Brand und stillet das Bluten, er mag trocken oder aufgelost appliciret wer- den: man braucht ihn wider die Augen-Flüsse in einem Collyrio und wider den eingewurtzelten Saamen-Fluß im Umschlag, wird nur äusserlich gebrauchet.
Lapis molybdites, siehe Plumbago.
nephriticus, der Lenden-Stein, ist ein blau-grünlicher und gleichsam wie Talck anzugreiffender Stein, kommt aus Jndien, und wird für ein gewisses Mittel wider die Stein-Schmertzen gehalten, welche der- selbe, auch nur äusserlich angebunden, gewiß curiren soll; man muß aber zusehen, daß er nicht mit dem grünen Marmor, Malaquitte genannt, ver- fälschet werde.
Lapis ophites, siehe Ophites.
parius, ist ein harter weisser Marmor, welcher von einem alten Künstler, so die Venus zum ersten mal daraus gehauen, seinen Na- men hat.
Lapis pavonius, ist ein dunckel-grüner Marmor-Stein, wird nach den Adern, die er führet, unterschieden; er wird wider den Donnerschlag, Magen-Geschwür, schwere Geburt, Krampff, schwere Noth, gerühmet.
Lapis percarum, der Kaulpersch-Stein: sind ein bewährt Mit- tel wider den Stein und Verstopffung des Harns, Seitenstechen, Fälle, geronnen Blut etc.
Lapis philosophicus, Charas, der Philosophische Stein, ist auch eine Gattung des Lapidis medicinalis, und wird also bereitet: Alumin. de roch. Vitriol. Roman. ana Lbj. Ceruss. Bol. alb. ana iß. sal. Tart. j. Camph. Thur. mascul. ana ßij. Pulverisir und mische es untereinander, thue das Mengsel in eine irdene Schüssel, gieß aceti Vini vj. darauf, und rühr alles mit einem Spatel wohl untereinander, setze den Topff auf ein klein Feuer, und laß die Materia allda stein-hart werden. Er beitzt das Eyter weg, trock- net aus, heilet die Geschwüre: man schüttet eine Untze davon gepülvert in xij. Untzen weissen Wein, oder aq. Plantag. filtriret darauf die Infusion, und tuncket kleine Tüchlein darinnen ein, und schlägt sie auf die blosse Haut.
Lapis porcinus,Schwein-Stein, sind die auf beyden Seiten der Schweins-Köpffe liegenden weissen mürben Beinlein, und sind das oberste Theil des Meatus auditorii, werden sonderlich wider die Epilepsie gerühmt; siehe auch Pedra del Porco.
Lapis prunellae,Salpeter-Küchlein, ist ein Salpeter, woraus man einen Theil volatile mit Schwefel und Feuer heraus gezogen, wird also bereitet; Nitri purificat. xxxij. zerreibe ihn, und schütte ihn in einen
Tiegel,
P p p 2
LA
Brand und ſtillet das Bluten, er mag trocken oder aufgeloſt appliciret wer- den: man braucht ihn wider die Augen-Fluͤſſe in einem Collyrio und wider den eingewurtzelten Saamen-Fluß im Umſchlag, wird nur aͤuſſerlich gebrauchet.
Lapis molybdites, ſiehe Plumbago.
nephriticus, der Lenden-Stein, iſt ein blau-gruͤnlicher und gleichſam wie Talck anzugreiffender Stein, kommt aus Jndien, und wird fuͤr ein gewiſſes Mittel wider die Stein-Schmertzen gehalten, welche der- ſelbe, auch nur aͤuſſerlich angebunden, gewiß curiren ſoll; man muß aber zuſehen, daß er nicht mit dem gruͤnen Marmor, Malaquitte genannt, ver- faͤlſchet werde.
Lapis ophites, ſiehe Ophites.
parius, iſt ein harter weiſſer Marmor, welcher von einem alten Kuͤnſtler, ſo die Venus zum erſten mal daraus gehauen, ſeinen Na- men hat.
Lapis pavonius, iſt ein dunckel-gruͤner Marmor-Stein, wird nach den Adern, die er fuͤhret, unterſchieden; er wird wider den Donnerſchlag, Magen-Geſchwuͤr, ſchwere Geburt, Krampff, ſchwere Noth, geruͤhmet.
Lapis percarum, der Kaulperſch-Stein: ſind ein bewaͤhrt Mit- tel wider den Stein und Verſtopffung des Harns, Seitenſtechen, Faͤlle, geronnen Blut ꝛc.
Lapis philoſophicus, Charas, der Philoſophiſche Stein, iſt auch eine Gattung des Lapidis medicinalis, und wird alſo bereitet: ℞ Alumin. de roch. Vitriol. Roman. ana ℔j. Ceruſſ. Bol. alb. ana ℥iß. ſal. Tart. ℥j. Camph. Thur. maſcul. ana ʒij. Pulveriſir und miſche es untereinander, thue das Mengſel in eine irdene Schuͤſſel, gieß aceti Vini ℥vj. darauf, und ruͤhr alles mit einem Spatel wohl untereinander, ſetze den Topff auf ein klein Feuer, und laß die Materia allda ſtein-hart werden. Er beitzt das Eyter weg, trock- net aus, heilet die Geſchwuͤre: man ſchuͤttet eine Untze davon gepuͤlvert in xij. Untzen weiſſen Wein, oder aq. Plantag. filtriret darauf die Infuſion, und tuncket kleine Tuͤchlein darinnen ein, und ſchlaͤgt ſie auf die bloſſe Haut.
Lapis porcinus,Schwein-Stein, ſind die auf beyden Seiten der Schweins-Koͤpffe liegenden weiſſen muͤrben Beinlein, und ſind das oberſte Theil des Meatus auditorii, werden ſonderlich wider die Epilepſie geruͤhmt; ſiehe auch Pedra del Porco.
Lapis prunellæ,Salpeter-Kuͤchlein, iſt ein Salpeter, woraus man einen Theil volatile mit Schwefel und Feuer heraus gezogen, wird alſo bereitet; ℞ Nitri purificat. ℥xxxij. zerreibe ihn, und ſchuͤtte ihn in einen
Tiegel,
P p p 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0495"n="483"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">LA</hi></hi></hi></fw><lb/>
Brand und ſtillet das Bluten, er mag trocken oder aufgeloſt <hirendition="#aq">applici</hi>ret wer-<lb/>
den: man braucht ihn wider die Augen-Fluͤſſe in einem <hirendition="#aq">Collyrio</hi> und wider<lb/>
den eingewurtzelten Saamen-Fluß im Umſchlag, wird nur aͤuſſerlich<lb/>
gebrauchet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lapis molybdites,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Plumbago.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">nephriticus,</hi> der <hirendition="#fr">Lenden-Stein,</hi> iſt ein blau-gruͤnlicher und</hi><lb/>
gleichſam wie Talck anzugreiffender Stein, kommt aus Jndien, und wird<lb/>
fuͤr ein gewiſſes Mittel wider die Stein-Schmertzen gehalten, welche der-<lb/>ſelbe, auch nur aͤuſſerlich angebunden, gewiß <hirendition="#aq">curi</hi>ren ſoll; man muß aber<lb/>
zuſehen, daß er nicht mit dem gruͤnen Marmor, <hirendition="#aq">Malaquitte</hi> genannt, ver-<lb/>
faͤlſchet werde.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lapis ophites,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Ophites.</hi></p><lb/><p><hirendition="#et"><hirendition="#aq">parius,</hi> iſt ein <hirendition="#fr">harter weiſſer Marmor,</hi> welcher von einem</hi><lb/>
alten Kuͤnſtler, ſo die <hirendition="#aq">Venus</hi> zum erſten mal daraus gehauen, ſeinen Na-<lb/>
men hat.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lapis pavonius,</hi> iſt ein <hirendition="#fr">dunckel-gruͤner Marmor-Stein,</hi> wird nach<lb/>
den Adern, die er fuͤhret, unterſchieden; er wird wider den Donnerſchlag,<lb/>
Magen-Geſchwuͤr, ſchwere Geburt, Krampff, ſchwere Noth, geruͤhmet.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lapis percarum,</hi> der <hirendition="#fr">Kaulperſch-Stein:</hi>ſind ein bewaͤhrt Mit-<lb/>
tel wider den Stein und Verſtopffung des Harns, Seitenſtechen, Faͤlle,<lb/>
geronnen Blut ꝛc.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lapis philoſophicus, <hirendition="#i">Charas</hi>,</hi> der <hirendition="#aq"><hirendition="#i">Philoſophi</hi></hi><hirendition="#fr">ſche Stein,</hi> iſt auch eine<lb/>
Gattung des <hirendition="#aq">Lapidis medicinalis,</hi> und wird alſo bereitet: <hirendition="#aq">℞ Alumin. de<lb/>
roch. Vitriol. Roman. ana ℔j. Ceruſſ. Bol. alb. ana ℥iß. ſal. Tart. ℥j. Camph.<lb/>
Thur. maſcul. ana ʒij. Pulveriſi</hi>r und miſche es untereinander, thue das<lb/>
Mengſel in eine irdene Schuͤſſel, gieß <hirendition="#aq">aceti Vini ℥vj.</hi> darauf, und ruͤhr alles<lb/>
mit einem Spatel wohl untereinander, ſetze den Topff auf ein klein Feuer,<lb/>
und laß die <hirendition="#aq">Materia</hi> allda ſtein-hart werden. Er beitzt das Eyter weg, trock-<lb/>
net aus, heilet die Geſchwuͤre: man ſchuͤttet eine Untze davon gepuͤlvert in<lb/><hirendition="#aq">xij.</hi> Untzen weiſſen Wein, oder <hirendition="#aq">aq. Plantag. filtri</hi>ret darauf die <hirendition="#aq">Infuſion,</hi> und<lb/>
tuncket kleine Tuͤchlein darinnen ein, und ſchlaͤgt ſie auf die bloſſe Haut.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Lapis porcinus,</hi><hirendition="#fr">Schwein-Stein,</hi>ſind die auf beyden Seiten der<lb/>
Schweins-Koͤpffe liegenden weiſſen muͤrben Beinlein, und ſind das oberſte<lb/>
Theil des <hirendition="#aq">Meatus auditorii,</hi> werden ſonderlich wider die <hirendition="#aq">Epilepſie</hi> geruͤhmt;<lb/>ſiehe auch <hirendition="#aq">Pedra del Porco.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Lapis prunellæ,</hi><hirendition="#fr">Salpeter-Kuͤchlein,</hi> iſt ein Salpeter, woraus man<lb/>
einen Theil <hirendition="#aq">volatile</hi> mit Schwefel und Feuer heraus gezogen, wird alſo<lb/>
bereitet; <hirendition="#aq">℞ Nitri purificat. ℥xxxij.</hi> zerreibe ihn, und ſchuͤtte ihn in einen<lb/><fwplace="bottom"type="sig">P p p 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Tiegel,</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[483/0495]
LA
Brand und ſtillet das Bluten, er mag trocken oder aufgeloſt appliciret wer-
den: man braucht ihn wider die Augen-Fluͤſſe in einem Collyrio und wider
den eingewurtzelten Saamen-Fluß im Umſchlag, wird nur aͤuſſerlich
gebrauchet.
Lapis molybdites, ſiehe Plumbago.
nephriticus, der Lenden-Stein, iſt ein blau-gruͤnlicher und
gleichſam wie Talck anzugreiffender Stein, kommt aus Jndien, und wird
fuͤr ein gewiſſes Mittel wider die Stein-Schmertzen gehalten, welche der-
ſelbe, auch nur aͤuſſerlich angebunden, gewiß curiren ſoll; man muß aber
zuſehen, daß er nicht mit dem gruͤnen Marmor, Malaquitte genannt, ver-
faͤlſchet werde.
Lapis ophites, ſiehe Ophites.
parius, iſt ein harter weiſſer Marmor, welcher von einem
alten Kuͤnſtler, ſo die Venus zum erſten mal daraus gehauen, ſeinen Na-
men hat.
Lapis pavonius, iſt ein dunckel-gruͤner Marmor-Stein, wird nach
den Adern, die er fuͤhret, unterſchieden; er wird wider den Donnerſchlag,
Magen-Geſchwuͤr, ſchwere Geburt, Krampff, ſchwere Noth, geruͤhmet.
Lapis percarum, der Kaulperſch-Stein: ſind ein bewaͤhrt Mit-
tel wider den Stein und Verſtopffung des Harns, Seitenſtechen, Faͤlle,
geronnen Blut ꝛc.
Lapis philoſophicus, Charas, der Philoſophiſche Stein, iſt auch eine
Gattung des Lapidis medicinalis, und wird alſo bereitet: ℞ Alumin. de
roch. Vitriol. Roman. ana ℔j. Ceruſſ. Bol. alb. ana ℥iß. ſal. Tart. ℥j. Camph.
Thur. maſcul. ana ʒij. Pulveriſir und miſche es untereinander, thue das
Mengſel in eine irdene Schuͤſſel, gieß aceti Vini ℥vj. darauf, und ruͤhr alles
mit einem Spatel wohl untereinander, ſetze den Topff auf ein klein Feuer,
und laß die Materia allda ſtein-hart werden. Er beitzt das Eyter weg, trock-
net aus, heilet die Geſchwuͤre: man ſchuͤttet eine Untze davon gepuͤlvert in
xij. Untzen weiſſen Wein, oder aq. Plantag. filtriret darauf die Infuſion, und
tuncket kleine Tuͤchlein darinnen ein, und ſchlaͤgt ſie auf die bloſſe Haut.
Lapis porcinus, Schwein-Stein, ſind die auf beyden Seiten der
Schweins-Koͤpffe liegenden weiſſen muͤrben Beinlein, und ſind das oberſte
Theil des Meatus auditorii, werden ſonderlich wider die Epilepſie geruͤhmt;
ſiehe auch Pedra del Porco.
Lapis prunellæ, Salpeter-Kuͤchlein, iſt ein Salpeter, woraus man
einen Theil volatile mit Schwefel und Feuer heraus gezogen, wird alſo
bereitet; ℞ Nitri purificat. ℥xxxij. zerreibe ihn, und ſchuͤtte ihn in einen
Tiegel,
P p p 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 483. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/495>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.