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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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nüchtern dem Patienten zu trincken gegeben; und wenn sie dieses drey-
oder viermal gethan, sind sie gesund worden. Mehr solcher Historien
zu geschweigen. Wie nun diese Flecken, Mähler, und Auswachsungen
sehr unterschieden sind, als einige sind glatt, andere haaricht und rauch,
einige roth-schwartz, andere dunckel - braun, wieder andere als eine Birn,
Erdbeer, Mäus-Oehrlein, andere am Halse, Stirn, Händen und an-
dern Gliedmassen, also ist auch die Cur nach allen diesen Umständen
sehr unterschieden: über das ist auch eine Praeservativ-Cur, wenn derglei-
chen den schwangern Frauen begegnet, und sie nicht eine solche gezeichnete
Frucht zur Welt bringen mögen. Und solche Praeservir-Cur ist oder
geschiehet, wenn eine schwangere Frau erschrecket worden, oder ihr etwas
auf den Leib gefallen, durch Verrichtung solcher Dinge, daß man sie
nicht aestimiret, noch denenselben nachdencket, und sie etwas anders bere-
det, und vorgäbe, man habe ein höchst bewährt Arcanum wider solche
Fälle, dann kan man ihnen geben vom

Antimon. diaphoretic. simpl.
Unicorn. marin. ana j.
Nitri depurat. gr. jv. misce.

sonderlich wenn sie erschrecket worden; ist ihr etwas auf den Leib gefallen,
kan man solches pro forma abwaschen und reinigen, oder etwa für die
lange Weil und zum Schein ein Pflaster auflegen. Jst es aber so weit
gekommen, daß ein gezeichnetes Kind zur Welt kommt, muß man dar-
auf bedacht seyn, den Fleck entweder zu verhölen, oder aber mit dienli-
chen Mitteln wegzubringen: darzu werden unterschiedliche Mittel re-
commandi
ret, als das Blut, welches aus der zerschnittenen Nabel-
Schnur tröpffelt; mehr soll würcken, wenn man den Flecken oder die
Maal mit der annoch warmen Nachgeburt bestreichet, oder mit Tau-
ben-Blut; man kan auch zum öfftern mit nüchternen Speichel, oder mit
des Kindes warmen Koth, die Maal bestreichen; es wird auch die radix
Caryophyllatae
sehr gelobet, item succus Chelidon. major. Fragar. Sigill.
Salomon.
oder ein Unguent aus Pomis, flor. is, magister. Marcasit. Do-
laeus
führet als ein sonderlich Geheimniß wider die Mähler an, wenn man
das Weisse vom Ey über Kohl-Feuer hält, bis es Blasen als Perlen
ausschwitzet, und damit die Mähler bestreichet, oder auch

Aq. Calc. viv. j.
tinct. Myrrh. ßiij.
ol. p. deliq.
Ciner.

nuͤchtern dem Patienten zu trincken gegeben; und wenn ſie dieſes drey-
oder viermal gethan, ſind ſie geſund worden. Mehr ſolcher Hiſtorien
zu geſchweigen. Wie nun dieſe Flecken, Maͤhler, und Auswachſungen
ſehr unterſchieden ſind, als einige ſind glatt, andere haaricht und rauch,
einige roth-ſchwartz, andere dunckel - braun, wieder andere als eine Birn,
Erdbeer, Maͤus-Oehrlein, andere am Halſe, Stirn, Haͤnden und an-
dern Gliedmaſſen, alſo iſt auch die Cur nach allen dieſen Umſtaͤnden
ſehr unterſchieden: uͤber das iſt auch eine Præſervativ-Cur, wenn derglei-
chen den ſchwangern Frauen begegnet, und ſie nicht eine ſolche gezeichnete
Frucht zur Welt bringen moͤgen. Und ſolche Præſervir-Cur iſt oder
geſchiehet, wenn eine ſchwangere Frau erſchrecket worden, oder ihr etwas
auf den Leib gefallen, durch Verrichtung ſolcher Dinge, daß man ſie
nicht æſtimiret, noch denenſelben nachdencket, und ſie etwas anders bere-
det, und vorgaͤbe, man habe ein hoͤchſt bewaͤhrt Arcanum wider ſolche
Faͤlle, dann kan man ihnen geben vom

Antimon. diaphoretic. ſimpl.
Unicorn. marin. ana ℈j.
Nitri depurat. gr. jv. miſce.

ſonderlich wenn ſie erſchrecket worden; iſt ihr etwas auf den Leib gefallen,
kan man ſolches pro forma abwaſchen und reinigen, oder etwa fuͤr die
lange Weil und zum Schein ein Pflaſter auflegen. Jſt es aber ſo weit
gekommen, daß ein gezeichnetes Kind zur Welt kommt, muß man dar-
auf bedacht ſeyn, den Fleck entweder zu verhoͤlen, oder aber mit dienli-
chen Mitteln wegzubringen: darzu werden unterſchiedliche Mittel re-
commandi
ret, als das Blut, welches aus der zerſchnittenen Nabel-
Schnur troͤpffelt; mehr ſoll wuͤrcken, wenn man den Flecken oder die
Maal mit der annoch warmen Nachgeburt beſtreichet, oder mit Tau-
ben-Blut; man kan auch zum oͤfftern mit nuͤchternen Speichel, oder mit
des Kindes warmen Koth, die Maal beſtreichen; es wird auch die radix
Caryophyllatæ
ſehr gelobet, item ſuccus Chelidon. major. 🜄 Fragar. Sigill.
Salomon.
oder ein Unguent aus Pomis, flor. 🜍is, magiſter. Marcaſit. Do-
læus
fuͤhret als ein ſonderlich Geheimniß wider die Maͤhler an, wenn man
das Weiſſe vom Ey uͤber Kohl-Feuer haͤlt, bis es Blaſen als Perlen
ausſchwitzet, und damit die Maͤhler beſtreichet, oder auch

℞ Aq. Calc. viv. ℥j.
tinct. Myrrh. ʒiij.
ol. 🜿p. deliq.
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[620/0632] NÆ nuͤchtern dem Patienten zu trincken gegeben; und wenn ſie dieſes drey- oder viermal gethan, ſind ſie geſund worden. Mehr ſolcher Hiſtorien zu geſchweigen. Wie nun dieſe Flecken, Maͤhler, und Auswachſungen ſehr unterſchieden ſind, als einige ſind glatt, andere haaricht und rauch, einige roth-ſchwartz, andere dunckel - braun, wieder andere als eine Birn, Erdbeer, Maͤus-Oehrlein, andere am Halſe, Stirn, Haͤnden und an- dern Gliedmaſſen, alſo iſt auch die Cur nach allen dieſen Umſtaͤnden ſehr unterſchieden: uͤber das iſt auch eine Præſervativ-Cur, wenn derglei- chen den ſchwangern Frauen begegnet, und ſie nicht eine ſolche gezeichnete Frucht zur Welt bringen moͤgen. Und ſolche Præſervir-Cur iſt oder geſchiehet, wenn eine ſchwangere Frau erſchrecket worden, oder ihr etwas auf den Leib gefallen, durch Verrichtung ſolcher Dinge, daß man ſie nicht æſtimiret, noch denenſelben nachdencket, und ſie etwas anders bere- det, und vorgaͤbe, man habe ein hoͤchſt bewaͤhrt Arcanum wider ſolche Faͤlle, dann kan man ihnen geben vom Antimon. diaphoretic. ſimpl. Unicorn. marin. ana ℈j. Nitri depurat. gr. jv. miſce. ſonderlich wenn ſie erſchrecket worden; iſt ihr etwas auf den Leib gefallen, kan man ſolches pro forma abwaſchen und reinigen, oder etwa fuͤr die lange Weil und zum Schein ein Pflaſter auflegen. Jſt es aber ſo weit gekommen, daß ein gezeichnetes Kind zur Welt kommt, muß man dar- auf bedacht ſeyn, den Fleck entweder zu verhoͤlen, oder aber mit dienli- chen Mitteln wegzubringen: darzu werden unterſchiedliche Mittel re- commandiret, als das Blut, welches aus der zerſchnittenen Nabel- Schnur troͤpffelt; mehr ſoll wuͤrcken, wenn man den Flecken oder die Maal mit der annoch warmen Nachgeburt beſtreichet, oder mit Tau- ben-Blut; man kan auch zum oͤfftern mit nuͤchternen Speichel, oder mit des Kindes warmen Koth, die Maal beſtreichen; es wird auch die radix Caryophyllatæ ſehr gelobet, item ſuccus Chelidon. major. 🜄 Fragar. Sigill. Salomon. oder ein Unguent aus Pomis, flor. 🜍is, magiſter. Marcaſit. Do- læus fuͤhret als ein ſonderlich Geheimniß wider die Maͤhler an, wenn man das Weiſſe vom Ey uͤber Kohl-Feuer haͤlt, bis es Blaſen als Perlen ausſchwitzet, und damit die Maͤhler beſtreichet, oder auch ℞ Aq. Calc. viv. ℥j. tinct. Myrrh. ʒiij. ol. 🜿p. deliq. Ciner.

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 620. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/632>, abgerufen am 22.11.2024.