender Tranck, wird von der Palma minore alſo geſammlet: es haben die Jn- dianer gewiſſe Meſſer und Inſtrumenta, wormit ſie die unterſten groben Aeſte am Baum ritzen, und den herausflieſſenden Safft mit angehenck- ten Bouteillen, wie man allhier das Bircken-Waſſer ſammlet, auffangen. Palmus, das Hertz-Beben oder Zittern: ſiehe Cordis palpitatio. Palpebra, ein Augenlied, Palpebræ, Augenlieder, werden diejeni- gen Theile genennet, wormit das Auge zur Zeit des Schlaſes ordentlich und ſonſt nach gegebener Gelegenheit verborgen wird; es ſind derer, in Anſehung eines ieden Auges, zwey, nemlich das obere und das untere. Sie beſtehen aus dem Haͤutlein, der zarten Haut, und dem fleiſchichten Haͤutgen, einem Knorpel mit Haaren, aus Maͤuslein und der inwen- digen Haut. Palpebrarum ardor und rubor, roth und hitzige Augenlieder, werden mit 🜄 Roſar. ſpermat. Ranar. Plantag. Fœnicul. Solani, mucilag. ſemin. Cydonior. und Pſyllii &c. curiret. Palpebrarum coalitus connexio ſiehe Anchyloblepharon. Palpe- Q q q q 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/689
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/689>, abgerufen am 22.11.2024.