Laurus aromatica, Indorum, heist der Baum, von welchem das Cam- peschen-Holtz herrühret; wird also genennet, weil die Blätter gantz aroma- tisch und wie Nägelein schmecken; und weil die Frucht hiervon einen sehr scharffen und gewürtzten Geschmack hat, wird sie auch Grana Caryophyllo- rum, oder Nägelein-Körner geheissen. Diese Frucht, so die Jndianer Malaquette nennen, wird unter die Chocolade gemischet, die Holländer aber halten sie für das rechte Amomum, die Engländer für den Pfeffer.
Laurus rosea, siehe Oleander.
Lavamentum, eine Abwaschung, wenn man etwa mit einem Was- ser oder Spiritu ein gewisses Glied abwäschet.
Lavatio, siehe Lotio.
Lavendula, der Lavendel, ist ein bekannt Garten-Gewächs: die Blumen davon stärcken und erquicken, der Saame befördert die Geburt.
Lavendula angustifolia
latifolia
siehe Spica.
Laver odoratum, siehe Nasturtium aquaticum.
Laxantia, Laxativa, gantz gelind purgirend und öffnende Mittel; Hier- zu dienen Cremor und crystall. Tartari, Infus. folior. Senn. Feigen, Co- rinthen, Zucker, Honig, jung Bier, und alle gährende Säffte.
Lazula lapis, der Lasur-Stein, ist ein blauer, harter und mit viel güldenen Täflein und Strichlein gezierter Stein, wird in den Gold- und Kupffer-Bergwercken gefunden. Kommt theils aus Orient, theils aus Teutschen Bergwercken, und wird deswegen in zwey Sorten, in den Orien- talisch- und Occidentalischen unterschieden. Jener behält seine Farbe im Feuer, und heisset deswegen fixus; dieser aber nicht, sondern verwandelt sich in eine grüne, und wird non fixus genennet. Es wird der schwerste und recht Jndig-blaue für den besten gehalten, wird aber heut zu Tage nicht sonderlich in der Medicin gebrauchet.
Leffas, ist ein barbarischer Terminus des Helmontii, heist bey ihm der innerliche Safft der Erden, durch welchen die Pflantzen ihr Wachs- thum haben.
Leipopsychia, und Leipothymia, siehe Lipopsychia und Lipothymia. Die erstern sind besser, als die letztern, weil sie ihren Ursprung aus dem Griechischen haben.
Leipyria, ist eine Art vom Fieber, welches zur Inflammation der innerlichen Theile zuschlägt.
Lema,Augen-Schmaltz, ist der Unflat, welcher sich in die Augen- Winckel gesetzet hat.
Leni-
LA LE
Laurus aromatica, Indorum, heiſt der Baum, von welchem das Cam- peſchen-Holtz herruͤhret; wird alſo genennet, weil die Blaͤtter gantz aroma- tiſch und wie Naͤgelein ſchmecken; und weil die Frucht hiervon einen ſehr ſcharffen und gewuͤrtzten Geſchmack hat, wird ſie auch Grana Caryophyllo- rum, oder Naͤgelein-Koͤrner geheiſſen. Dieſe Frucht, ſo die Jndianer Malaquette nennen, wird unter die Chocolade gemiſchet, die Hollaͤnder aber halten ſie fuͤr das rechte Amomum, die Englaͤnder fuͤr den Pfeffer.
Laurus roſea, ſiehe Oleander.
Lavamentum, eine Abwaſchung, wenn man etwa mit einem Waſ- ſer oder Spiritu ein gewiſſes Glied abwaͤſchet.
Lavatio, ſiehe Lotio.
Lavendula, der Lavendel, iſt ein bekannt Garten-Gewaͤchs: die Blumen davon ſtaͤrcken und erquicken, der Saame befoͤrdert die Geburt.
Lavendula anguſtifolia
latifolia
ſiehe Spica.
Laver odoratum, ſiehe Naſturtium aquaticum.
Laxantia, Laxativa, gantz gelind purgirend und oͤffnende Mittel; Hier- zu dienen Cremor und cryſtall. Tartari, Infuſ. folior. Senn. Feigen, Co- rinthen, Zucker, Honig, jung Bier, und alle gaͤhrende Saͤffte.
Lazula lapis, der Laſur-Stein, iſt ein blauer, harter und mit viel guͤldenen Taͤflein und Strichlein gezierter Stein, wird in den Gold- und Kupffer-Bergwercken gefunden. Kommt theils aus Orient, theils aus Teutſchen Bergwercken, und wird deswegen in zwey Sorten, in den Orien- taliſch- und Occidentaliſchen unterſchieden. Jener behaͤlt ſeine Farbe im Feuer, und heiſſet deswegen fixus; dieſer aber nicht, ſondern verwandelt ſich in eine gruͤne, und wird non fixus genennet. Es wird der ſchwerſte und recht Jndig-blaue fuͤr den beſten gehalten, wird aber heut zu Tage nicht ſonderlich in der Medicin gebrauchet.
Leffas, iſt ein barbariſcher Terminus des Helmontii, heiſt bey ihm der innerliche Safft der Erden, durch welchen die Pflantzen ihr Wachs- thum haben.
Leipopſychia, und Leipothymia, ſiehe Lipopſychia und Lipothymia. Die erſtern ſind beſſer, als die letztern, weil ſie ihren Urſprung aus dem Griechiſchen haben.
Leipyria, iſt eine Art vom Fieber, welches zur Inflammation der innerlichen Theile zuſchlaͤgt.
Lema,Augen-Schmaltz, iſt der Unflat, welcher ſich in die Augen- Winckel geſetzet hat.
Leni-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0499"n="487"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">LA LE</hi></hi></hi></fw><lb/><p><hirendition="#aq">Laurus aromatica, Indorum,</hi> heiſt der Baum, von welchem das Cam-<lb/>
peſchen-Holtz herruͤhret; wird alſo genennet, weil die Blaͤtter gantz <hirendition="#aq">aroma-<lb/>
ti</hi>ſch und wie Naͤgelein ſchmecken; und weil die Frucht hiervon einen ſehr<lb/>ſcharffen und gewuͤrtzten Geſchmack hat, wird ſie auch <hirendition="#aq">Grana Caryophyllo-<lb/>
rum,</hi> oder <hirendition="#fr">Naͤgelein-Koͤrner</hi> geheiſſen. Dieſe Frucht, ſo die Jndianer<lb/><hirendition="#aq">Malaquette</hi> nennen, wird unter die <hirendition="#aq">Chocolade</hi> gemiſchet, die Hollaͤnder aber<lb/>
halten ſie fuͤr das rechte <hirendition="#aq">Amomum,</hi> die Englaͤnder fuͤr den Pfeffer.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Laurus roſea,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Oleander.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Lavamentum,</hi> eine <hirendition="#fr">Abwaſchung,</hi> wenn man etwa mit einem Waſ-<lb/>ſer oder <hirendition="#aq">Spiritu</hi> ein gewiſſes Glied abwaͤſchet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lavatio,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Lotio.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Lavendula,</hi> der <hirendition="#fr">Lavendel,</hi> iſt ein bekannt Garten-Gewaͤchs: die<lb/>
Blumen davon ſtaͤrcken und erquicken, der Saame befoͤrdert die Geburt.</p><lb/><list><item><listrendition="#rightBraced #right"><item><hirendition="#aq">Lavendula anguſtifolia</hi></item><lb/><item><hirendition="#aq">latifolia</hi></item></list>ſiehe <hirendition="#aq">Spica.</hi></item></list><lb/><p><hirendition="#aq">Laver odoratum,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Naſturtium aquaticum.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Laxantia, Laxativa,</hi> gantz gelind <hirendition="#aq">purgi</hi>rend und oͤffnende Mittel; Hier-<lb/>
zu dienen <hirendition="#aq">Cremor</hi> und <hirendition="#aq">cryſtall. Tartari, Infuſ. folior. Senn.</hi> Feigen, Co-<lb/>
rinthen, Zucker, Honig, jung Bier, und alle gaͤhrende Saͤffte.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lazula lapis,</hi> der <hirendition="#fr">Laſur-Stein,</hi> iſt ein blauer, harter und mit viel<lb/>
guͤldenen Taͤflein und Strichlein gezierter Stein, wird in den Gold- und<lb/>
Kupffer-Bergwercken gefunden. Kommt theils aus <hirendition="#aq">Orient,</hi> theils aus<lb/>
Teutſchen Bergwercken, und wird deswegen in zwey Sorten, in den <hirendition="#aq">Orien-<lb/>
tali</hi>ſch- und <hirendition="#aq">Occidentali</hi>ſchen unterſchieden. Jener behaͤlt ſeine Farbe im<lb/>
Feuer, und heiſſet deswegen <hirendition="#aq">fixus;</hi> dieſer aber nicht, ſondern verwandelt ſich<lb/>
in eine gruͤne, und wird <hirendition="#aq">non fixus</hi> genennet. Es wird der ſchwerſte und<lb/>
recht Jndig-blaue fuͤr den beſten gehalten, wird aber heut zu Tage nicht<lb/>ſonderlich in der <hirendition="#aq">Medicin</hi> gebrauchet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Leffas,</hi> iſt ein barbariſcher <hirendition="#aq">Terminus</hi> des <hirendition="#aq">Helmontii,</hi> heiſt bey ihm<lb/>
der innerliche Safft der Erden, durch welchen die Pflantzen ihr Wachs-<lb/>
thum haben.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Leipopſychia,</hi> und <hirendition="#aq">Leipothymia,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Lipopſychia</hi> und <hirendition="#aq">Lipothymia.</hi><lb/>
Die erſtern ſind beſſer, als die letztern, weil ſie ihren Urſprung aus dem<lb/>
Griechiſchen haben.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Leipyria,</hi> iſt eine Art vom Fieber, welches zur <hirendition="#aq">Inflammation</hi> der<lb/>
innerlichen Theile zuſchlaͤgt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lema,</hi><hirendition="#fr">Augen-Schmaltz,</hi> iſt der Unflat, welcher ſich in die Augen-<lb/>
Winckel geſetzet hat.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq">Leni-</hi></fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[487/0499]
LA LE
Laurus aromatica, Indorum, heiſt der Baum, von welchem das Cam-
peſchen-Holtz herruͤhret; wird alſo genennet, weil die Blaͤtter gantz aroma-
tiſch und wie Naͤgelein ſchmecken; und weil die Frucht hiervon einen ſehr
ſcharffen und gewuͤrtzten Geſchmack hat, wird ſie auch Grana Caryophyllo-
rum, oder Naͤgelein-Koͤrner geheiſſen. Dieſe Frucht, ſo die Jndianer
Malaquette nennen, wird unter die Chocolade gemiſchet, die Hollaͤnder aber
halten ſie fuͤr das rechte Amomum, die Englaͤnder fuͤr den Pfeffer.
Laurus roſea, ſiehe Oleander.
Lavamentum, eine Abwaſchung, wenn man etwa mit einem Waſ-
ſer oder Spiritu ein gewiſſes Glied abwaͤſchet.
Lavatio, ſiehe Lotio.
Lavendula, der Lavendel, iſt ein bekannt Garten-Gewaͤchs: die
Blumen davon ſtaͤrcken und erquicken, der Saame befoͤrdert die Geburt.
Lavendula anguſtifolia
latifolia
ſiehe Spica.
Laver odoratum, ſiehe Naſturtium aquaticum.
Laxantia, Laxativa, gantz gelind purgirend und oͤffnende Mittel; Hier-
zu dienen Cremor und cryſtall. Tartari, Infuſ. folior. Senn. Feigen, Co-
rinthen, Zucker, Honig, jung Bier, und alle gaͤhrende Saͤffte.
Lazula lapis, der Laſur-Stein, iſt ein blauer, harter und mit viel
guͤldenen Taͤflein und Strichlein gezierter Stein, wird in den Gold- und
Kupffer-Bergwercken gefunden. Kommt theils aus Orient, theils aus
Teutſchen Bergwercken, und wird deswegen in zwey Sorten, in den Orien-
taliſch- und Occidentaliſchen unterſchieden. Jener behaͤlt ſeine Farbe im
Feuer, und heiſſet deswegen fixus; dieſer aber nicht, ſondern verwandelt ſich
in eine gruͤne, und wird non fixus genennet. Es wird der ſchwerſte und
recht Jndig-blaue fuͤr den beſten gehalten, wird aber heut zu Tage nicht
ſonderlich in der Medicin gebrauchet.
Leffas, iſt ein barbariſcher Terminus des Helmontii, heiſt bey ihm
der innerliche Safft der Erden, durch welchen die Pflantzen ihr Wachs-
thum haben.
Leipopſychia, und Leipothymia, ſiehe Lipopſychia und Lipothymia.
Die erſtern ſind beſſer, als die letztern, weil ſie ihren Urſprung aus dem
Griechiſchen haben.
Leipyria, iſt eine Art vom Fieber, welches zur Inflammation der
innerlichen Theile zuſchlaͤgt.
Lema, Augen-Schmaltz, iſt der Unflat, welcher ſich in die Augen-
Winckel geſetzet hat.
Leni-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/499>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.