Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

LA
Schmertzen, auch das Zahn-Weh, wenn man es entweder auf den Zahn
nimmt, oder in einem Pflaster auf die Schläfe legt; man stopffet das
Blutspeyen, die rothe Ruhr, den Monat-Fluß, und die Haemorrhoides da-
mit: man braucht es auch wider die scharffen Saltz-Flüsse der Augen, und
den Schnupffen etc. Die Dosis davon ist gr. j. bis ij. in einem dienlichen
liquore.

Laudanum hystericum, ist eine bekannte und Schlaf-machende,
auch Schmertz-stillende Artzney vom Opio, wird sonderlich bey Weibs-
Volck gebrauchet, und bestehet aus Laudani opiati incomplet. iß. und
Extract. Castor. ßiß.

Laudanum opiatum completum, heist ebenfalls eine Schmertz-
stillende und Schlaf-machende Artzney, wird nach dem Dispensator. Bran-
denburgic. pag.
103. also bereitet:

Extract. Opii ij.
Croci ß.
Corall. rubr. praep.
Lapid. Bezoard. orient.
Margarit. Orient. praep.
Succin. alb. praep.
sigillat. Strigoniens. ana ßj.
Ambr. grys. j.
Mosch. Alexandr. ß. F. l. a. Opiatum.

lässet man Ambr. und Mosch. aus, so heist die Composition

Laudanum opiatum incompletum.

Laureola, Keller-Hals, der Saame ist ein sehr scharff Purgans,
muß durch Eßig corrigiret werden, und dann ist die Dosis davon gr. vj.
bis gr. xv. es werden auch hiervon die so genannten Pilulae de Mezereo
bereitet, derer Dosis von ßj. bis jv. ist.

Laurus Daphne, der Lorbeer-Baum, ist unterschiedlicher Art, als
zahm und wild, schmal- und breit-blätterig, davon nur die sogenann-
ten Weiblein Früchte tragen: sie haben alle länglichte, harte, grüne und
wohlriechende Blätter, am Geschmack bitter, kommen aus Holland, werden
auch in Teutschland erzogen. Die Lorbeeren, baccae Lauri, so an den
Weiblein wachsen, sind länglicht-runde und schwartze Körner, welche unter
einer dünnen Schale einen braunen Kern haben, so sich in zwey Stücke
zertheilet; sind eines scharffen, bittern, ölichten, auch gewürtzhafften Ge-
schmacks und guten Geruchs. Sie stärcken die Glieder, zertheilen die
Winde, treiben den Harn, die Menses und todte Frucht.

Laurus

LA
Schmertzen, auch das Zahn-Weh, wenn man es entweder auf den Zahn
nimmt, oder in einem Pflaſter auf die Schlaͤfe legt; man ſtopffet das
Blutſpeyen, die rothe Ruhr, den Monat-Fluß, und die Hæmorrhoides da-
mit: man braucht es auch wider die ſcharffen Saltz-Fluͤſſe der Augen, und
den Schnupffen ꝛc. Die Doſis davon iſt gr. j. bis ij. in einem dienlichen
liquore.

Laudanum hyſtericum, iſt eine bekannte und Schlaf-machende,
auch Schmertz-ſtillende Artzney vom Opio, wird ſonderlich bey Weibs-
Volck gebrauchet, und beſtehet aus Laudani opiati incomplet. ℥iß. und
Extract. Caſtor. ʒiß.

Laudanum opiatum completum, heiſt ebenfalls eine Schmertz-
ſtillende und Schlaf-machende Artzney, wird nach dem Diſpenſator. Bran-
denburgic. pag.
103. alſo bereitet:

℞ Extract. Opii ℥ij.
Croci ℥ß.
Corall. rubr. præp.
Lapid. Bezoard. orient.
Margarit. Orient. præp.
Succin. alb. præp.
🜃 ſigillat. Strigonienſ. ana ʒj.
Ambr. gryſ. ℈j.
Moſch. Alexandr. ℈ß. F. l. a. Opiatum.

laͤſſet man Ambr. und Moſch. aus, ſo heiſt die Compoſition

Laudanum opiatum incompletum.

Laureola, Keller-Hals, der Saame iſt ein ſehr ſcharff Purgans,
muß durch Eßig corrigiret werden, und dann iſt die Doſis davon gr. vj.
bis gr. xv. es werden auch hiervon die ſo genannten Pilulæ de Mezereo
bereitet, derer Doſis von ʒj. bis ℈jv. iſt.

Laurus Daphne, der Lorbeer-Baum, iſt unterſchiedlicher Art, als
zahm und wild, ſchmal- und breit-blaͤtterig, davon nur die ſogenann-
ten Weiblein Fruͤchte tragen: ſie haben alle laͤnglichte, harte, gruͤne und
wohlriechende Blaͤtter, am Geſchmack bitter, kommen aus Holland, werden
auch in Teutſchland erzogen. Die Lorbeeren, baccæ Lauri, ſo an den
Weiblein wachſen, ſind laͤnglicht-runde und ſchwartze Koͤrner, welche unter
einer duͤnnen Schale einen braunen Kern haben, ſo ſich in zwey Stuͤcke
zertheilet; ſind eines ſcharffen, bittern, oͤlichten, auch gewuͤrtzhafften Ge-
ſchmacks und guten Geruchs. Sie ſtaͤrcken die Glieder, zertheilen die
Winde, treiben den Harn, die Menſes und todte Frucht.

Laurus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0498" n="486"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">LA</hi></hi></hi></fw><lb/>
Schmertzen, auch das Zahn-Weh, wenn man es entweder auf den Zahn<lb/>
nimmt, oder in einem Pfla&#x017F;ter auf die Schla&#x0364;fe legt; man &#x017F;topffet das<lb/>
Blut&#x017F;peyen, die rothe Ruhr, den Monat-Fluß, und die <hi rendition="#aq">Hæmorrhoides</hi> da-<lb/>
mit: man braucht es auch wider die &#x017F;charffen Saltz-Flu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der Augen, und<lb/>
den Schnupffen &#xA75B;c. Die <hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi> davon i&#x017F;t <hi rendition="#aq">gr. j.</hi> bis <hi rendition="#aq">ij.</hi> in einem dienlichen<lb/><hi rendition="#aq">liquore.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Laudanum hy&#x017F;tericum,</hi> i&#x017F;t eine bekannte und Schlaf-machende,<lb/>
auch Schmertz-&#x017F;tillende Artzney vom <hi rendition="#aq">Opio,</hi> wird &#x017F;onderlich bey Weibs-<lb/>
Volck gebrauchet, und be&#x017F;tehet aus <hi rendition="#aq">Laudani opiati incomplet. &#x2125;iß.</hi> und<lb/><hi rendition="#aq">Extract. Ca&#x017F;tor. &#x0292;i<hi rendition="#i">ß.</hi></hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Laudanum opiatum completum,</hi> hei&#x017F;t ebenfalls eine Schmertz-<lb/>
&#x017F;tillende und Schlaf-machende Artzney, wird nach dem <hi rendition="#aq">Di&#x017F;pen&#x017F;ator. Bran-<lb/>
denburgic. pag.</hi> 103. al&#x017F;o bereitet:</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Extract. Opii &#x2125;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Croci &#x2125;ß.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Corall. rubr. præp.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Lapid. Bezoard. orient.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Margarit. Orient. præp.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Succin. alb. præp.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x1F703; &#x017F;igillat. Strigonien&#x017F;. ana &#x0292;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Ambr. gry&#x017F;. &#x2108;j.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Mo&#x017F;ch. Alexandr. &#x2108;<hi rendition="#i">ß.</hi> F. l. a. Opiatum.</hi> </item>
          </list><lb/>
          <p>la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et man <hi rendition="#aq">Ambr.</hi> und <hi rendition="#aq">Mo&#x017F;ch.</hi> aus, &#x017F;o hei&#x017F;t die <hi rendition="#aq">Compo&#x017F;ition</hi></p><lb/>
          <p> <hi rendition="#aq">Laudanum opiatum incompletum.</hi> </p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Laureola,</hi><hi rendition="#fr">Keller-Hals,</hi> der Saame i&#x017F;t ein &#x017F;ehr &#x017F;charff <hi rendition="#aq">Purgans,</hi><lb/>
muß durch Eßig <hi rendition="#aq">corrigi</hi>ret werden, und dann i&#x017F;t die <hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi> davon <hi rendition="#aq">gr. vj.</hi><lb/>
bis <hi rendition="#aq">gr. xv.</hi> es werden auch hiervon die &#x017F;o genannten <hi rendition="#aq">Pilulæ de Mezereo</hi><lb/>
bereitet, derer <hi rendition="#aq">Do&#x017F;is</hi> von <hi rendition="#aq">&#x0292;j.</hi> bis <hi rendition="#aq">&#x2108;jv.</hi> i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Laurus Daphne,</hi> der <hi rendition="#fr">Lorbeer-Baum,</hi> i&#x017F;t unter&#x017F;chiedlicher Art, als<lb/><hi rendition="#fr">zahm</hi> und <hi rendition="#fr">wild, &#x017F;chmal-</hi> und <hi rendition="#fr">breit-bla&#x0364;tterig,</hi> davon nur die &#x017F;ogenann-<lb/>
ten <hi rendition="#fr">Weiblein</hi> Fru&#x0364;chte tragen: &#x017F;ie haben alle la&#x0364;nglichte, harte, gru&#x0364;ne und<lb/>
wohlriechende Bla&#x0364;tter, am Ge&#x017F;chmack bitter, kommen aus Holland, werden<lb/>
auch in Teut&#x017F;chland erzogen. Die <hi rendition="#fr">Lorbeeren,</hi> <hi rendition="#aq">baccæ Lauri,</hi> &#x017F;o an den<lb/>
Weiblein wach&#x017F;en, &#x017F;ind la&#x0364;nglicht-runde und &#x017F;chwartze Ko&#x0364;rner, welche unter<lb/>
einer du&#x0364;nnen Schale einen braunen Kern haben, &#x017F;o &#x017F;ich in zwey Stu&#x0364;cke<lb/>
zertheilet; &#x017F;ind eines &#x017F;charffen, bittern, o&#x0364;lichten, auch gewu&#x0364;rtzhafften Ge-<lb/>
&#x017F;chmacks und guten Geruchs. Sie &#x017F;ta&#x0364;rcken die Glieder, zertheilen die<lb/>
Winde, treiben den Harn, die <hi rendition="#aq">Men&#x017F;es</hi> und todte Frucht.</p><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Laurus</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[486/0498] LA Schmertzen, auch das Zahn-Weh, wenn man es entweder auf den Zahn nimmt, oder in einem Pflaſter auf die Schlaͤfe legt; man ſtopffet das Blutſpeyen, die rothe Ruhr, den Monat-Fluß, und die Hæmorrhoides da- mit: man braucht es auch wider die ſcharffen Saltz-Fluͤſſe der Augen, und den Schnupffen ꝛc. Die Doſis davon iſt gr. j. bis ij. in einem dienlichen liquore. Laudanum hyſtericum, iſt eine bekannte und Schlaf-machende, auch Schmertz-ſtillende Artzney vom Opio, wird ſonderlich bey Weibs- Volck gebrauchet, und beſtehet aus Laudani opiati incomplet. ℥iß. und Extract. Caſtor. ʒiß. Laudanum opiatum completum, heiſt ebenfalls eine Schmertz- ſtillende und Schlaf-machende Artzney, wird nach dem Diſpenſator. Bran- denburgic. pag. 103. alſo bereitet: ℞ Extract. Opii ℥ij. Croci ℥ß. Corall. rubr. præp. Lapid. Bezoard. orient. Margarit. Orient. præp. Succin. alb. præp. 🜃 ſigillat. Strigonienſ. ana ʒj. Ambr. gryſ. ℈j. Moſch. Alexandr. ℈ß. F. l. a. Opiatum. laͤſſet man Ambr. und Moſch. aus, ſo heiſt die Compoſition Laudanum opiatum incompletum. Laureola, Keller-Hals, der Saame iſt ein ſehr ſcharff Purgans, muß durch Eßig corrigiret werden, und dann iſt die Doſis davon gr. vj. bis gr. xv. es werden auch hiervon die ſo genannten Pilulæ de Mezereo bereitet, derer Doſis von ʒj. bis ℈jv. iſt. Laurus Daphne, der Lorbeer-Baum, iſt unterſchiedlicher Art, als zahm und wild, ſchmal- und breit-blaͤtterig, davon nur die ſogenann- ten Weiblein Fruͤchte tragen: ſie haben alle laͤnglichte, harte, gruͤne und wohlriechende Blaͤtter, am Geſchmack bitter, kommen aus Holland, werden auch in Teutſchland erzogen. Die Lorbeeren, baccæ Lauri, ſo an den Weiblein wachſen, ſind laͤnglicht-runde und ſchwartze Koͤrner, welche unter einer duͤnnen Schale einen braunen Kern haben, ſo ſich in zwey Stuͤcke zertheilet; ſind eines ſcharffen, bittern, oͤlichten, auch gewuͤrtzhafften Ge- ſchmacks und guten Geruchs. Sie ſtaͤrcken die Glieder, zertheilen die Winde, treiben den Harn, die Menſes und todte Frucht. Laurus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/498
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/498>, abgerufen am 27.04.2024.