Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

spitziges Theil die Gräte, das Ende der Nasen nennet man den Ball
oder die Kugel, und die Seiten-Theile Flügel.

Natta, heist eine Art der Säck-Geschwülste, sitzet i[nsg]emein auf
dem Rücken, zuweilen auch auf der Schulter, hat mit Atheromate einer-
ley Ursachen und Cur, wovon unter seinem Titul zu sehen.

Nates, der Hintere oder Arsch-Backen, in der Anatomie fallen

Nates cerebri vor, sind zwey grosse Protuberantiae oder Hübelgen
im Gehirn, welche wegen ihrer Achulichkeit also genennet werden.

Natrum aegyptiacum, ist der natürliche Salpeter, welcher also in
Egypten gefunden, und auch Anatrum genannt wird, hat einen lau-
gichten lixiviösen Geschmack, so unserm gemeinen Salpeter gantz zuwi-
der ist.

Natura, die Natur, dadurch wird die Substanz oder das Wesen
der Dinge verstanden, oder klärer gesaget, das Vermögen und die Ei-
genschafften; also saget man, der Engel und unserer Seelen Natur ist
die Unsterblichkeit; der Schwefel ist von Natur ansteckend etc. siehe auch
Fissura magna.

Naturalis facultas, das natürliche Vermögen, ist eine solche Ver-
richtung, da unser Leib und Blut, ohne unser Wissen, von den Spiritibus
ernehret, vermehret und unterhalten wird.

Naviculare os, Naviforme, siehe Os.

Nausea, der Eckel, ist eine Beschwerde des Magens mit Samm-
lung des Speichels im Munde, und findet sich ein Bemühen zum Bre-
chen dabey. Die näheste Ursach ist in den Fibris des Schlunds und
Magens zu suchen, welche von unterschiedlichen andern Ursachen, als
Cruditäten im Magen, wenn man andere kotzen siehet, vom consensu
der Nieren, des Zwerg-Fells, der Gedärme etc. widernatürlich beweget
werden. Die Cur ist auf die Ursachen gerichtet, dahero dienet ein
Saffrans-Sack auf den Magen geleget, die Spiritus zu besänfftigen;
item Terrea, als sigillat. Bol. armen. li dulc. limatur. Martis, eli-
xir Vitrioli Myns. Opium und opiata, Zedoar. Cinnamom. Caryophyll.
Menth. Cydon. rad. Tormentill. succ. Citri, Aurantior. &c. nachdem die
Cruditäten im Magen sind.

Menth. j.

Cinnamom.

succ. Bugloss.

Cydonior ana ßvj.

spirit.

ſpitziges Theil die Graͤte, das Ende der Naſen nennet man den Ball
oder die Kugel, und die Seiten-Theile Fluͤgel.

Natta, heiſt eine Art der Saͤck-Geſchwuͤlſte, ſitzet i[nsg]emein auf
dem Ruͤcken, zuweilen auch auf der Schulter, hat mit Atheromate einer-
ley Urſachen und Cur, wovon unter ſeinem Titul zu ſehen.

Nates, der Hintere oder Arſch-Backen, in der Anatomie fallen

Nates cerebri vor, ſind zwey groſſe Protuberantiæ oder Huͤbelgen
im Gehirn, welche wegen ihrer Achulichkeit alſo genennet werden.

Natrum ægyptiacum, iſt der natuͤrliche Salpeter, welcher alſo in
Egypten gefunden, und auch Anatrum genannt wird, hat einen lau-
gichten lixivioͤſen Geſchmack, ſo unſerm gemeinen Salpeter gantz zuwi-
der iſt.

Natura, die Natur, dadurch wird die Subſtanz oder das Weſen
der Dinge verſtanden, oder klaͤrer geſaget, das Vermoͤgen und die Ei-
genſchafften; alſo ſaget man, der Engel und unſerer Seelen Natur iſt
die Unſterblichkeit; der Schwefel iſt von Natur anſteckend ꝛc. ſiehe auch
Fiſſura magna.

Naturalis facultas, das natuͤrliche Vermoͤgen, iſt eine ſolche Ver-
richtung, da unſer Leib und Blut, ohne unſer Wiſſen, von den Spiritibus
ernehret, vermehret und unterhalten wird.

Naviculare os, Naviforme, ſiehe Os.

Nauſea, der Eckel, iſt eine Beſchwerde des Magens mit Samm-
lung des Speichels im Munde, und findet ſich ein Bemuͤhen zum Bre-
chen dabey. Die naͤheſte Urſach iſt in den Fibris des Schlunds und
Magens zu ſuchen, welche von unterſchiedlichen andern Urſachen, als
Cruditaͤten im Magen, wenn man andere kotzen ſiehet, vom conſenſu
der Nieren, des Zwerg-Fells, der Gedaͤrme ꝛc. widernatuͤrlich beweget
werden. Die Cur iſt auf die Urſachen gerichtet, dahero dienet ein
Saffrans-Sack auf den Magen geleget, die Spiritus zu beſaͤnfftigen;
item Terrea, als 🜃 ſigillat. Bol. armen. 🜃 🜖li dulc. limatur. Martis, eli-
xir Vitrioli Mynſ. Opium und opiata, Zedoar. Cinnamom. Caryophyll.
Menth. Cydon. rad. Tormentill. ſucc. Citri, Aurantior. &c. nachdem die
Cruditaͤten im Magen ſind.

℞ 🜄 Menth. ℥j.

Cinnamom.

ſucc. Bugloſſ.

Cydonior ana ʒvj.

ſpirit.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0636" n="624"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">NA</hi></hi></hi></fw><lb/>
&#x017F;pitziges Theil die <hi rendition="#fr">Gra&#x0364;te,</hi> das Ende der Na&#x017F;en nennet man den <hi rendition="#fr">Ball</hi><lb/>
oder die <hi rendition="#fr">Kugel,</hi> und die Seiten-Theile <hi rendition="#fr">Flu&#x0364;gel.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Natta,</hi> hei&#x017F;t eine Art der <hi rendition="#fr">Sa&#x0364;ck-Ge&#x017F;chwu&#x0364;l&#x017F;te,</hi> &#x017F;itzet i<supplied>nsg</supplied>emein auf<lb/>
dem Ru&#x0364;cken, zuweilen auch auf der Schulter, hat mit <hi rendition="#aq">Atheromate</hi> einer-<lb/>
ley Ur&#x017F;achen und Cur, wovon unter &#x017F;einem Titul zu &#x017F;ehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nates,</hi> der Hintere oder Ar&#x017F;ch-Backen, in der <hi rendition="#aq">Anatomie</hi> fallen</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nates cerebri</hi> vor, &#x017F;ind zwey gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Protuberantiæ</hi> oder Hu&#x0364;belgen<lb/>
im Gehirn, welche wegen ihrer Achulichkeit al&#x017F;o genennet werden.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Natrum ægyptiacum,</hi> i&#x017F;t der natu&#x0364;rliche Salpeter, welcher al&#x017F;o in<lb/>
Egypten gefunden, und auch <hi rendition="#aq">Anatrum</hi> genannt wird, hat einen lau-<lb/>
gichten <hi rendition="#aq">lixivi</hi>o&#x0364;&#x017F;en Ge&#x017F;chmack, &#x017F;o un&#x017F;erm gemeinen Salpeter gantz zuwi-<lb/>
der i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Natura,</hi> die <hi rendition="#fr">Natur,</hi> dadurch wird die <hi rendition="#aq">Sub&#x017F;tanz</hi> oder das We&#x017F;en<lb/>
der Dinge ver&#x017F;tanden, oder kla&#x0364;rer ge&#x017F;aget, das Vermo&#x0364;gen und die Ei-<lb/>
gen&#x017F;chafften; al&#x017F;o &#x017F;aget man, der Engel und un&#x017F;erer Seelen Natur i&#x017F;t<lb/>
die Un&#x017F;terblichkeit; der Schwefel i&#x017F;t von Natur an&#x017F;teckend &#xA75B;c. &#x017F;iehe auch<lb/><hi rendition="#aq">Fi&#x017F;&#x017F;ura magna.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Naturalis facultas,</hi> das <hi rendition="#fr">natu&#x0364;rliche Vermo&#x0364;gen,</hi> i&#x017F;t eine &#x017F;olche Ver-<lb/>
richtung, da un&#x017F;er Leib und Blut, ohne un&#x017F;er Wi&#x017F;&#x017F;en, von den <hi rendition="#aq">Spiritibus</hi><lb/>
ernehret, vermehret und unterhalten wird.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Naviculare os, Naviforme,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Os.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Nau&#x017F;ea,</hi> der <hi rendition="#fr">Eckel,</hi> i&#x017F;t eine Be&#x017F;chwerde des Magens mit Samm-<lb/>
lung des Speichels im Munde, und findet &#x017F;ich ein Bemu&#x0364;hen zum Bre-<lb/>
chen dabey. Die na&#x0364;he&#x017F;te Ur&#x017F;ach i&#x017F;t in den <hi rendition="#aq">Fibris</hi> des Schlunds und<lb/>
Magens zu &#x017F;uchen, welche von unter&#x017F;chiedlichen andern Ur&#x017F;achen, als<lb/><hi rendition="#aq">Crudit</hi>a&#x0364;ten im Magen, wenn man andere kotzen &#x017F;iehet, vom <hi rendition="#aq">con&#x017F;en&#x017F;u</hi><lb/>
der Nieren, des Zwerg-Fells, der Geda&#x0364;rme &#xA75B;c. widernatu&#x0364;rlich beweget<lb/>
werden. Die Cur i&#x017F;t auf die Ur&#x017F;achen gerichtet, dahero dienet ein<lb/>
Saffrans-Sack auf den Magen geleget, die <hi rendition="#aq">Spiritus</hi> zu be&#x017F;a&#x0364;nfftigen;<lb/><hi rendition="#aq">item Terrea,</hi> als <hi rendition="#aq">&#x1F703; &#x017F;igillat. Bol. armen. &#x1F703; &#x1F716;li dulc. limatur. Martis, eli-<lb/>
xir Vitrioli Myn&#x017F;. Opium</hi> und <hi rendition="#aq">opiata, Zedoar. Cinnamom. Caryophyll.<lb/>
Menth. Cydon. rad. Tormentill. &#x017F;ucc. Citri, Aurantior. &amp;c.</hi> nachdem die<lb/><hi rendition="#aq">Crudit</hi>a&#x0364;ten im Magen &#x017F;ind.</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; &#x1F704; Menth. &#x2125;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Cinnamom.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x017F;ucc. Buglo&#x017F;&#x017F;.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Cydonior ana &#x0292;vj.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">&#x017F;pirit.</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[624/0636] NA ſpitziges Theil die Graͤte, das Ende der Naſen nennet man den Ball oder die Kugel, und die Seiten-Theile Fluͤgel. Natta, heiſt eine Art der Saͤck-Geſchwuͤlſte, ſitzet insgemein auf dem Ruͤcken, zuweilen auch auf der Schulter, hat mit Atheromate einer- ley Urſachen und Cur, wovon unter ſeinem Titul zu ſehen. Nates, der Hintere oder Arſch-Backen, in der Anatomie fallen Nates cerebri vor, ſind zwey groſſe Protuberantiæ oder Huͤbelgen im Gehirn, welche wegen ihrer Achulichkeit alſo genennet werden. Natrum ægyptiacum, iſt der natuͤrliche Salpeter, welcher alſo in Egypten gefunden, und auch Anatrum genannt wird, hat einen lau- gichten lixivioͤſen Geſchmack, ſo unſerm gemeinen Salpeter gantz zuwi- der iſt. Natura, die Natur, dadurch wird die Subſtanz oder das Weſen der Dinge verſtanden, oder klaͤrer geſaget, das Vermoͤgen und die Ei- genſchafften; alſo ſaget man, der Engel und unſerer Seelen Natur iſt die Unſterblichkeit; der Schwefel iſt von Natur anſteckend ꝛc. ſiehe auch Fiſſura magna. Naturalis facultas, das natuͤrliche Vermoͤgen, iſt eine ſolche Ver- richtung, da unſer Leib und Blut, ohne unſer Wiſſen, von den Spiritibus ernehret, vermehret und unterhalten wird. Naviculare os, Naviforme, ſiehe Os. Nauſea, der Eckel, iſt eine Beſchwerde des Magens mit Samm- lung des Speichels im Munde, und findet ſich ein Bemuͤhen zum Bre- chen dabey. Die naͤheſte Urſach iſt in den Fibris des Schlunds und Magens zu ſuchen, welche von unterſchiedlichen andern Urſachen, als Cruditaͤten im Magen, wenn man andere kotzen ſiehet, vom conſenſu der Nieren, des Zwerg-Fells, der Gedaͤrme ꝛc. widernatuͤrlich beweget werden. Die Cur iſt auf die Urſachen gerichtet, dahero dienet ein Saffrans-Sack auf den Magen geleget, die Spiritus zu beſaͤnfftigen; item Terrea, als 🜃 ſigillat. Bol. armen. 🜃 🜖li dulc. limatur. Martis, eli- xir Vitrioli Mynſ. Opium und opiata, Zedoar. Cinnamom. Caryophyll. Menth. Cydon. rad. Tormentill. ſucc. Citri, Aurantior. &c. nachdem die Cruditaͤten im Magen ſind. ℞ 🜄 Menth. ℥j. Cinnamom. ſucc. Bugloſſ. Cydonior ana ʒvj. ſpirit.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/636
Zitationshilfe:	Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/636>, abgerufen am 09.05.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.