Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite
FO FR

Fossa magna, ist die Höle der weiblichen Scham, welche sich se-
hen lässet, wenn die Labia von einander gethan sind.

Fotus, Fomentum, eine Bähung, ist eine Formel eines äusserlichen
Medicaments, wovon der warme Dampff auf die krancken Glieder gehet.
Jnsgemein werden hierzu die Species emollientes (erweichende) genom-
men, als fol. Alth. Malv. herb. Atriplic. Branc. ursin. Parietar. item die-
ser ihre radices, als Alth. flor. Lilior. alb. Chamomill. Melilot. Sambuc.
Verbasc. Linar. &c.
worzu man noch unterschiedliche aromatica thun kan,
als rad. Angelic. Galang. Zedoar. bacc. Laur. Junip. sem. Anisi, Foenicul.
Cumin. Nux mosch. Mac. Caryophyll.
noch kan man auch zu solchen De-
coct
en zur Bähung, scor. regul. ii &c. nehmen. Jn der Officin wer-
den nur hierzu die Species verschrieben, wozu die Signatur also seyn muß:
Species zur Bähung, z. E.

Herb. Majoran.
Serpill.
Thymi.
flor. Rorismarin. ana Mj.
radic. Angelic.
Galang.
Imperator.
Zedoar. ana ß.
Bacc. Juniper. ij.
Lauri ß.
Nuc. Mosch. ßij.
Incis. contus. M. D. S.
Glieder-stärckende Species zur Bähung.

Man kan solche Species in oder Wein, oder halb und Wein, nach-
dem es nöthig ist, kochen, und dann die Glieder drüber bähen.

Fractura ossium, ein Bein-Bruch; ist eine für sich bekannte äusser-
liche Kranckheit: man findet dessen einen grossen Unterscheid, und zwar
selben theils von der Form, theils vom beleidigten Theil, theils auch
von den Zufällen der Brüche. Jn Ansehung der Form, ist ein Bruch
bald in die Länge, ein Schlitz-Bruch, auch asseralis genannt, bald die
Quere, bald in kleine Stücken und gantz zerschellert, bald ist der Bruch
vollkommen: in Ansehung des beleidigten Theils, ist bald das Cranium,
die Ribben, Arm, Bein etc. bald ein, bald mehr Theile zerbrochen; und
endlich in Ansehung der Zufälle, so ist bald eine Wunde, bald Luxation,

bald
FO FR

Foſſa magna, iſt die Hoͤle der weiblichen Scham, welche ſich ſe-
hen laͤſſet, wenn die Labia von einander gethan ſind.

Fotus, Fomentum, eine Baͤhung, iſt eine Formel eines aͤuſſerlichen
Medicaments, wovon der warme Dampff auf die krancken Glieder gehet.
Jnsgemein werden hierzu die Species emollientes (erweichende) genom-
men, als fol. Alth. Malv. herb. Atriplic. Branc. urſin. Parietar. item die-
ſer ihre radices, als Alth. flor. Lilior. alb. Chamomill. Melilot. Sambuc.
Verbaſc. Linar. &c.
worzu man noch unterſchiedliche aromatica thun kan,
als rad. Angelic. Galang. Zedoar. bacc. Laur. Junip. ſem. Aniſi, Fœnicul.
Cumin. Nux moſch. Mac. Caryophyll.
noch kan man auch zu ſolchen De-
coct
en zur Baͤhung, 🜍 ſcor. regul. ♁ ii &c. nehmen. Jn der Officin wer-
den nur hierzu die Species verſchrieben, wozu die Signatur alſo ſeyn muß:
Species zur Baͤhung, z. E.

℞ Herb. Majoran.
Serpill.
Thymi.
flor. Roriſmarin. ana Mj.
radic. Angelic.
Galang.
Imperator.
Zedoar. ana ℥ß.
Bacc. Juniper. ℥ij.
Lauri ℥ß.
Nuc. Moſch. ʒij.
Inciſ. contuſ. M. D. S.
Glieder-ſtaͤrckende Species zur Baͤhung.

Man kan ſolche Species in 🜄 oder Wein, oder halb 🜄 und Wein, nach-
dem es noͤthig iſt, kochen, und dann die Glieder druͤber baͤhen.

Fractura oſſium, ein Bein-Bruch; iſt eine fuͤr ſich bekannte aͤuſſer-
liche Kranckheit: man findet deſſen einen groſſen Unterſcheid, und zwar
ſelben theils von der Form, theils vom beleidigten Theil, theils auch
von den Zufaͤllen der Bruͤche. Jn Anſehung der Form, iſt ein Bruch
bald in die Laͤnge, ein Schlitz-Bruch, auch aſſeralis genannt, bald die
Quere, bald in kleine Stuͤcken und gantz zerſchellert, bald iſt der Bruch
vollkommen: in Anſehung des beleidigten Theils, iſt bald das Cranium,
die Ribben, Arm, Bein ꝛc. bald ein, bald mehr Theile zerbrochen; und
endlich in Anſehung der Zufaͤlle, ſo iſt bald eine Wunde, bald Luxation,

bald
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0382" n="370"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">FO FR</hi> </hi> </hi> </fw><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Fo&#x017F;&#x017F;a magna,</hi> i&#x017F;t die <hi rendition="#fr">Ho&#x0364;le der weiblichen Scham,</hi> welche &#x017F;ich &#x017F;e-<lb/>
hen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et, wenn die <hi rendition="#aq">Labia</hi> von einander gethan &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Fotus, Fomentum,</hi> eine <hi rendition="#fr">Ba&#x0364;hung,</hi> i&#x017F;t eine Formel eines a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlichen<lb/><hi rendition="#aq">Medicament</hi>s, wovon der warme Dampff auf die krancken Glieder gehet.<lb/>
Jnsgemein werden hierzu die <hi rendition="#aq">Species emollientes</hi> (erweichende) genom-<lb/>
men, als <hi rendition="#aq">fol. Alth. Malv. herb. Atriplic. Branc. ur&#x017F;in. Parietar. item</hi> die-<lb/>
&#x017F;er ihre <hi rendition="#aq">radices,</hi> als <hi rendition="#aq">Alth. flor. Lilior. alb. Chamomill. Melilot. Sambuc.<lb/>
Verba&#x017F;c. Linar. &amp;c.</hi> worzu man noch unter&#x017F;chiedliche <hi rendition="#aq">aromatica</hi> thun kan,<lb/>
als <hi rendition="#aq">rad. Angelic. Galang. Zedoar. bacc. Laur. Junip. &#x017F;em. Ani&#x017F;i, F&#x0153;nicul.<lb/>
Cumin. Nux mo&#x017F;ch. Mac. Caryophyll.</hi> noch kan man auch zu &#x017F;olchen <hi rendition="#aq">De-<lb/>
coct</hi>en zur Ba&#x0364;hung, <hi rendition="#aq">&#x1F70D; &#x017F;cor. regul. &#x2641; ii &amp;c.</hi> nehmen. Jn der <hi rendition="#aq">Officin</hi> wer-<lb/>
den nur hierzu die <hi rendition="#aq">Species</hi> ver&#x017F;chrieben, wozu die <hi rendition="#aq">Signatur</hi> al&#x017F;o &#x017F;eyn muß:<lb/><hi rendition="#aq">Species</hi> zur Ba&#x0364;hung, z. E.</p><lb/>
          <list>
            <item> <hi rendition="#aq">&#x211E; Herb. Majoran.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Serpill.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Thymi.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">flor. Rori&#x017F;marin. ana Mj.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">radic. Angelic.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Galang.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Imperator.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Zedoar. ana &#x2125;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Bacc. Juniper. &#x2125;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Lauri &#x2125;<hi rendition="#i">ß.</hi></hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Nuc. Mo&#x017F;ch. &#x0292;ij.</hi> </item><lb/>
            <item> <hi rendition="#aq">Inci&#x017F;. contu&#x017F;. M. D. S.</hi> </item><lb/>
            <item>Glieder-&#x017F;ta&#x0364;rckende <hi rendition="#aq">Species</hi> zur Ba&#x0364;hung.</item>
          </list><lb/>
          <p>Man kan &#x017F;olche <hi rendition="#aq">Species</hi> in &#x1F704; oder Wein, oder halb &#x1F704; und Wein, nach-<lb/>
dem es no&#x0364;thig i&#x017F;t, kochen, und dann die Glieder dru&#x0364;ber ba&#x0364;hen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Fractura o&#x017F;&#x017F;ium,</hi> ein <hi rendition="#fr">Bein-Bruch;</hi> i&#x017F;t eine fu&#x0364;r &#x017F;ich bekannte a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er-<lb/>
liche Kranckheit: man findet de&#x017F;&#x017F;en einen <hi rendition="#fr">gro&#x017F;&#x017F;en Unter&#x017F;cheid,</hi> und zwar<lb/>
&#x017F;elben <hi rendition="#fr">theils</hi> von der <hi rendition="#fr">Form, theils</hi> vom <hi rendition="#fr">beleidigten Theil, theils</hi> auch<lb/>
von den <hi rendition="#fr">Zufa&#x0364;llen der Bru&#x0364;che.</hi> Jn An&#x017F;ehung der Form, i&#x017F;t ein Bruch<lb/>
bald in die La&#x0364;nge, ein Schlitz-Bruch, auch <hi rendition="#aq">a&#x017F;&#x017F;eralis</hi> genannt, bald die<lb/>
Quere, bald in kleine Stu&#x0364;cken und gantz zer&#x017F;chellert, bald i&#x017F;t der Bruch<lb/>
vollkommen: in An&#x017F;ehung des beleidigten Theils, i&#x017F;t bald das <hi rendition="#aq">Cranium,</hi><lb/>
die Ribben, Arm, Bein &#xA75B;c. bald ein, bald mehr Theile zerbrochen; und<lb/>
endlich in An&#x017F;ehung der Zufa&#x0364;lle, &#x017F;o i&#x017F;t bald eine Wunde, bald <hi rendition="#aq">Luxation,</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">bald</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[370/0382] FO FR Foſſa magna, iſt die Hoͤle der weiblichen Scham, welche ſich ſe- hen laͤſſet, wenn die Labia von einander gethan ſind. Fotus, Fomentum, eine Baͤhung, iſt eine Formel eines aͤuſſerlichen Medicaments, wovon der warme Dampff auf die krancken Glieder gehet. Jnsgemein werden hierzu die Species emollientes (erweichende) genom- men, als fol. Alth. Malv. herb. Atriplic. Branc. urſin. Parietar. item die- ſer ihre radices, als Alth. flor. Lilior. alb. Chamomill. Melilot. Sambuc. Verbaſc. Linar. &c. worzu man noch unterſchiedliche aromatica thun kan, als rad. Angelic. Galang. Zedoar. bacc. Laur. Junip. ſem. Aniſi, Fœnicul. Cumin. Nux moſch. Mac. Caryophyll. noch kan man auch zu ſolchen De- cocten zur Baͤhung, 🜍 ſcor. regul. ♁ ii &c. nehmen. Jn der Officin wer- den nur hierzu die Species verſchrieben, wozu die Signatur alſo ſeyn muß: Species zur Baͤhung, z. E. ℞ Herb. Majoran. Serpill. Thymi. flor. Roriſmarin. ana Mj. radic. Angelic. Galang. Imperator. Zedoar. ana ℥ß. Bacc. Juniper. ℥ij. Lauri ℥ß. Nuc. Moſch. ʒij. Inciſ. contuſ. M. D. S. Glieder-ſtaͤrckende Species zur Baͤhung. Man kan ſolche Species in 🜄 oder Wein, oder halb 🜄 und Wein, nach- dem es noͤthig iſt, kochen, und dann die Glieder druͤber baͤhen. Fractura oſſium, ein Bein-Bruch; iſt eine fuͤr ſich bekannte aͤuſſer- liche Kranckheit: man findet deſſen einen groſſen Unterſcheid, und zwar ſelben theils von der Form, theils vom beleidigten Theil, theils auch von den Zufaͤllen der Bruͤche. Jn Anſehung der Form, iſt ein Bruch bald in die Laͤnge, ein Schlitz-Bruch, auch aſſeralis genannt, bald die Quere, bald in kleine Stuͤcken und gantz zerſchellert, bald iſt der Bruch vollkommen: in Anſehung des beleidigten Theils, iſt bald das Cranium, die Ribben, Arm, Bein ꝛc. bald ein, bald mehr Theile zerbrochen; und endlich in Anſehung der Zufaͤlle, ſo iſt bald eine Wunde, bald Luxation, bald

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/382
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/382>, abgerufen am 18.04.2024.