Mater pia und Meninx tenuis, das dünne Hirn-Häutlein, ist weit zärter, und bestehet aus sehr subtilen Zäserlein, umfasset nicht nur das Ge- hirn, sondern führet auch die Puls- und Blut-Adern gantz sicher zu den inwendigen Theilen hinein; es hänget genau mit dem Wesen des Gehirns zusammen, so, daß es kaum in etwas abgezogen oder mit dem Messer ab- gelöset werden kan.
Mater herbarum, wird die Artemisia genannt.
metallorum, ist der Mercurius vivus.
perlarum,Perl-Mutter, bestehet aus grossen, breiten, äus- serlich grauen und ungleichen, inwendig aber weiß-gläntzenden Schalen; hierbey wird auf die Grösse, Dicke und Glätte gesehen. Sie kommen an Kräfften den Perlen sehr bey, und wird das bekannte Specificum anti- febrile davon gemachet, äusserlich aber kommt sie unter das Unguen- tum nihili.
Mater ut Sol Pater, siehe Argentum.
violarum, siehe Viola martia.
Matracium, ist nichts anders als ein Sack, in welchem calcinirter Tartarus oder sonst was ist, und welches ins Creutz durchstochen ist, daß die Liquores darinnen im Keller mögen resolviret werden. Bey dem Blancard heist es ein Chymisch Gefäß mit einem Helm zum sublimiren.
Matricaria, Parthenium,Meter-Kraut, Methran, wächst nicht nur in den Gärten, sondern wird auch an den Zäunen gefunden, blühet im Junio und Julio. Das Kraut mit den Blumen zertheilet, saubert, öffnet, und führet ab, treibet die Menses, Nachgeburt, todte Frucht, ist wider den Schwindel gut, vertreibet das Fieber. Hiervon ist Aqua dest. Sal und Syrupus.
Matrisylva, wird von unterschiedlichen Pflantzen verstanden, als (1) von Epatica stellata, (2) Caprifolio, und (3) Hormino.
Matrix, siehe Uterus.
Matula, heist insgemein ein Nacht-Topff, Nacht-Becken, wird zuweilen auch für das Harn-Glas genommen.
Maturatio, die Reiffung eines Geschwüres, dahero kommen
Maturantia,zeitigende Mittel, sind, welche die in den harten Ge- schwulsten sitzende Materiam zeitigen und zum guten Eyter bringen, als Saffran, Feigen, Milch, Honig, gekochte Zwiebeln, Wachs, Pech, Em- plastr. de Cicuta, de gumm. Ammoniac. de Galban. de Melilot. &c.
Maxilla
A a a a 2
MA
Mater pia und Meninx tenuis, das duͤnne Hirn-Haͤutlein, iſt weit zaͤrter, und beſtehet aus ſehr ſubtilen Zaͤſerlein, umfaſſet nicht nur das Ge- hirn, ſondern fuͤhret auch die Puls- und Blut-Adern gantz ſicher zu den inwendigen Theilen hinein; es haͤnget genau mit dem Weſen des Gehirns zuſammen, ſo, daß es kaum in etwas abgezogen oder mit dem Meſſer ab- geloͤſet werden kan.
Mater herbarum, wird die Artemiſia genannt.
metallorum, iſt der Mercurius vivus.
perlarum,Perl-Mutter, beſtehet aus groſſen, breiten, aͤuſ- ſerlich grauen und ungleichen, inwendig aber weiß-glaͤntzenden Schalen; hierbey wird auf die Groͤſſe, Dicke und Glaͤtte geſehen. Sie kommen an Kraͤfften den Perlen ſehr bey, und wird das bekannte Specificum anti- febrile davon gemachet, aͤuſſerlich aber kommt ſie unter das Unguen- tum nihili.
Mater ut Sol Pater, ſiehe Argentum.
violarum, ſiehe Viola martia.
Matracium, iſt nichts anders als ein Sack, in welchem calcinirter Tartarus oder ſonſt was iſt, und welches ins Creutz durchſtochen iſt, daß die Liquores darinnen im Keller moͤgen reſolviret werden. Bey dem Blancard heiſt es ein Chymiſch Gefaͤß mit einem Helm zum ſublimiren.
Matricaria, Parthenium,Meter-Kraut, Methran, waͤchſt nicht nur in den Gaͤrten, ſondern wird auch an den Zaͤunen gefunden, bluͤhet im Junio und Julio. Das Kraut mit den Blumen zertheilet, ſaubert, oͤffnet, und fuͤhret ab, treibet die Menſes, Nachgeburt, todte Frucht, iſt wider den Schwindel gut, vertreibet das Fieber. Hiervon iſt Aqua deſt. Sal und Syrupus.
Matriſylva, wird von unterſchiedlichen Pflantzen verſtanden, als (1) von Epatica ſtellata, (2) Caprifolio, und (3) Hormino.
Matrix, ſiehe Uterus.
Matula, heiſt insgemein ein Nacht-Topff, Nacht-Becken, wird zuweilen auch fuͤr das Harn-Glas genommen.
Maturatio, die Reiffung eines Geſchwuͤres, dahero kommen
Maturantia,zeitigende Mittel, ſind, welche die in den harten Ge- ſchwulſten ſitzende Materiam zeitigen und zum guten Eyter bringen, als Saffran, Feigen, Milch, Honig, gekochte Zwiebeln, Wachs, Pech, Em- plaſtr. de Cicuta, de gumm. Ammoniac. de Galban. de Melilot. &c.
Maxilla
A a a a 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0567"n="555"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">MA</hi></hi></hi></fw><lb/><p><hirendition="#aq">Mater pia</hi> und <hirendition="#aq">Meninx tenuis,</hi> das <hirendition="#fr">duͤnne Hirn-Haͤutlein,</hi> iſt weit<lb/>
zaͤrter, und beſtehet aus ſehr <hirendition="#aq">ſubtil</hi>en Zaͤſerlein, umfaſſet nicht nur das Ge-<lb/>
hirn, ſondern fuͤhret auch die Puls- und Blut-Adern gantz ſicher zu den<lb/>
inwendigen Theilen hinein; es haͤnget genau mit dem Weſen des Gehirns<lb/>
zuſammen, ſo, daß es kaum in etwas abgezogen oder mit dem Meſſer ab-<lb/>
geloͤſet werden kan.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Mater herbarum,</hi> wird die <hirendition="#aq">Artemiſia</hi> genannt.</p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">metallorum,</hi> iſt der <hirendition="#aq">Mercurius vivus.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">perlarum,</hi><hirendition="#fr">Perl-Mutter,</hi> beſtehet aus groſſen, breiten, aͤuſ-</hi><lb/>ſerlich grauen und ungleichen, inwendig aber weiß-glaͤntzenden Schalen;<lb/>
hierbey wird auf die Groͤſſe, Dicke und Glaͤtte geſehen. Sie kommen<lb/>
an Kraͤfften den Perlen ſehr bey, und wird das bekannte <hirendition="#aq">Specificum anti-<lb/>
febrile</hi> davon gemachet, aͤuſſerlich aber kommt ſie unter das <hirendition="#aq">Unguen-<lb/>
tum nihili.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Mater ut Sol Pater,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Argentum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">violarum,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Viola martia.</hi></hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Matracium,</hi> iſt nichts anders als ein Sack, in welchem <hirendition="#aq">calcini</hi>rter<lb/><hirendition="#aq">Tartarus</hi> oder ſonſt was iſt, und welches ins Creutz durchſtochen iſt,<lb/>
daß die <hirendition="#aq">Liquores</hi> darinnen im Keller moͤgen <hirendition="#aq">reſolvi</hi>ret werden. Bey<lb/>
dem <hirendition="#aq">Blancard</hi> heiſt es ein <hirendition="#aq">Chymi</hi>ſch Gefaͤß mit einem Helm zum<lb/><hirendition="#aq">ſublimi</hi>ren.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Matricaria, Parthenium,</hi><hirendition="#fr">Meter-Kraut, Methran,</hi> waͤchſt nicht<lb/>
nur in den Gaͤrten, ſondern wird auch an den Zaͤunen gefunden, bluͤhet<lb/>
im <hirendition="#aq">Junio</hi> und <hirendition="#aq">Julio.</hi> Das Kraut mit den Blumen zertheilet, ſaubert,<lb/>
oͤffnet, und fuͤhret ab, treibet die <hirendition="#aq">Menſes,</hi> Nachgeburt, todte Frucht, iſt<lb/>
wider den Schwindel gut, vertreibet das Fieber. Hiervon iſt <hirendition="#aq">Aqua deſt.<lb/>
Sal</hi> und <hirendition="#aq">Syrupus.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Matriſylva,</hi> wird von unterſchiedlichen Pflantzen verſtanden, als<lb/>
(1) von <hirendition="#aq">Epatica ſtellata, (2) Caprifolio,</hi> und (3) <hirendition="#aq">Hormino.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Matrix,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Uterus.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Matula,</hi> heiſt insgemein ein <hirendition="#fr">Nacht-Topff, Nacht-Becken,</hi> wird<lb/>
zuweilen auch fuͤr das <hirendition="#fr">Harn-Glas</hi> genommen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Maturatio,</hi> die Reiffung eines Geſchwuͤres, dahero kommen</p><lb/><p><hirendition="#aq">Maturantia,</hi><hirendition="#fr">zeitigende Mittel,</hi>ſind, welche die in den harten Ge-<lb/>ſchwulſten ſitzende <hirendition="#aq">Materiam</hi> zeitigen und zum guten Eyter bringen, als<lb/>
Saffran, Feigen, Milch, Honig, gekochte Zwiebeln, Wachs, Pech, <hirendition="#aq">Em-<lb/>
plaſtr. de Cicuta, de gumm. Ammoniac. de Galban. de Melilot. &c.</hi></p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">A a a a 2</fw><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Maxilla</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[555/0567]
MA
Mater pia und Meninx tenuis, das duͤnne Hirn-Haͤutlein, iſt weit
zaͤrter, und beſtehet aus ſehr ſubtilen Zaͤſerlein, umfaſſet nicht nur das Ge-
hirn, ſondern fuͤhret auch die Puls- und Blut-Adern gantz ſicher zu den
inwendigen Theilen hinein; es haͤnget genau mit dem Weſen des Gehirns
zuſammen, ſo, daß es kaum in etwas abgezogen oder mit dem Meſſer ab-
geloͤſet werden kan.
Mater herbarum, wird die Artemiſia genannt.
metallorum, iſt der Mercurius vivus.
perlarum, Perl-Mutter, beſtehet aus groſſen, breiten, aͤuſ-
ſerlich grauen und ungleichen, inwendig aber weiß-glaͤntzenden Schalen;
hierbey wird auf die Groͤſſe, Dicke und Glaͤtte geſehen. Sie kommen
an Kraͤfften den Perlen ſehr bey, und wird das bekannte Specificum anti-
febrile davon gemachet, aͤuſſerlich aber kommt ſie unter das Unguen-
tum nihili.
Mater ut Sol Pater, ſiehe Argentum.
violarum, ſiehe Viola martia.
Matracium, iſt nichts anders als ein Sack, in welchem calcinirter
Tartarus oder ſonſt was iſt, und welches ins Creutz durchſtochen iſt,
daß die Liquores darinnen im Keller moͤgen reſolviret werden. Bey
dem Blancard heiſt es ein Chymiſch Gefaͤß mit einem Helm zum
ſublimiren.
Matricaria, Parthenium, Meter-Kraut, Methran, waͤchſt nicht
nur in den Gaͤrten, ſondern wird auch an den Zaͤunen gefunden, bluͤhet
im Junio und Julio. Das Kraut mit den Blumen zertheilet, ſaubert,
oͤffnet, und fuͤhret ab, treibet die Menſes, Nachgeburt, todte Frucht, iſt
wider den Schwindel gut, vertreibet das Fieber. Hiervon iſt Aqua deſt.
Sal und Syrupus.
Matriſylva, wird von unterſchiedlichen Pflantzen verſtanden, als
(1) von Epatica ſtellata, (2) Caprifolio, und (3) Hormino.
Matrix, ſiehe Uterus.
Matula, heiſt insgemein ein Nacht-Topff, Nacht-Becken, wird
zuweilen auch fuͤr das Harn-Glas genommen.
Maturatio, die Reiffung eines Geſchwuͤres, dahero kommen
Maturantia, zeitigende Mittel, ſind, welche die in den harten Ge-
ſchwulſten ſitzende Materiam zeitigen und zum guten Eyter bringen, als
Saffran, Feigen, Milch, Honig, gekochte Zwiebeln, Wachs, Pech, Em-
plaſtr. de Cicuta, de gumm. Ammoniac. de Galban. de Melilot. &c.
Maxilla
A a a a 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 555. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/567>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.