Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
NY
Nuc. Mosch. ßiß.
Cubebar.
Macis ana ßj.

Incis. contus. affund. Vini albi Lbjv. laß es zwey oder
drey Nacht stehen, dann destillir es.

Die Dosis hievon sind ein oder zwey Löffel voll, womit folgendes Pulver
mit gutem Succeß einzunehmen ist:

Carn. viperin. Monsp. praep. ßvj.
spec. dianth. ßj.
herb. Euphras. ßiij.
flor. Salviae ßj.
sem. Foenicul. ßij.
Sacchar. ad. pond. omn.
f. Pulvis.

Die Dosis davon ist ßj. Als specifica werden von den Autoribus angefüh-
ret, Aals-Leber vor der Mahlzeit gegessen, oder Böcke-Ziegen- oder Och-
sen-Leber, wovon Panaroll. Pentec. III. observ. 49. Leon. Art. Med. Sect. I.
Lib.
16. und 10. die Miscellan. Natur. Curiosor. Ann. III. observ. 122.
zu sehen; und zu äusserlichen Gebrauch liquor epatis Anguillae, das aus
den Gründlingen bereitete Oel, ein Foment aus Fenchel, Eisen-Kraut und
Augen-Trost.

Nychthemerum, eine Zeit von vier und zwantzig Stunden, oder
Tag und Nacht.

Nygma, ein Stich, ist eine Wunde, welche mit einem spitzigen In-
strument
gemacht worden; heist auch eine gewisse Art eines Mittels, Pun-
ctio
genannt, davon ist der Titul Paracenthesis zu sehen.

Nygmaticos, wird vom Galeno für ein Stich-Pflaster genommen,
insgemein aber wird das Emplastrum sticticum Crollii hierunter ver-
standen.

Nymphae, die Wasser-Leffzen der weiblichen Scham; sind
zwey schwammichte und rothe Theile, welche mit ihrem Anfang so feste
an der Eichel hafften, daß man meynen solte, es wäre ein Stück: Sie gehen
aber vom obersten Theil der Ruthe zur Seite des Harn-Ganges, bis fast
mitten an den Mund der Scheide, daselbst werden sie kleiner, und vergehen
endlich gar. Jhr Nutzen ist, daß sie verhindern, damit der Urin, wenn er
gelassen wird, nicht gar zu sehr seitwerts hinaus springe, über dem, daß sie

sanffte
NY
Nuc. Moſch. ʒiß.
Cubebar.
Macis ana ʒj.

Inciſ. contuſ. affund. Vini albi ℔jv. laß es zwey oder
drey Nacht ſtehen, dann deſtillir es.

Die Doſis hievon ſind ein oder zwey Loͤffel voll, womit folgendes Pulver
mit gutem Succeß einzunehmen iſt:

℞ Carn. viperin. Monſp. præp. ʒvj.
ſpec. dianth. ʒj.
herb. Euphraſ. ʒiij.
flor. Salviæ ʒj.
ſem. Fœnicul. ʒij.
Sacchar. ad. pond. omn.
f. Pulviſ.

Die Doſis davon iſt ʒj. Als ſpecifica werden von den Autoribus angefuͤh-
ret, Aals-Leber vor der Mahlzeit gegeſſen, oder Boͤcke-Ziegen- oder Och-
ſen-Leber, wovon Panaroll. Pentec. III. obſerv. 49. Leon. Art. Med. Sect. I.
Lib.
16. und 10. die Miſcellan. Natur. Curioſor. Ann. III. obſerv. 122.
zu ſehen; und zu aͤuſſerlichen Gebrauch liquor epatis Anguillæ, das aus
den Gruͤndlingen bereitete Oel, ein Foment aus Fenchel, Eiſen-Kraut und
Augen-Troſt.

Nychthemerum, eine Zeit von vier und zwantzig Stunden, oder
Tag und Nacht.

Nygma, ein Stich, iſt eine Wunde, welche mit einem ſpitzigen In-
ſtrument
gemacht worden; heiſt auch eine gewiſſe Art eines Mittels, Pun-
ctio
genannt, davon iſt der Titul Paracentheſis zu ſehen.

Nygmaticos, wird vom Galeno fuͤr ein Stich-Pflaſter genommen,
insgemein aber wird das Emplaſtrum ſticticum Crollii hierunter ver-
ſtanden.

Nymphæ, die Waſſer-Leffzen der weiblichen Scham; ſind
zwey ſchwammichte und rothe Theile, welche mit ihrem Anfang ſo feſte
an der Eichel hafften, daß man meynen ſolte, es waͤre ein Stuͤck: Sie gehen
aber vom oberſten Theil der Ruthe zur Seite des Harn-Ganges, bis faſt
mitten an den Mund der Scheide, daſelbſt werden ſie kleiner, und vergehen
endlich gar. Jhr Nutzen iſt, daß ſie verhindern, damit der Urin, wenn er
gelaſſen wird, nicht gar zu ſehr ſeitwerts hinaus ſpringe, uͤber dem, daß ſie

ſanffte
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0651" n="639"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">NY</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">Nuc. Mo&#x017F;ch. &#x0292;i<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Cubebar.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Macis ana &#x0292;j.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Inci&#x017F;. contu&#x017F;. affund. Vini albi &#x2114;jv.</hi> laß es zwey oder<lb/><hi rendition="#c">drey Nacht &#x017F;tehen, dann <hi rendition="#aq">de&#x017F;tilli</hi>r es.</hi></p><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi> hievon &#x017F;ind ein oder zwey Lo&#x0364;ffel voll, womit folgendes Pulver<lb/>
mit gutem <hi rendition="#aq">Succeß</hi> einzunehmen i&#x017F;t:</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Carn. viperin. Mon&#x017F;p. præp. &#x0292;vj.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x017F;pec. dianth. &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">herb. Euphra&#x017F;. &#x0292;iij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">flor. Salviæ &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x017F;em. F&#x0153;nicul. &#x0292;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Sacchar. ad. pond. omn.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">f. Pulvi&#x017F;.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>Die <hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi> davon i&#x017F;t <hi rendition="#aq">&#x0292;j.</hi> Als <hi rendition="#aq">&#x017F;pecifica</hi> werden von den <hi rendition="#aq">Autoribus</hi> angefu&#x0364;h-<lb/>
ret, Aals-Leber vor der Mahlzeit gege&#x017F;&#x017F;en, oder Bo&#x0364;cke-Ziegen- oder Och-<lb/>
&#x017F;en-Leber, wovon <hi rendition="#aq">Panaroll. Pentec. III. ob&#x017F;erv. 49. Leon. Art. Med. Sect. I.<lb/>
Lib.</hi> 16. und 10. die <hi rendition="#aq">Mi&#x017F;cellan. Natur. Curio&#x017F;or. Ann. III. ob&#x017F;erv.</hi> 122.<lb/>
zu &#x017F;ehen; und zu a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen Gebrauch <hi rendition="#aq">liquor epatis Anguillæ,</hi> das aus<lb/>
den Gru&#x0364;ndlingen bereitete Oel, ein <hi rendition="#aq">Foment</hi> aus Fenchel, Ei&#x017F;en-Kraut und<lb/>
Augen-Tro&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nychthemerum,</hi> eine Zeit von vier und zwantzig Stunden, oder<lb/>
Tag und Nacht.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nygma,</hi> ein <hi rendition="#fr">Stich,</hi> i&#x017F;t eine Wunde, welche mit einem &#x017F;pitzigen <hi rendition="#aq">In-<lb/>
&#x017F;trument</hi> gemacht worden; hei&#x017F;t auch eine gewi&#x017F;&#x017F;e Art eines Mittels, <hi rendition="#aq">Pun-<lb/>
ctio</hi> genannt, davon i&#x017F;t der Titul <hi rendition="#aq">Paracenthe&#x017F;is</hi> zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nygmaticos,</hi> wird vom <hi rendition="#aq">Galeno</hi> fu&#x0364;r ein <hi rendition="#fr">Stich-Pfla&#x017F;ter</hi> genommen,<lb/>
insgemein aber wird das <hi rendition="#aq">Empla&#x017F;trum &#x017F;ticticum Crollii</hi> hierunter ver-<lb/>
&#x017F;tanden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nymphæ,</hi> die <hi rendition="#fr">Wa&#x017F;&#x017F;er-Leffzen der weiblichen Scham;</hi> &#x017F;ind<lb/>
zwey &#x017F;chwammichte und rothe Theile, welche mit ihrem Anfang &#x017F;o fe&#x017F;te<lb/>
an der Eichel hafften, daß man meynen &#x017F;olte, es wa&#x0364;re ein Stu&#x0364;ck: Sie gehen<lb/>
aber vom ober&#x017F;ten Theil der Ruthe zur Seite des Harn-Ganges, bis fa&#x017F;t<lb/>
mitten an den Mund der Scheide, da&#x017F;elb&#x017F;t werden &#x017F;ie kleiner, und vergehen<lb/>
endlich gar. Jhr Nutzen i&#x017F;t, daß &#x017F;ie verhindern, damit der Urin, wenn er<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;en wird, nicht gar zu &#x017F;ehr &#x017F;eitwerts hinaus &#x017F;pringe, u&#x0364;ber dem, daß &#x017F;ie<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;anffte</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[639/0651] NY Nuc. Moſch. ʒiß. Cubebar. Macis ana ʒj. Inciſ. contuſ. affund. Vini albi ℔jv. laß es zwey oder drey Nacht ſtehen, dann deſtillir es. Die Doſis hievon ſind ein oder zwey Loͤffel voll, womit folgendes Pulver mit gutem Succeß einzunehmen iſt: ℞ Carn. viperin. Monſp. præp. ʒvj. ſpec. dianth. ʒj. herb. Euphraſ. ʒiij. flor. Salviæ ʒj. ſem. Fœnicul. ʒij. Sacchar. ad. pond. omn. f. Pulviſ. Die Doſis davon iſt ʒj. Als ſpecifica werden von den Autoribus angefuͤh- ret, Aals-Leber vor der Mahlzeit gegeſſen, oder Boͤcke-Ziegen- oder Och- ſen-Leber, wovon Panaroll. Pentec. III. obſerv. 49. Leon. Art. Med. Sect. I. Lib. 16. und 10. die Miſcellan. Natur. Curioſor. Ann. III. obſerv. 122. zu ſehen; und zu aͤuſſerlichen Gebrauch liquor epatis Anguillæ, das aus den Gruͤndlingen bereitete Oel, ein Foment aus Fenchel, Eiſen-Kraut und Augen-Troſt. Nychthemerum, eine Zeit von vier und zwantzig Stunden, oder Tag und Nacht. Nygma, ein Stich, iſt eine Wunde, welche mit einem ſpitzigen In- ſtrument gemacht worden; heiſt auch eine gewiſſe Art eines Mittels, Pun- ctio genannt, davon iſt der Titul Paracentheſis zu ſehen. Nygmaticos, wird vom Galeno fuͤr ein Stich-Pflaſter genommen, insgemein aber wird das Emplaſtrum ſticticum Crollii hierunter ver- ſtanden. Nymphæ, die Waſſer-Leffzen der weiblichen Scham; ſind zwey ſchwammichte und rothe Theile, welche mit ihrem Anfang ſo feſte an der Eichel hafften, daß man meynen ſolte, es waͤre ein Stuͤck: Sie gehen aber vom oberſten Theil der Ruthe zur Seite des Harn-Ganges, bis faſt mitten an den Mund der Scheide, daſelbſt werden ſie kleiner, und vergehen endlich gar. Jhr Nutzen iſt, daß ſie verhindern, damit der Urin, wenn er gelaſſen wird, nicht gar zu ſehr ſeitwerts hinaus ſpringe, uͤber dem, daß ſie ſanffte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/651
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 639. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/651>, abgerufen am 22.11.2024.