wegbringen kan, und solches muß etliche mal wiederholet werden. Kommen sie endlich wieder, so müssen sie fundamental, d. i. aus dem Grunde und gäntzlich weggeschaffet werden: und zwar nach Timaei von Gülden-Klees Cas. Lib. V. cap. 23. Anleitung: innerlich wird Tinctur. Antimon. oder essent. Myrrh. und pulvis Viperinus gegeben; äusserlich werden sie in ob- beschriebene Bäder gesetzet, und nach dem Abreiben täglich mit Aqua aloe- tica abgespielet: das aloetische Wasser bestehet aus Absinthii Lbij. in welchem Aloes hepatic. ij. dissolviret worden. Jch glaube gewiß, daß auch solches ein gelind Mercurial-Wasser thun solle.
Crisis, ein Wechsel der Kranckheit, wenn selbe entweder nach- lässet oder ärger wird.
Crista galli, der Hanen-Kamm, ist ein spitziger Fortsatz des sieb- förmigen Beins, verhindert, daß die zitzenförmigen Fortsätze der Geruchs- Nerven einander nicht drücken mögen.
Crithmum, siehe Crethamus.
Croci, siehe Apices.
Crocodilus,Crocodill, ist ein abscheulich grausam Thier, und die gröste Art Eydexen, welche zuweilen 18. bis 20. Schuh lang sind, wei- len sie, so lange sie leben, an der Grösse zunehmen, und werden deßwegen in dem Buch Hiob Cap. 40. v. 20. durch den Leviathan verstanden. Sie halten sich meist in dem Fluß Nilo in AEthiopien auf, gehen aber zugleich auß Land, die Nahrung zu suchen, allwo sie auch die Menschen, wenn sie dieselben erhaschen, verschlingen. Sonsten sollen die Crocodillen viertzig Tage ungegessen bleiben und leben können. Daß man aber vorgiebt, sie könnten im Käuen den obern Kinnbacken, wie den untern bewegen, ist gantz erdichtet, indem derselbe, wie an allen andern Thieren, gantz fest am Cranio und unbeweglich ist.
Crocodilaster cristatus, ist vielleicht diejenige grosse Wasser-Eydex, welche mit ihrem scharffen Schwantze dem Menschen ein Bein abhauen kan, und deßwegen von den Jtaliänern Caudiverbera genennet wird, wo- von der Herr Ludolf in seiner Historia AEthiopica Lib. I. Cap. XI. und dessen Commentario pag. 189. kan gelesen werden.
Crocus, der rechte und gute Sassran, bestehet aus den innern Fä- serlein einer Blume dieses Namens, welche eine roth-gelbe Farbe, einen scharffichten, etwas bittern und öhlichten Geschmack, und sehr durchdringen- den Geruch hat. Wird theils aus Orient, am meisten aber aus Spa- nien, Franckreich, Engeland und Oesterreich in Säcken heraus gebracht,
und
CR
wegbringen kan, und ſolches muß etliche mal wiederholet werden. Kommen ſie endlich wieder, ſo muͤſſen ſie fundamental, d. i. aus dem Grunde und gaͤntzlich weggeſchaffet werden: und zwar nach Timæi von Guͤlden-Klees Caſ. Lib. V. cap. 23. Anleitung: innerlich wird Tinctur. Antimon. oder eſſent. Myrrh. und pulvis Viperinus gegeben; aͤuſſerlich werden ſie in ob- beſchriebene Baͤder geſetzet, und nach dem Abreiben taͤglich mit Aqua aloë- tica abgeſpielet: das aloëtiſche Waſſer beſtehet aus 🜄 Abſinthii ℔ij. in welchem Aloës hepatic. ℥ij. diſſolviret worden. Jch glaube gewiß, daß auch ſolches ein gelind Mercurial-Waſſer thun ſolle.
Criſis, ein Wechſel der Kranckheit, wenn ſelbe entweder nach- laͤſſet oder aͤrger wird.
Criſta galli, der Hanen-Kamm, iſt ein ſpitziger Fortſatz des ſieb- foͤrmigen Beins, verhindert, daß die zitzenfoͤrmigen Fortſaͤtze der Geruchs- Nerven einander nicht druͤcken moͤgen.
Crithmum, ſiehe Crethamus.
Croci, ſiehe Apices.
Crocodilus,Crocodill, iſt ein abſcheulich grauſam Thier, und die groͤſte Art Eydexen, welche zuweilen 18. bis 20. Schuh lang ſind, wei- len ſie, ſo lange ſie leben, an der Groͤſſe zunehmen, und werden deßwegen in dem Buch Hiob Cap. 40. v. 20. durch den Leviathan verſtanden. Sie halten ſich meiſt in dem Fluß Nilo in Æthiopien auf, gehen aber zugleich auß Land, die Nahrung zu ſuchen, allwo ſie auch die Menſchen, wenn ſie dieſelben erhaſchen, verſchlingen. Sonſten ſollen die Crocodillen viertzig Tage ungegeſſen bleiben und leben koͤnnen. Daß man aber vorgiebt, ſie koͤnnten im Kaͤuen den obern Kinnbacken, wie den untern bewegen, iſt gantz erdichtet, indem derſelbe, wie an allen andern Thieren, gantz feſt am Cranio und unbeweglich iſt.
Crocodilaſter criſtatus, iſt vielleicht diejenige groſſe Waſſer-Eydex, welche mit ihrem ſcharffen Schwantze dem Menſchen ein Bein abhauen kan, und deßwegen von den Jtaliaͤnern Caudiverbera genennet wird, wo- von der Herr Ludolf in ſeiner Hiſtoria Æthiopica Lib. I. Cap. XI. und deſſen Commentario pag. 189. kan geleſen werden.
Crocus, der rechte und gute Saſſran, beſtehet aus den innern Faͤ- ſerlein einer Blume dieſes Namens, welche eine roth-gelbe Farbe, einen ſcharffichten, etwas bittern und oͤhlichten Geſchmack, und ſehr durchdringen- den Geruch hat. Wird theils aus Orient, am meiſten aber aus Spa- nien, Franckreich, Engeland und Oeſterreich in Saͤcken heraus gebracht,
und
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0266"n="254"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#aq"><hirendition="#b"><hirendition="#g">CR</hi></hi></hi></fw><lb/>
wegbringen kan, und ſolches muß etliche mal wiederholet werden. Kommen<lb/>ſie endlich wieder, ſo muͤſſen ſie <hirendition="#aq">fundamental,</hi> d. i. aus dem Grunde und<lb/>
gaͤntzlich weggeſchaffet werden: und zwar nach <hirendition="#aq">Timæi</hi> von Guͤlden-Klees<lb/><hirendition="#aq">Caſ. Lib. V. cap.</hi> 23. Anleitung: innerlich wird <hirendition="#aq">Tinctur. Antimon.</hi> oder<lb/><hirendition="#aq">eſſent. Myrrh.</hi> und <hirendition="#aq">pulvis Viperinus</hi> gegeben; aͤuſſerlich werden ſie in ob-<lb/>
beſchriebene Baͤder geſetzet, und nach dem Abreiben taͤglich mit <hirendition="#aq">Aqua aloë-<lb/>
tica</hi> abgeſpielet: das <hirendition="#aq">aloëti</hi>ſche Waſſer beſtehet aus <hirendition="#aq">🜄 Abſinthii ℔ij.</hi> in<lb/>
welchem <hirendition="#aq">Aloës hepatic. ℥ij. diſſolvi</hi>ret worden. Jch glaube gewiß, daß<lb/>
auch ſolches ein gelind <hirendition="#aq">Mercurial-</hi>Waſſer thun ſolle.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Criſis,</hi> ein <hirendition="#fr">Wechſel der Kranckheit,</hi> wenn ſelbe entweder nach-<lb/>
laͤſſet oder aͤrger wird.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Criſta galli,</hi> der Hanen-Kamm, iſt ein ſpitziger Fortſatz des ſieb-<lb/>
foͤrmigen Beins, verhindert, daß die zitzenfoͤrmigen Fortſaͤtze der Geruchs-<lb/>
Nerven einander nicht druͤcken moͤgen.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Crithmum,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Crethamus.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Croci,</hi>ſiehe <hirendition="#aq">Apices.</hi></p><lb/><p><hirendition="#aq">Crocodilus,</hi><hirendition="#fr">Crocodill,</hi> iſt ein abſcheulich grauſam Thier, und die<lb/>
groͤſte Art Eydexen, welche zuweilen 18. bis 20. Schuh lang ſind, wei-<lb/>
len ſie, ſo lange ſie leben, an der Groͤſſe zunehmen, und werden deßwegen<lb/>
in dem Buch Hiob <hirendition="#aq">Cap. 40. v.</hi> 20. durch den Leviathan verſtanden. Sie<lb/>
halten ſich meiſt in dem Fluß <hirendition="#aq">Nilo</hi> in <hirendition="#aq">Æthiopi</hi>en auf, gehen aber zugleich<lb/>
auß Land, die Nahrung zu ſuchen, allwo ſie auch die Menſchen, wenn ſie<lb/>
dieſelben erhaſchen, verſchlingen. Sonſten ſollen die Crocodillen viertzig<lb/>
Tage ungegeſſen bleiben und leben koͤnnen. Daß man aber vorgiebt,<lb/>ſie koͤnnten im Kaͤuen den obern Kinnbacken, wie den untern bewegen, iſt<lb/>
gantz erdichtet, indem derſelbe, wie an allen andern Thieren, gantz feſt am<lb/><hirendition="#aq">Cranio</hi> und unbeweglich iſt.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Crocodilaſter criſtatus,</hi> iſt vielleicht diejenige groſſe Waſſer-Eydex,<lb/>
welche mit ihrem ſcharffen Schwantze dem Menſchen ein Bein abhauen<lb/>
kan, und deßwegen von den Jtaliaͤnern <hirendition="#aq">Caudiverbera</hi> genennet wird, wo-<lb/>
von der Herr <hirendition="#aq">Ludolf</hi> in ſeiner <hirendition="#aq">Hiſtoria Æthiopica Lib. I. Cap. XI.</hi> und<lb/>
deſſen <hirendition="#aq">Commentario pag.</hi> 189. kan geleſen werden.</p><lb/><p><hirendition="#aq">Crocus,</hi> der <hirendition="#fr">rechte</hi> und <hirendition="#fr">gute Saſſran,</hi> beſtehet aus den innern Faͤ-<lb/>ſerlein einer Blume dieſes Namens, welche eine roth-gelbe Farbe, einen<lb/>ſcharffichten, etwas bittern und oͤhlichten Geſchmack, und ſehr durchdringen-<lb/>
den Geruch hat. Wird theils aus <hirendition="#aq">Orient,</hi> am meiſten aber aus Spa-<lb/>
nien, Franckreich, Engeland und Oeſterreich in Saͤcken heraus gebracht,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">und</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[254/0266]
CR
wegbringen kan, und ſolches muß etliche mal wiederholet werden. Kommen
ſie endlich wieder, ſo muͤſſen ſie fundamental, d. i. aus dem Grunde und
gaͤntzlich weggeſchaffet werden: und zwar nach Timæi von Guͤlden-Klees
Caſ. Lib. V. cap. 23. Anleitung: innerlich wird Tinctur. Antimon. oder
eſſent. Myrrh. und pulvis Viperinus gegeben; aͤuſſerlich werden ſie in ob-
beſchriebene Baͤder geſetzet, und nach dem Abreiben taͤglich mit Aqua aloë-
tica abgeſpielet: das aloëtiſche Waſſer beſtehet aus 🜄 Abſinthii ℔ij. in
welchem Aloës hepatic. ℥ij. diſſolviret worden. Jch glaube gewiß, daß
auch ſolches ein gelind Mercurial-Waſſer thun ſolle.
Criſis, ein Wechſel der Kranckheit, wenn ſelbe entweder nach-
laͤſſet oder aͤrger wird.
Criſta galli, der Hanen-Kamm, iſt ein ſpitziger Fortſatz des ſieb-
foͤrmigen Beins, verhindert, daß die zitzenfoͤrmigen Fortſaͤtze der Geruchs-
Nerven einander nicht druͤcken moͤgen.
Crithmum, ſiehe Crethamus.
Croci, ſiehe Apices.
Crocodilus, Crocodill, iſt ein abſcheulich grauſam Thier, und die
groͤſte Art Eydexen, welche zuweilen 18. bis 20. Schuh lang ſind, wei-
len ſie, ſo lange ſie leben, an der Groͤſſe zunehmen, und werden deßwegen
in dem Buch Hiob Cap. 40. v. 20. durch den Leviathan verſtanden. Sie
halten ſich meiſt in dem Fluß Nilo in Æthiopien auf, gehen aber zugleich
auß Land, die Nahrung zu ſuchen, allwo ſie auch die Menſchen, wenn ſie
dieſelben erhaſchen, verſchlingen. Sonſten ſollen die Crocodillen viertzig
Tage ungegeſſen bleiben und leben koͤnnen. Daß man aber vorgiebt,
ſie koͤnnten im Kaͤuen den obern Kinnbacken, wie den untern bewegen, iſt
gantz erdichtet, indem derſelbe, wie an allen andern Thieren, gantz feſt am
Cranio und unbeweglich iſt.
Crocodilaſter criſtatus, iſt vielleicht diejenige groſſe Waſſer-Eydex,
welche mit ihrem ſcharffen Schwantze dem Menſchen ein Bein abhauen
kan, und deßwegen von den Jtaliaͤnern Caudiverbera genennet wird, wo-
von der Herr Ludolf in ſeiner Hiſtoria Æthiopica Lib. I. Cap. XI. und
deſſen Commentario pag. 189. kan geleſen werden.
Crocus, der rechte und gute Saſſran, beſtehet aus den innern Faͤ-
ſerlein einer Blume dieſes Namens, welche eine roth-gelbe Farbe, einen
ſcharffichten, etwas bittern und oͤhlichten Geſchmack, und ſehr durchdringen-
den Geruch hat. Wird theils aus Orient, am meiſten aber aus Spa-
nien, Franckreich, Engeland und Oeſterreich in Saͤcken heraus gebracht,
und
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 254. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/266>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.