Venter, der Bauch, ist bey den Anatomicis eine gewisse Hole: deß- wegen haben sie den gantzen Leib in drey Hölen getheilet, als der Unter- Bauch, Abdomen, die Brust, Thorax, und das Haupt, Caput; eigentlich wird hierunter der Unter-Leib verstanden.
Venter equinus, ist bey den Chymisten die Wärme des Pferde- Mists, worinnen sie, weil er sehr gelinde ist, ihre Tincturen und Essenzen ausziehen.
Venter infimus, siehe Abdomen.
Ventilatio, wurde von den Alten genannt, wenn der Blut-Kreiß durch die Aderlaß eine freyere Bewegung bekam.
Ventosa, Ventosae,Ventosen, trockene Köpffe oder Schröpffen.
Ventositas spinae, siehe Caries.
Ventriculus, der Magen, ist ein häutiges Theil, hol wie ein Säck- lein, lieget unter dem Zwergfell nach der lincken Seite zu, zwischen der Leber und Miltz. Er wird in das rechte und lincke Magen - Mund- Loch, oder Orificium dextrum und sinistrum, eingetheilet, welche beyde in dessen obern Gegend zu sehen sind. Das lincke wird insgemein das obere, oder Stomachus genennet, von dem gehet die Speis-Röhre bis zum Munde, und dadurch wird die Speise und der Tranck in den Magen gebracht: das rechte wird das untere Mund-Loch, und Pylorus oder der Pförtner genennet, dieses befördert das verdauete in die Gedärme, ist enger als jenes, weil es natürlicher Weise nichts anders, als was flüßig ist, annehmen darff; und auch in den Grund des Magens, oder fundum Ventriculi, der ist die Höle, in welcher Speise und Tranck von den Spiritibus vermittelst des Magen-Saffts verdauet werden. Er bestehet aus vier Häutgen, davon das (1) das gemeine, communis, ist, bestehet aus eitel membranösen Fasern, (2) das musculöse, wodurch die Bewe- gung gemachet wird, (3) das nervöse, wodurch die Empfindung beför- dert wird, und (4) die crusta villosa, die zottigte Haut, die die nervo- sam beschützet. Er hat auch seine eigenen Gefässe, als (1) Arterien, welche von der Arteria magna abgehen, (2) Venen, die zur Vena portae zurück gehen, (3) Nerven, die vom achten Paar Nerven entspringen, (4) Wasser - Gefässe, solche lauffen zum Sammel - Kasten zurück, (5) Drüsen, welche den Liquorem gastricum absondern. Sein Nutzen ist, die mit den Zähnen zerkäueten und mit dem Speichel vorbereiteten Speisen aufzunehmen, selbe zu verdauen und in einen Milch-Safft zu verkehren.
Ventri-
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Venter, der Bauch, iſt bey den Anatomicis eine gewiſſe Hole: deß- wegen haben ſie den gantzen Leib in drey Hoͤlen getheilet, als der Unter- Bauch, Abdomen, die Bruſt, Thorax, und das Haupt, Caput; eigentlich wird hierunter der Unter-Leib verſtanden.
Venter equinus, iſt bey den Chymiſten die Waͤrme des Pferde- Miſts, worinnen ſie, weil er ſehr gelinde iſt, ihre Tincturen und Eſſenzen ausziehen.
Venter infimus, ſiehe Abdomen.
Ventilatio, wurde von den Alten genannt, wenn der Blut-Kreiß durch die Aderlaß eine freyere Bewegung bekam.
Ventoſa, Ventoſæ,Ventoſen, trockene Koͤpffe oder Schroͤpffen.
Ventoſitas ſpinæ, ſiehe Caries.
Ventriculus, der Magen, iſt ein haͤutiges Theil, hol wie ein Saͤck- lein, lieget unter dem Zwergfell nach der lincken Seite zu, zwiſchen der Leber und Miltz. Er wird in das rechte und lincke Magen - Mund- Loch, oder Orificium dextrum und ſiniſtrum, eingetheilet, welche beyde in deſſen obern Gegend zu ſehen ſind. Das lincke wird insgemein das obere, oder Stomachus genennet, von dem gehet die Speis-Roͤhre bis zum Munde, und dadurch wird die Speiſe und der Tranck in den Magen gebracht: das rechte wird das untere Mund-Loch, und Pylorus oder der Pfoͤrtner genennet, dieſes befoͤrdert das verdauete in die Gedaͤrme, iſt enger als jenes, weil es natuͤrlicher Weiſe nichts anders, als was fluͤßig iſt, annehmen darff; und auch in den Grund des Magens, oder fundum Ventriculi, der iſt die Hoͤle, in welcher Speiſe und Tranck von den Spiritibus vermittelſt des Magen-Saffts verdauet werden. Er beſtehet aus vier Haͤutgen, davon das (1) das gemeine, communis, iſt, beſtehet aus eitel membranoͤſen Faſern, (2) das muſculoͤſe, wodurch die Bewe- gung gemachet wird, (3) das nervoͤſe, wodurch die Empfindung befoͤr- dert wird, und (4) die cruſta villoſa, die zottigte Haut, die die nervo- ſam beſchuͤtzet. Er hat auch ſeine eigenen Gefaͤſſe, als (1) Arterien, welche von der Arteria magna abgehen, (2) Venen, die zur Vena portæ zuruͤck gehen, (3) Nerven, die vom achten Paar Nerven entſpringen, (4) Waſſer - Gefaͤſſe, ſolche lauffen zum Sammel - Kaſten zuruͤck, (5) Druͤſen, welche den Liquorem gaſtricum abſondern. Sein Nutzen iſt, die mit den Zaͤhnen zerkaͤueten und mit dem Speichel vorbereiteten Speiſen aufzunehmen, ſelbe zu verdauen und in einen Milch-Safft zu verkehren.
Ventri-
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Venter, der Bauch, iſt bey den Anatomicis eine gewiſſe Hole: deß-
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Bauch, Abdomen, die Bruſt, Thorax, und das Haupt, Caput; eigentlich
wird hierunter der Unter-Leib verſtanden.
Venter equinus, iſt bey den Chymiſten die Waͤrme des Pferde-
Miſts, worinnen ſie, weil er ſehr gelinde iſt, ihre Tincturen und Eſſenzen
ausziehen.
Venter infimus, ſiehe Abdomen.
Ventilatio, wurde von den Alten genannt, wenn der Blut-Kreiß
durch die Aderlaß eine freyere Bewegung bekam.
Ventoſa, Ventoſæ, Ventoſen, trockene Koͤpffe oder Schroͤpffen.
Ventoſitas ſpinæ, ſiehe Caries.
Ventriculus, der Magen, iſt ein haͤutiges Theil, hol wie ein Saͤck-
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Leber und Miltz. Er wird in das rechte und lincke Magen - Mund-
Loch, oder Orificium dextrum und ſiniſtrum, eingetheilet, welche beyde
in deſſen obern Gegend zu ſehen ſind. Das lincke wird insgemein das
obere, oder Stomachus genennet, von dem gehet die Speis-Roͤhre bis
zum Munde, und dadurch wird die Speiſe und der Tranck in den Magen
gebracht: das rechte wird das untere Mund-Loch, und Pylorus oder
der Pfoͤrtner genennet, dieſes befoͤrdert das verdauete in die Gedaͤrme,
iſt enger als jenes, weil es natuͤrlicher Weiſe nichts anders, als was
fluͤßig iſt, annehmen darff; und auch in den Grund des Magens, oder
fundum Ventriculi, der iſt die Hoͤle, in welcher Speiſe und Tranck von den
Spiritibus vermittelſt des Magen-Saffts verdauet werden. Er beſtehet
aus vier Haͤutgen, davon das (1) das gemeine, communis, iſt, beſtehet
aus eitel membranoͤſen Faſern, (2) das muſculoͤſe, wodurch die Bewe-
gung gemachet wird, (3) das nervoͤſe, wodurch die Empfindung befoͤr-
dert wird, und (4) die cruſta villoſa, die zottigte Haut, die die nervo-
ſam beſchuͤtzet. Er hat auch ſeine eigenen Gefaͤſſe, als (1) Arterien,
welche von der Arteria magna abgehen, (2) Venen, die zur Vena portæ
zuruͤck gehen, (3) Nerven, die vom achten Paar Nerven entſpringen,
(4) Waſſer - Gefaͤſſe, ſolche lauffen zum Sammel - Kaſten zuruͤck,
(5) Druͤſen, welche den Liquorem gaſtricum abſondern. Sein Nutzen
iſt, die mit den Zaͤhnen zerkaͤueten und mit dem Speichel vorbereiteten
Speiſen aufzunehmen, ſelbe zu verdauen und in einen Milch-Safft zu
verkehren.
Ventri-
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Woyt, Johann Jacob: Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge. 9. Aufl. Leipzig, 1737, S. 998. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woyt_gazophylacium_1737/1010>, abgerufen am 25.11.2024.
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