Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

CH
nennet; obwol andere diese alle für absonderliche Berg-Arten erkennen
wollen. Die rechte Chalcitis muß in hübschen braun-rothen Stücken
seyn, welche wie l. schmecken, und im leicht zergehen.

Chamaeacte, siehe Ebulus.

Chamaedris nobilis, Calamandrina, Bathengel, Gamanderlein,
Vergiß mein nicht,
wird an rauhen Oertern und auch in Gärten ge-
funden, blühet im Junio und Julio; die Blätter und Blumen sind der
Leber und Miltz gut, treiben Schweiß, Harn und Menses, machen Fleisch
wachsen: Praeparata sind dest. und Conserva.

Chamaelaea Germanica, Mezereum, Lorbeer-Kraut, Scheiß-Lor-
beeren,
ist ein Strauch, wächst auf den waldichten Bergen, wird auch
in Gärten gepflantzet; die Rinde von den Aesten und die Beeren purgi-
ren hefftig.

Chamaelaea tricoccos, Mezereum Arabum, ist eine Staude, wächst
auf steinigtem Boden, und wild in Spanien, Franckreich etc. purgiret
auch sehr starck.

Chamaeleon, ist ein Name eines Thieres, der Eydex nicht ungleich;
dieses Thieres Galle wird unter andern wider die langen unnützen Haare
der Augen-Brahnen recommandiret.

Chamaeleon albus und niger, siehe Carlina.

Chamaeleon verus, Carduus sphaerocephalus, moschatus, groß
Eber-Wurtz,
wird allein in den Lust-Gärten gefunden: Das aus dem
gantzen Kraut mit Wein oder Wasser bereitete Gurgel-Wasser wird
wider Zahn-Schmertzen recommandiret.

Chamaemyrtus, siehe Ruscus.

Chamaepytis, Arthetica, Schlaf-Kräutlein, ie länger ie lieber,
wächst in sandigten Aeckern, blühet im Julio und Augusto, stärcket die
Nerven, treibet und Menses; Praeparata sind dest. und Pilulae de Iva
arthetic.

Chamomilla, Chamomillen, hiervon ist in der Apotheck die ge-
meine und Römische: die gemeine heisset Hermel, Chamomilla vulga-
ris, Chamaemelum, Leucanthemum arvense,
die Römische oder edle Cha-
millen, Chamomilla Romana, Chamaemelum Romanum, Leucanthemis
odorata.
Die gemeine wächset hin und wieder auf den Aeckern: die Rö-
mische wird in Gärten gehalten. Das Kraut von beyderley, erweichet, la-
xi
ret, machet harnen, stillet allerhand Schmertzen, stärcket das Haupt: die-
net äusserlich wider Lenden-Weh, Bauchgrimmen, Mutterbeschwer, Colic:

die
B b

CH
nennet; obwol andere dieſe alle fuͤr abſonderliche Berg-Arten erkennen
wollen. Die rechte Chalcitis muß in huͤbſchen braun-rothen Stuͤcken
ſeyn, welche wie 🜖l. ſchmecken, und im 🜄 leicht zergehen.

Chamæacte, ſiehe Ebulus.

Chamædris nobilis, Calamandrina, Bathengel, Gamanderlein,
Vergiß mein nicht,
wird an rauhen Oertern und auch in Gaͤrten ge-
funden, bluͤhet im Junio und Julio; die Blaͤtter und Blumen ſind der
Leber und Miltz gut, treiben Schweiß, Harn und Menſes, machen Fleiſch
wachſen: Præparata ſind 🜄 deſt. und Conſerva.

Chamælæa Germanica, Mezereum, Lorbeer-Kraut, Scheiß-Lor-
beeren,
iſt ein Strauch, waͤchſt auf den waldichten Bergen, wird auch
in Gaͤrten gepflantzet; die Rinde von den Aeſten und die Beeren purgi-
ren hefftig.

Chamælæa tricoccos, Mezereum Arabum, iſt eine Staude, waͤchſt
auf ſteinigtem Boden, und wild in Spanien, Franckreich ꝛc. purgiret
auch ſehr ſtarck.

Chamæleon, iſt ein Name eines Thieres, der Eydex nicht ungleich;
dieſes Thieres Galle wird unter andern wider die langen unnuͤtzen Haare
der Augen-Brahnen recommandiret.

Chamæleon albus und niger, ſiehe Carlina.

Chamæleon verus, Carduus ſphærocephalus, moſchatus, groß
Eber-Wurtz,
wird allein in den Luſt-Gaͤrten gefunden: Das aus dem
gantzen Kraut mit Wein oder Waſſer bereitete Gurgel-Waſſer wird
wider Zahn-Schmertzen recommandiret.

Chamæmyrtus, ſiehe Ruſcus.

Chamæpytis, Arthetica, Schlaf-Kraͤutlein, ie laͤnger ie lieber,
waͤchſt in ſandigten Aeckern, bluͤhet im Julio und Auguſto, ſtaͤrcket die
Nerven, treibet 🝕 und Menſes; Præparata ſind 🜄 deſt. und Pilulæ de Iva
arthetic.

Chamomilla, Chamomillen, hiervon iſt in der Apotheck die ge-
meine und Roͤmiſche: die gemeine heiſſet Hermel, Chamomilla vulga-
ris, Chamæmelum, Leucanthemum arvenſe,
die Roͤmiſche oder edle Cha-
millen, Chamomilla Romana, Chamæmelum Romanum, Leucanthemis
odorata.
Die gemeine waͤchſet hin und wieder auf den Aeckern: die Roͤ-
miſche wird in Gaͤrten gehalten. Das Kraut von beyderley, erweichet, la-
xi
ret, machet harnen, ſtillet allerhand Schmertzen, ſtaͤrcket das Haupt: die-
net aͤuſſerlich wider Lenden-Weh, Bauchgrimmen, Mutterbeſchwer, Colic:

die
B b
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0205" n="193"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">CH</hi></hi></hi></fw><lb/>
nennet; obwol andere die&#x017F;e alle fu&#x0364;r ab&#x017F;onderliche Berg-Arten erkennen<lb/>
wollen. Die rechte <hi rendition="#aq">Chalcitis</hi> muß in hu&#x0364;b&#x017F;chen braun-rothen Stu&#x0364;cken<lb/>
&#x017F;eyn, welche wie <hi rendition="#aq">&#x1F716;l.</hi> &#x017F;chmecken, und im &#x1F704; leicht zergehen.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamæacte,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Ebulus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamædris nobilis, Calamandrina,</hi><hi rendition="#fr">Bathengel, Gamanderlein,<lb/>
Vergiß mein nicht,</hi> wird an rauhen Oertern und auch in Ga&#x0364;rten ge-<lb/>
funden, blu&#x0364;het im <hi rendition="#aq">Junio</hi> und <hi rendition="#aq">Julio;</hi> die Bla&#x0364;tter und Blumen &#x017F;ind der<lb/>
Leber und Miltz gut, treiben Schweiß, Harn und <hi rendition="#aq">Men&#x017F;es,</hi> machen Flei&#x017F;ch<lb/>
wach&#x017F;en: <hi rendition="#aq">Præparata</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#aq">&#x1F704; de&#x017F;t.</hi> und <hi rendition="#aq">Con&#x017F;erva.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamælæa Germanica, Mezereum,</hi><hi rendition="#fr">Lorbeer-Kraut, Scheiß-Lor-<lb/>
beeren,</hi> i&#x017F;t ein Strauch, wa&#x0364;ch&#x017F;t auf den waldichten Bergen, wird auch<lb/>
in Ga&#x0364;rten gepflantzet; die Rinde von den Ae&#x017F;ten und die Beeren <hi rendition="#aq">purgi-</hi><lb/>
ren hefftig.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamælæa tricoccos, Mezereum Arabum,</hi> i&#x017F;t eine Staude, wa&#x0364;ch&#x017F;t<lb/>
auf &#x017F;teinigtem Boden, und wild in Spanien, Franckreich &#xA75B;c. <hi rendition="#aq">purgi</hi>ret<lb/>
auch &#x017F;ehr &#x017F;tarck.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamæleon,</hi> i&#x017F;t ein Name eines Thieres, der Eydex nicht ungleich;<lb/>
die&#x017F;es Thieres Galle wird unter andern wider die langen unnu&#x0364;tzen Haare<lb/>
der Augen-Brahnen <hi rendition="#aq">recommandi</hi>ret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamæleon albus</hi> und <hi rendition="#aq">niger,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Carlina.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamæleon verus, Carduus &#x017F;phærocephalus, mo&#x017F;chatus,</hi><hi rendition="#fr">groß<lb/>
Eber-Wurtz,</hi> wird allein in den Lu&#x017F;t-Ga&#x0364;rten gefunden: Das aus dem<lb/>
gantzen Kraut mit Wein oder Wa&#x017F;&#x017F;er bereitete Gurgel-Wa&#x017F;&#x017F;er wird<lb/>
wider Zahn-Schmertzen <hi rendition="#aq">recommandi</hi>ret.</p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamæmyrtus,</hi> &#x017F;iehe <hi rendition="#aq">Ru&#x017F;cus.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamæpytis, Arthetica,</hi><hi rendition="#fr">Schlaf-Kra&#x0364;utlein, ie la&#x0364;nger ie lieber,</hi><lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;t in &#x017F;andigten Aeckern, blu&#x0364;het im <hi rendition="#aq">Julio</hi> und <hi rendition="#aq">Augu&#x017F;to,</hi> &#x017F;ta&#x0364;rcket die<lb/>
Nerven, treibet &#x1F755; und <hi rendition="#aq">Men&#x017F;es; Præparata</hi> &#x017F;ind <hi rendition="#aq">&#x1F704; de&#x017F;t.</hi> und <hi rendition="#aq">Pilulæ de Iva<lb/>
arthetic.</hi></p><lb/>
          <p><hi rendition="#aq">Chamomilla,</hi><hi rendition="#fr">Chamomillen,</hi> hiervon i&#x017F;t in der Apotheck die ge-<lb/>
meine und Ro&#x0364;mi&#x017F;che: die gemeine hei&#x017F;&#x017F;et <hi rendition="#fr">Hermel,</hi> <hi rendition="#aq">Chamomilla vulga-<lb/>
ris, Chamæmelum, Leucanthemum arven&#x017F;e,</hi> die Ro&#x0364;mi&#x017F;che oder edle Cha-<lb/>
millen, <hi rendition="#aq">Chamomilla Romana, Chamæmelum Romanum, Leucanthemis<lb/>
odorata.</hi> Die gemeine wa&#x0364;ch&#x017F;et hin und wieder auf den Aeckern: die Ro&#x0364;-<lb/>
mi&#x017F;che wird in Ga&#x0364;rten gehalten. Das Kraut von beyderley, erweichet, <hi rendition="#aq">la-<lb/>
xi</hi>ret, machet harnen, &#x017F;tillet allerhand Schmertzen, &#x017F;ta&#x0364;rcket das Haupt: die-<lb/>
net a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erlich wider Lenden-Weh, Bauchgrimmen, Mutterbe&#x017F;chwer, Colic:<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B b</fw><fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[193/0205] CH nennet; obwol andere dieſe alle fuͤr abſonderliche Berg-Arten erkennen wollen. Die rechte Chalcitis muß in huͤbſchen braun-rothen Stuͤcken ſeyn, welche wie 🜖l. ſchmecken, und im 🜄 leicht zergehen. Chamæacte, ſiehe Ebulus. Chamædris nobilis, Calamandrina, Bathengel, Gamanderlein, Vergiß mein nicht, wird an rauhen Oertern und auch in Gaͤrten ge- funden, bluͤhet im Junio und Julio; die Blaͤtter und Blumen ſind der Leber und Miltz gut, treiben Schweiß, Harn und Menſes, machen Fleiſch wachſen: Præparata ſind 🜄 deſt. und Conſerva. Chamælæa Germanica, Mezereum, Lorbeer-Kraut, Scheiß-Lor- beeren, iſt ein Strauch, waͤchſt auf den waldichten Bergen, wird auch in Gaͤrten gepflantzet; die Rinde von den Aeſten und die Beeren purgi- ren hefftig. Chamælæa tricoccos, Mezereum Arabum, iſt eine Staude, waͤchſt auf ſteinigtem Boden, und wild in Spanien, Franckreich ꝛc. purgiret auch ſehr ſtarck. Chamæleon, iſt ein Name eines Thieres, der Eydex nicht ungleich; dieſes Thieres Galle wird unter andern wider die langen unnuͤtzen Haare der Augen-Brahnen recommandiret. Chamæleon albus und niger, ſiehe Carlina. Chamæleon verus, Carduus ſphærocephalus, moſchatus, groß Eber-Wurtz, wird allein in den Luſt-Gaͤrten gefunden: Das aus dem gantzen Kraut mit Wein oder Waſſer bereitete Gurgel-Waſſer wird wider Zahn-Schmertzen recommandiret. Chamæmyrtus, ſiehe Ruſcus. Chamæpytis, Arthetica, Schlaf-Kraͤutlein, ie laͤnger ie lieber, waͤchſt in ſandigten Aeckern, bluͤhet im Julio und Auguſto, ſtaͤrcket die Nerven, treibet 🝕 und Menſes; Præparata ſind 🜄 deſt. und Pilulæ de Iva arthetic. Chamomilla, Chamomillen, hiervon iſt in der Apotheck die ge- meine und Roͤmiſche: die gemeine heiſſet Hermel, Chamomilla vulga- ris, Chamæmelum, Leucanthemum arvenſe, die Roͤmiſche oder edle Cha- millen, Chamomilla Romana, Chamæmelum Romanum, Leucanthemis odorata. Die gemeine waͤchſet hin und wieder auf den Aeckern: die Roͤ- miſche wird in Gaͤrten gehalten. Das Kraut von beyderley, erweichet, la- xiret, machet harnen, ſtillet allerhand Schmertzen, ſtaͤrcket das Haupt: die- net aͤuſſerlich wider Lenden-Weh, Bauchgrimmen, Mutterbeſchwer, Colic: die B b

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/205
Zitationshilfe: Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 193. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/205>, abgerufen am 22.11.2024.