Tiegel, und setze solchen in einen Ofen unter brennende Kohlen. Jst der Salpeter im Fluß, so schütte auf unterschiedliche mal flor. Sulphur. ij. drunter, so wird sich die Materia alsbald entzünden, und die flüchtigsten Salpeter-Spiritus in die Höhe gehen; ist die Flamme vorbey, so wird die Materie in einem sehr klaren Fluß zurück bleiben. Fasse den Tiegel mit Feuer-Zangen an, und schütte ihn in ein sehr reines, flaches und kupffernes Becken, das zuvor etwas heiß gemacht worden, damit keine Feuchtigkeit darinnen kleben bleibe: schwenck das Becken in den Händen herum, daß das Saltz im Abkühlen aus einander getrieben werde. Will man es rein haben, so muß man es im Wasser q. s. schmeltzen, die Dissolution filtriren und crystallisiren lassen. Man giebt es zur Kühlung, und Beförderung des Urins in hitzigen Fiebern, für die Bräune, den Saamen-Fluß etc. ein, die Dosis ist von ß. bis ßj. äusserlich dienets wider die Entzündung des Halses, die Bräune etc.
Lapis schistus, siehe Haematites.
albus und pellucidus, siehe Alumen scajolae.
scissilis, siehe Haematites.
Serpentinus, siehe Ophites.
magneticus, siehe Piedra della Cobra.
smirites, siehe Smiris.
Specularis, das Moscowitische Glas, ist ein weisser, aus- wendig dick und ungleicher, inwendig streifficht und gläntzender Stein, wel- cher gegen das Licht gehalten, etwas durchscheinet; kommt häuffig aus der Moscau, dienet, wenn er zuvor calcinirt, zur Schmincke.
Lapis spongiae,Schwamm-Stein, ist ein poröser und zerreiblicher kleiner Stein, entweder grau oder weiß, wird in den Bade-Schwämmen gefunden, und wider den Stein und die Kröpffe innerlich gebrauchet: so wird er auch wider die Spuhl-Würmer den kleinen Kindern gegeben, und sonsten auch Cysteolithus geheissen.
Lapis thracius, siehe Gagates.
variolatus, der Pocken-Stein, ist ein dunckel-grüner und sehr harter Stein, welcher auf einer Seite etwas erhabene und hell-grüne Flecken, gleich den Kinder-Pocken hat, so auch auf der andern Seite und inwendig etwas, aber nicht also erhaben, zu sehen sind, dahero er in Eu- ropa seinen Namen davon bekommen hat: ist anfänglich von den Jesui- ten aus Jndien gebracht worden, wo er eigentlich Gamaicu heisset; wird wider die Pocken und Masern sehr gelobet.
Lapis violacius, siehe AEtites.
Lappa
LA
Tiegel, und ſetze ſolchen in einen Ofen unter brennende Kohlen. Jſt der Salpeter im Fluß, ſo ſchuͤtte auf unterſchiedliche mal flor. Sulphur. ℥ij. drunter, ſo wird ſich die Materia alsbald entzuͤnden, und die fluͤchtigſten Salpeter-Spiritus in die Hoͤhe gehen; iſt die Flamme vorbey, ſo wird die Materie in einem ſehr klaren Fluß zuruͤck bleiben. Faſſe den Tiegel mit Feuer-Zangen an, und ſchuͤtte ihn in ein ſehr reines, flaches und kupffernes Becken, das zuvor etwas heiß gemacht worden, damit keine Feuchtigkeit darinnen kleben bleibe: ſchwenck das Becken in den Haͤnden herum, daß das Saltz im Abkuͤhlen aus einander getrieben werde. Will man es rein haben, ſo muß man es im Waſſer q. ſ. ſchmeltzen, die Diſſolution filtriren und cryſtalliſiren laſſen. Man giebt es zur Kuͤhlung, und Befoͤrderung des Urins in hitzigen Fiebern, fuͤr die Braͤune, den Saamen-Fluß ꝛc. ein, die Doſis iſt von ℈ß. bis ʒj. aͤuſſerlich dienets wider die Entzuͤndung des Halſes, die Braͤune ꝛc.
Lapis ſchiſtus, ſiehe Hæmatites.
albus und pellucidus, ſiehe Alumen ſcajolæ.
ſciſſilis, ſiehe Hæmatites.
Serpentinus, ſiehe Ophites.
magneticus, ſiehe Piedra della Cobra.
ſmirites, ſiehe Smiris.
Specularis, das Moſcowitiſche Glas, iſt ein weiſſer, aus- wendig dick und ungleicher, inwendig ſtreifficht und glaͤntzender Stein, wel- cher gegen das Licht gehalten, etwas durchſcheinet; kommt haͤuffig aus der Moſcau, dienet, wenn er zuvor calcinirt, zur Schmincke.
Lapis ſpongiæ,Schwamm-Stein, iſt ein poroͤſer und zerreiblicher kleiner Stein, entweder grau oder weiß, wird in den Bade-Schwaͤmmen gefunden, und wider den Stein und die Kroͤpffe innerlich gebrauchet: ſo wird er auch wider die Spuhl-Wuͤrmer den kleinen Kindern gegeben, und ſonſten auch Cyſteolithus geheiſſen.
Lapis thracius, ſiehe Gagates.
variolatus, der Pocken-Stein, iſt ein dunckel-gruͤner und ſehr harter Stein, welcher auf einer Seite etwas erhabene und hell-gruͤne Flecken, gleich den Kinder-Pocken hat, ſo auch auf der andern Seite und inwendig etwas, aber nicht alſo erhaben, zu ſehen ſind, dahero er in Eu- ropa ſeinen Namen davon bekommen hat: iſt anfaͤnglich von den Jeſui- ten aus Jndien gebracht worden, wo er eigentlich Gamaicu heiſſet; wird wider die Pocken und Maſern ſehr gelobet.
Lapis violacius, ſiehe Ætites.
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Salpeter-Spiritus in die Hoͤhe gehen; iſt die Flamme vorbey, ſo wird die
Materie in einem ſehr klaren Fluß zuruͤck bleiben. Faſſe den Tiegel mit
Feuer-Zangen an, und ſchuͤtte ihn in ein ſehr reines, flaches und kupffernes
Becken, das zuvor etwas heiß gemacht worden, damit keine Feuchtigkeit
darinnen kleben bleibe: ſchwenck das Becken in den Haͤnden herum, daß
das Saltz im Abkuͤhlen aus einander getrieben werde. Will man es rein
haben, ſo muß man es im Waſſer q. ſ. ſchmeltzen, die Diſſolution filtriren
und cryſtalliſiren laſſen. Man giebt es zur Kuͤhlung, und Befoͤrderung
des Urins in hitzigen Fiebern, fuͤr die Braͤune, den Saamen-Fluß ꝛc. ein,
die Doſis iſt von ℈ß. bis ʒj. aͤuſſerlich dienets wider die Entzuͤndung des
Halſes, die Braͤune ꝛc.
Lapis ſchiſtus, ſiehe Hæmatites.
albus und pellucidus, ſiehe Alumen ſcajolæ.
ſciſſilis, ſiehe Hæmatites.
Serpentinus, ſiehe Ophites.
magneticus, ſiehe Piedra della Cobra.
ſmirites, ſiehe Smiris.
Specularis, das Moſcowitiſche Glas, iſt ein weiſſer, aus-
wendig dick und ungleicher, inwendig ſtreifficht und glaͤntzender Stein, wel-
cher gegen das Licht gehalten, etwas durchſcheinet; kommt haͤuffig aus der
Moſcau, dienet, wenn er zuvor calcinirt, zur Schmincke.
Lapis ſpongiæ, Schwamm-Stein, iſt ein poroͤſer und zerreiblicher
kleiner Stein, entweder grau oder weiß, wird in den Bade-Schwaͤmmen
gefunden, und wider den Stein und die Kroͤpffe innerlich gebrauchet: ſo
wird er auch wider die Spuhl-Wuͤrmer den kleinen Kindern gegeben, und
ſonſten auch Cyſteolithus geheiſſen.
Lapis thracius, ſiehe Gagates.
variolatus, der Pocken-Stein, iſt ein dunckel-gruͤner und
ſehr harter Stein, welcher auf einer Seite etwas erhabene und hell-gruͤne
Flecken, gleich den Kinder-Pocken hat, ſo auch auf der andern Seite und
inwendig etwas, aber nicht alſo erhaben, zu ſehen ſind, dahero er in Eu-
ropa ſeinen Namen davon bekommen hat: iſt anfaͤnglich von den Jeſui-
ten aus Jndien gebracht worden, wo er eigentlich Gamaicu heiſſet; wird
wider die Pocken und Maſern ſehr gelobet.
Lapis violacius, ſiehe Ætites.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/496>, abgerufen am 25.11.2024.
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