Zusammenziehungen agitiret wird, das, durch die sowol absteigend-als auf- steigende Hol-Ader zurück gehende Blut nimmt, bald auch solches durch die Lungen-Arteriam und Aortam wegführet. Und weil diese contrairen Bewegungen des Hertzens, so lange der Mensch noch lebet, schleunig hin und her gehen, so geschiehets doch aber durch gewisse Intervalla, daß das aus der lincken Hertz-Kammer durch die Aortam zu allen Theilen getrie- bene Blut wieder durch die zurückführenden Venas in kurtzen in die rechte Hertz-Kammer getrieben, zu den Lungen gehet; aus diesen gehet es wie- der in die lincke zurück: daher kommt es nun, daß diese Bewegung des Bluts, weil es mit seinem Hin- und Hergang zu einem Termino kommt, und gleichsam einen Circkel machet, den Titul des Blut-Kreises erhalten. (2) Chymice oder spagyrice für Auf- und Absteigung. Diese geschicht, wenn die Materia in einen Pelican oder Circulir-Gefäs, die in einander gehen, durch die Wärme erhaben wird, und hernach wie- der herunter auf seinen eigenen Leib fället, entweder, um denselben durch Hülffe der Geister flüchtig zu machen, oder den Spiritum durch den Leib zu figiren etc.
Circulator, siehe Agyrta.
Circulatorium, ein Circulir-Gefäß, ist insgemein ein Pelican oder auch Zwillinge, welche zwey Kolben mit ihren Helmen sind, derer Schnau- tze in den Kolben gehet. Auch können zwey Kolben, die sich genau in einander schliessen, darzu dienen.
Circulus, heist eigentlich ein Kreis in die Runde. Es wird die- ses auch vom gesagt, weil er gleichsam im Glase einen Kreis ma- chet; so werden auch die Chymischen Eisen genennet, mit welchen man die Gläser abkürtzet. Endlich werden auch die Circuli unter die Chirur- gischen Instrumenta gerechnet, derer vollkommene Abbildung bey dem Sculteto zu finden.
Circumcisio, Circumsectio, die Beschneidung der Vorhaut, ist im alten Testament geboten worden, und wird auch heutiges Tages von den Jüden stricte observiret. Sie wird auch unter die Chirurgischen Curen gerechnet, wenn man die Vorhaut beschneidet, die gar zu lang ist; oder, wenn die gantze Vorhaut verdorben, und selbe weggeschnit- ten wird; auch wird die weibliche Ruthe gleicher massen, wenn sie zu lang ist, abgeschnitten: den Modum, solches zu verrichten, hat AEgineta Lib. VI. cap. 70. und andere beschrieben.
Circum-
CI
Zuſammenziehungen agitiret wird, das, durch die ſowol abſteigend-als auf- ſteigende Hol-Ader zuruͤck gehende Blut nimmt, bald auch ſolches durch die Lungen-Arteriam und Aortam wegfuͤhret. Und weil dieſe contrairen Bewegungen des Hertzens, ſo lange der Menſch noch lebet, ſchleunig hin und her gehen, ſo geſchiehets doch aber durch gewiſſe Intervalla, daß das aus der lincken Hertz-Kammer durch die Aortam zu allen Theilen getrie- bene Blut wieder durch die zuruͤckfuͤhrenden Venas in kurtzen in die rechte Hertz-Kammer getrieben, zu den Lungen gehet; aus dieſen gehet es wie- der in die lincke zuruͤck: daher kommt es nun, daß dieſe Bewegung des Bluts, weil es mit ſeinem Hin- und Hergang zu einem Termino kommt, und gleichſam einen Circkel machet, den Titul des Blut-Kreiſes erhalten. (2) Chymice oder ſpagyrice fuͤr Auf- und Abſteigung. Dieſe geſchicht, wenn die Materia in einen Pelican oder Circulir-Gefaͤs, die in einander gehen, durch die Waͤrme erhaben wird, und hernach wie- der herunter auf ſeinen eigenen Leib faͤllet, entweder, um denſelben durch Huͤlffe der Geiſter fluͤchtig zu machen, oder den Spiritum durch den Leib zu figiren ꝛc.
Circulator, ſiehe Agyrta.
Circulatorium, ein Circulir-Gefaͤß, iſt insgemein ein Pelican oder auch Zwillinge, welche zwey Kolben mit ihren Helmen ſind, derer Schnau- tze in den Kolben gehet. Auch koͤnnen zwey Kolben, die ſich genau in einander ſchlieſſen, darzu dienen.
Circulus, heiſt eigentlich ein Kreis in die Runde. Es wird die- ſes auch vom 🝕 geſagt, weil er gleichſam im Glaſe einen Kreis ma- chet; ſo werden auch die Chymiſchen Eiſen genennet, mit welchen man die Glaͤſer abkuͤrtzet. Endlich werden auch die Circuli unter die Chirur- giſchen Inſtrumenta gerechnet, derer vollkommene Abbildung bey dem Sculteto zu finden.
Circumciſio, Circumſectio, die Beſchneidung der Vorhaut, iſt im alten Teſtament geboten worden, und wird auch heutiges Tages von den Juͤden ſtricte obſerviret. Sie wird auch unter die Chirurgiſchen Curen gerechnet, wenn man die Vorhaut beſchneidet, die gar zu lang iſt; oder, wenn die gantze Vorhaut verdorben, und ſelbe weggeſchnit- ten wird; auch wird die weibliche Ruthe gleicher maſſen, wenn ſie zu lang iſt, abgeſchnitten: den Modum, ſolches zu verrichten, hat Ægineta Lib. VI. cap. 70. und andere beſchrieben.
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Zuſammenziehungen agitiret wird, das, durch die ſowol abſteigend-als auf-
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die Lungen-Arteriam und Aortam wegfuͤhret. Und weil dieſe contrairen
Bewegungen des Hertzens, ſo lange der Menſch noch lebet, ſchleunig hin
und her gehen, ſo geſchiehets doch aber durch gewiſſe Intervalla, daß das
aus der lincken Hertz-Kammer durch die Aortam zu allen Theilen getrie-
bene Blut wieder durch die zuruͤckfuͤhrenden Venas in kurtzen in die rechte
Hertz-Kammer getrieben, zu den Lungen gehet; aus dieſen gehet es wie-
der in die lincke zuruͤck: daher kommt es nun, daß dieſe Bewegung des
Bluts, weil es mit ſeinem Hin- und Hergang zu einem Termino
kommt, und gleichſam einen Circkel machet, den Titul des Blut-Kreiſes
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der herunter auf ſeinen eigenen Leib faͤllet, entweder, um denſelben durch
Huͤlffe der Geiſter fluͤchtig zu machen, oder den Spiritum durch den Leib
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Circulator, ſiehe Agyrta.
Circulatorium, ein Circulir-Gefaͤß, iſt insgemein ein Pelican oder
auch Zwillinge, welche zwey Kolben mit ihren Helmen ſind, derer Schnau-
tze in den Kolben gehet. Auch koͤnnen zwey Kolben, die ſich genau in
einander ſchlieſſen, darzu dienen.
Circulus, heiſt eigentlich ein Kreis in die Runde. Es wird die-
ſes auch vom 🝕 geſagt, weil er gleichſam im Glaſe einen Kreis ma-
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die Glaͤſer abkuͤrtzet. Endlich werden auch die Circuli unter die Chirur-
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Sculteto zu finden.
Circumciſio, Circumſectio, die Beſchneidung der Vorhaut, iſt
im alten Teſtament geboten worden, und wird auch heutiges Tages von
den Juͤden ſtricte obſerviret. Sie wird auch unter die Chirurgiſchen
Curen gerechnet, wenn man die Vorhaut beſchneidet, die gar zu lang
iſt; oder, wenn die gantze Vorhaut verdorben, und ſelbe weggeſchnit-
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Lib. VI. cap. 70. und andere beſchrieben.
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/222>, abgerufen am 24.11.2024.
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