Dieses Theil hat ein Loch, wodurch die Asche heraus genommen wird.
Cingulum, siehe Bracherium.
Cingulum mercuriale, ein Mercurialischer Gürtel, auch Cingu- lum sapientiae genannt: wird von weissen Müller-Tuch oder Linnen ge- machet, worauf mit Schwein-Fett vermischter Mercurius vivus gestri- chen wird. Wird wider die Läuse und garstigen Geschwüre gebrauchet, ingleichen auch die Salivation zu erwecken. Der Leib muß aber allezeit warm und vor der äusserlichen Kälte bedecket seyn. Sonsten ist des Ru- landi Cingulum, von dieser Description, vor andern berühmt:
Mercurii vivi ßiij.
olei Vitrioli ß.
Caryophyllor. j.
Heraclin.
Sulphuris ana ßiij.
Gemmae ßiiß.
Cerae q. s. f. Massa.
Cinis, die Asche, ist dasjenige, was vom verbrannten Holtz und andern Dingen, als Sand zurück bleibet; sie ist mancheriey, nach Be- schaffenheit und Unterscheid der Sachen, welche zu Aschen verbrennet werden.
Cineres clavellati,Pott-Asche, bestehet aus einem weissen und et- was blaulichten calcinirten Saltz, welches Anfangs aus den Tauben der- jenigen Fässer und Potten, worinnen die Waid-Asche kommet, gemachet, und deßwegen Pott-Asche genennet wird: Und weil dieses Saltz aus denen zu Aschen verbrannten Fässern ausgelauget, und nachmalen in gros- son Kesseln abgesotten wird, heissen es einige auch Kessel-Asche. Nach- dem aber solche Potten und Clavellae in solcher Menge nicht zu haben sind, daß man so viel Pott-Asche, als jährlich consumiret wird, darvon ma- chen können, so hat man nachgehends auch das blosse Eichen-Holtz, wor- aus sie bestehen, darzu genommen, welches nun die Pott-Asch-Krämer in grosser Menge zu Aschen verbrennen, und das Saltz heraus laugen, welches nachmalen in grossen darzu bereiteten Oefen ferner calciniret wird. Es kommet aus Polen und Moseau hieher und nach Dantzig, von dannen es wieder in Holland, Engeland und Franckreich verschiffet wird. Muß in grossen Stücken, rein von Kohlen, schön weiß, zum Theil auch blaulicht seyn. Sie hat in der Chymie einen grossen Nutzen, und
wird
CI
Dieſes Theil hat ein Loch, wodurch die Aſche heraus genommen wird.
Cingulum, ſiehe Bracherium.
Cingulum mercuriale, ein Mercurialiſcher Guͤrtel, auch Cingu- lum ſapientiæ genannt: wird von weiſſen Muͤller-Tuch oder Linnen ge- machet, worauf mit Schwein-Fett vermiſchter Mercurius vivus geſtri- chen wird. Wird wider die Laͤuſe und garſtigen Geſchwuͤre gebrauchet, ingleichen auch die Salivation zu erwecken. Der Leib muß aber allezeit warm und vor der aͤuſſerlichen Kaͤlte bedecket ſeyn. Sonſten iſt des Ru- landi Cingulum, von dieſer Deſcription, vor andern beruͤhmt:
℞ Mercurii vivi ʒiij.
olei Vitrioli ℥ß.
Caryophyllor. ℥j.
Heraclin.
Sulphuris ana ʒiij.
Gemmæ ʒiiß.
Ceræ q. ſ. f. Maſſa.
Cinis, die Aſche, iſt dasjenige, was vom verbrannten Holtz und andern Dingen, als Sand zuruͤck bleibet; ſie iſt mancheriey, nach Be- ſchaffenheit und Unterſcheid der Sachen, welche zu Aſchen verbrennet werden.
Cineres clavellati,Pott-Aſche, beſtehet aus einem weiſſen und et- was blaulichten calcinirten Saltz, welches Anfangs aus den Tauben der- jenigen Faͤſſer und Potten, worinnen die Waid-Aſche kommet, gemachet, und deßwegen Pott-Aſche genennet wird: Und weil dieſes Saltz aus denen zu Aſchen verbrannten Faͤſſern ausgelauget, und nachmalen in groſ- ſon Keſſeln abgeſotten wird, heiſſen es einige auch Keſſel-Aſche. Nach- dem aber ſolche Potten und Clavellæ in ſolcher Menge nicht zu haben ſind, daß man ſo viel Pott-Aſche, als jaͤhrlich conſumiret wird, darvon ma- chen koͤnnen, ſo hat man nachgehends auch das bloſſe Eichen-Holtz, wor- aus ſie beſtehen, darzu genommen, welches nun die Pott-Aſch-Kraͤmer in groſſer Menge zu Aſchen verbrennen, und das Saltz heraus laugen, welches nachmalen in groſſen darzu bereiteten Oefen ferner calciniret wird. Es kommet aus Polen und Moſeau hieher und nach Dantzig, von dannen es wieder in Holland, Engeland und Franckreich verſchiffet wird. Muß in groſſen Stuͤcken, rein von Kohlen, ſchoͤn weiß, zum Theil auch blaulicht ſeyn. Sie hat in der Chymie einen groſſen Nutzen, und
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Dieſes Theil hat ein Loch, wodurch die Aſche heraus genommen
wird.
Cingulum, ſiehe Bracherium.
Cingulum mercuriale, ein Mercurialiſcher Guͤrtel, auch Cingu-
lum ſapientiæ genannt: wird von weiſſen Muͤller-Tuch oder Linnen ge-
machet, worauf mit Schwein-Fett vermiſchter Mercurius vivus geſtri-
chen wird. Wird wider die Laͤuſe und garſtigen Geſchwuͤre gebrauchet,
ingleichen auch die Salivation zu erwecken. Der Leib muß aber allezeit
warm und vor der aͤuſſerlichen Kaͤlte bedecket ſeyn. Sonſten iſt des Ru-
landi Cingulum, von dieſer Deſcription, vor andern beruͤhmt:
℞ Mercurii vivi ʒiij.
olei Vitrioli ℥ß.
Caryophyllor. ℥j.
Heraclin.
Sulphuris ana ʒiij.
Gemmæ ʒiiß.
Ceræ q. ſ. f. Maſſa.
Cinis, die Aſche, iſt dasjenige, was vom verbrannten Holtz und
andern Dingen, als Sand zuruͤck bleibet; ſie iſt mancheriey, nach Be-
ſchaffenheit und Unterſcheid der Sachen, welche zu Aſchen verbrennet
werden.
Cineres clavellati, Pott-Aſche, beſtehet aus einem weiſſen und et-
was blaulichten calcinirten Saltz, welches Anfangs aus den Tauben der-
jenigen Faͤſſer und Potten, worinnen die Waid-Aſche kommet, gemachet,
und deßwegen Pott-Aſche genennet wird: Und weil dieſes Saltz aus
denen zu Aſchen verbrannten Faͤſſern ausgelauget, und nachmalen in groſ-
ſon Keſſeln abgeſotten wird, heiſſen es einige auch Keſſel-Aſche. Nach-
dem aber ſolche Potten und Clavellæ in ſolcher Menge nicht zu haben ſind,
daß man ſo viel Pott-Aſche, als jaͤhrlich conſumiret wird, darvon ma-
chen koͤnnen, ſo hat man nachgehends auch das bloſſe Eichen-Holtz, wor-
aus ſie beſtehen, darzu genommen, welches nun die Pott-Aſch-Kraͤmer
in groſſer Menge zu Aſchen verbrennen, und das Saltz heraus laugen,
welches nachmalen in groſſen darzu bereiteten Oefen ferner calciniret
wird. Es kommet aus Polen und Moſeau hieher und nach Dantzig, von
dannen es wieder in Holland, Engeland und Franckreich verſchiffet wird.
Muß in groſſen Stuͤcken, rein von Kohlen, ſchoͤn weiß, zum Theil auch
blaulicht ſeyn. Sie hat in der Chymie einen groſſen Nutzen, und
wird
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/218>, abgerufen am 25.11.2024.
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