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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

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Urin, oder an statt des Urins abgeführet wird. Timaeus von Gülden-
Klee hat Lib. III. Cas. 43. dergleichen Casum angemercket.

Coeloma, ein rund und nicht gar tieffes Geschwür in dem Horn-
Häutlein des Auges.

Coelum, hat vielerley Bedeutung. Jn der Anatomie heist Coelum
die Fläche der obern Augenlieder; ist auch der Gaume darunter zu ver-
stehen. Plinius nennet den Hirn-Schedel Coelum. Bey den Chymicis
ist es so viel als Quinta Essentia.

Coeman, ist ein Thiergen in Ost-Jndien, in Form eines Krebses,
und siehet hinten einem Scorpion gleich, wohnet immer in den See-Mu-
scheln, ist ohngefehr 3. biß 4. Zoll lang, an der Vorder-Helffte des Leibes
mit einer Schale versehen, hat auch zwey Scheeren, deren eine grösser
und breiter wie die andere ist, womit es die Muscheln, worinnen es sich
verbirget, gar genau zuschliessen kan; die andere Helffte des Leibes ist
gantz weich und häutigt, worinne, wie in den Krabben, eine Materie, so
doch gantz roth ist, und entweder bey einem Kohl-Feuer oder an der Son-
nen in ein Oel zerschmeltzet, welches von den Insulanern sehr hoch gehal-
ten wird. Die Frantzösischen Scribenten haben es auch Soldat geheis-
sen, weil es sich, wenn man es fangen will, zur Wehr setzet, und nicht nur
gre, gre, gre, schreyet, sondern auch mit der grösten Scheere um sich
knappet, und wenn es iemanden fasset, wird es sich eher tödten lassen, als
daß es die Scheere wieder aufthue. So bald sie nun die Jndianer ge-
fangen haben, fädemen sie solche mit den Köpffen ein, und hängen sie an
die Sonne, damit sie sich in ein Oel resolviren, welches dick, gelb-roth ist,
und übel riechet; dieses Oleum soll vortrefflich und gantz insallibel seyn,
alle Flüsse, so sich in die Glieder setzen, zu zertheilen, auch die frischen
Wunden, wie der beste Wund-Balsam, zu heilen.

Coementum, siehe Caementum.

Coeruleum montanum, siehe Armenius Lapis.

Coffi, siehe Caffee.

Cohaerentia nocturna, siehe Ancyloblepharon.

Cohobatio, ist eine wiederholte Destillation: es ist nichts daran ge-
legen, ob die Abstraction von der Substance, von welcher erst der Liquor ab-
gezogen worden, wiederholet werde, z. E. in der Rectification des Oci,
mit ri oder Carminativ. de tribus über das , oder von einer neuen
Materia, wie in der Destillation des Rosarum und anderer wohlriechen-
den Wasser; oder endlich, wenn auf das aufgehobene ein neuer Liquor

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Urin, oder an ſtatt des Urins abgefuͤhret wird. Timæus von Guͤlden-
Klee hat Lib. III. Caſ. 43. dergleichen Caſum angemercket.

Cœloma, ein rund und nicht gar tieffes Geſchwuͤr in dem Horn-
Haͤutlein des Auges.

Cœlum, hat vielerley Bedeutung. Jn der Anatomie heiſt Cœlum
die Flaͤche der obern Augenlieder; iſt auch der Gaume darunter zu ver-
ſtehen. Plinius nennet den Hirn-Schedel Cœlum. Bey den Chymicis
iſt es ſo viel als Quinta Eſſentia.

Cœman, iſt ein Thiergen in Oſt-Jndien, in Form eines Krebſes,
und ſiehet hinten einem Scorpion gleich, wohnet immer in den See-Mu-
ſcheln, iſt ohngefehr 3. biß 4. Zoll lang, an der Vorder-Helffte des Leibes
mit einer Schale verſehen, hat auch zwey Scheeren, deren eine groͤſſer
und breiter wie die andere iſt, womit es die Muſcheln, worinnen es ſich
verbirget, gar genau zuſchlieſſen kan; die andere Helffte des Leibes iſt
gantz weich und haͤutigt, worinne, wie in den Krabben, eine Materie, ſo
doch gantz roth iſt, und entweder bey einem Kohl-Feuer oder an der Son-
nen in ein Oel zerſchmeltzet, welches von den Inſulanern ſehr hoch gehal-
ten wird. Die Frantzoͤſiſchen Scribenten haben es auch Soldat geheiſ-
ſen, weil es ſich, wenn man es fangen will, zur Wehr ſetzet, und nicht nur
gré, gré, gré, ſchreyet, ſondern auch mit der groͤſten Scheere um ſich
knappet, und wenn es iemanden faſſet, wird es ſich eher toͤdten laſſen, als
daß es die Scheere wieder aufthue. So bald ſie nun die Jndianer ge-
fangen haben, faͤdemen ſie ſolche mit den Koͤpffen ein, und haͤngen ſie an
die Sonne, damit ſie ſich in ein Oel reſolviren, welches dick, gelb-roth iſt,
und uͤbel riechet; dieſes Oleum ſoll vortrefflich und gantz inſallibel ſeyn,
alle Fluͤſſe, ſo ſich in die Glieder ſetzen, zu zertheilen, auch die friſchen
Wunden, wie der beſte Wund-Balſam, zu heilen.

Cœmentum, ſiehe Cæmentum.

Cœruleum montanum, ſiehe Armenius Lapis.

Coffi, ſiehe Caffée.

Cohærentia nocturna, ſiehe Ancyloblepharon.

Cohobatio, iſt eine wiederholte Deſtillation: es iſt nichts daran ge-
legen, ob die Abſtraction von der Subſtance, von welcher erſt der Liquor ab-
gezogen worden, wiederholet werde, z. E. in der Rectification des Ω🜔🝐ci,
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[221/0233] CO Urin, oder an ſtatt des Urins abgefuͤhret wird. Timæus von Guͤlden- Klee hat Lib. III. Caſ. 43. dergleichen Caſum angemercket. Cœloma, ein rund und nicht gar tieffes Geſchwuͤr in dem Horn- Haͤutlein des Auges. Cœlum, hat vielerley Bedeutung. Jn der Anatomie heiſt Cœlum die Flaͤche der obern Augenlieder; iſt auch der Gaume darunter zu ver- ſtehen. Plinius nennet den Hirn-Schedel Cœlum. Bey den Chymicis iſt es ſo viel als Quinta Eſſentia. Cœman, iſt ein Thiergen in Oſt-Jndien, in Form eines Krebſes, und ſiehet hinten einem Scorpion gleich, wohnet immer in den See-Mu- ſcheln, iſt ohngefehr 3. biß 4. Zoll lang, an der Vorder-Helffte des Leibes mit einer Schale verſehen, hat auch zwey Scheeren, deren eine groͤſſer und breiter wie die andere iſt, womit es die Muſcheln, worinnen es ſich verbirget, gar genau zuſchlieſſen kan; die andere Helffte des Leibes iſt gantz weich und haͤutigt, worinne, wie in den Krabben, eine Materie, ſo doch gantz roth iſt, und entweder bey einem Kohl-Feuer oder an der Son- nen in ein Oel zerſchmeltzet, welches von den Inſulanern ſehr hoch gehal- ten wird. Die Frantzoͤſiſchen Scribenten haben es auch Soldat geheiſ- ſen, weil es ſich, wenn man es fangen will, zur Wehr ſetzet, und nicht nur gré, gré, gré, ſchreyet, ſondern auch mit der groͤſten Scheere um ſich knappet, und wenn es iemanden faſſet, wird es ſich eher toͤdten laſſen, als daß es die Scheere wieder aufthue. So bald ſie nun die Jndianer ge- fangen haben, faͤdemen ſie ſolche mit den Koͤpffen ein, und haͤngen ſie an die Sonne, damit ſie ſich in ein Oel reſolviren, welches dick, gelb-roth iſt, und uͤbel riechet; dieſes Oleum ſoll vortrefflich und gantz inſallibel ſeyn, alle Fluͤſſe, ſo ſich in die Glieder ſetzen, zu zertheilen, auch die friſchen Wunden, wie der beſte Wund-Balſam, zu heilen. Cœmentum, ſiehe Cæmentum. Cœruleum montanum, ſiehe Armenius Lapis. Coffi, ſiehe Caffée. Cohærentia nocturna, ſiehe Ancyloblepharon. Cohobatio, iſt eine wiederholte Deſtillation: es iſt nichts daran ge- legen, ob die Abſtraction von der Subſtance, von welcher erſt der Liquor ab- gezogen worden, wiederholet werde, z. E. in der Rectification des Ω🜔🝐ci, mit 🜔🜿ri oder Carminativ. de tribus uͤber das 🝎, oder von einer neuen Materia, wie in der Deſtillation des 🜄 Roſarum und anderer wohlriechen- den Waſſer; oder endlich, wenn auf das aufgehobene 🝎 ein neuer Liquor auf- E e 3

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Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/233>, abgerufen am 22.11.2024.