Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.welches der erschaffnen Wesen können wir betrach- ten? ohne daß unser Auge es sehe, und unser Herz es empfinde: Gott ist die Liebe! Du himmlisches Licht, majestätische Son- in C 2
welches der erſchaffnen Weſen können wir betrach- ten? ohne daß unſer Auge es ſehe, und unſer Herz es empfinde: Gott iſt die Liebe! Du himmliſches Licht, majeſtätiſche Son- in C 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0087" n="35"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> welches der erſchaffnen Weſen können wir betrach-<lb/> ten? ohne daß unſer Auge es ſehe, und unſer<lb/> Herz es empfinde: <hi rendition="#fr">Gott iſt die Liebe!</hi></p><lb/> <p>Du himmliſches Licht, majeſtätiſche Son-<lb/> ne! du ſchwacher Schimmer des Lichts, in welchem<lb/> der Allſelige, jedem ſterblichen Auge undurchdringlich,<lb/> lebt! die du im ſchnellen Fluge unermüdet die<lb/> Bahn ſo viele Jahrtauſende ſchon vollendet haſt,<lb/> und ſie mit jedem Morgen eines neuen Jahres von<lb/> neuen beginnſt, Licht und Leben und Wärme auf<lb/> die ganze Natur herabſtrömſt, unſern Geſchäften<lb/> leuchteſt, die Saat im Schooße der Erde erwärmſt<lb/> und befruchteſt: jeder Strahl den du uns herabſen-<lb/> deſt, läßt unſer Herz es fühlen: <hi rendition="#fr">Gott iſt die<lb/> Liebe!</hi> — Du milderes Licht unſrer Nächte, ge-<lb/> ſchaffen unſre Monden zu theilen! ihr aus der<lb/> ungemeßenſten Ferne uns leuchtende Sonnen! in<lb/> jeder heitern Nacht, die uns den prachtvollen Him-<lb/> mel zeigt, und uns ſchweigend verkündigt, welch<lb/> eine unzählbare Schaar unbekannter glückſeliger<lb/> Geſchöpfe ihr in eurem unbegränzten Raume ver-<lb/> ſchließt, fühlt es unſer Herz: <hi rendition="#fr">Gott iſt die Liebe!</hi> —<lb/> Du Wohnung unſrer Sterblichkeit, mütterliche<lb/> Erde, aus deren Staube unſer Körper gebildet<lb/> iſt! ſo oft wir in deinen fruchtbaren Kornf elden,<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 2</fw><fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [35/0087]
welches der erſchaffnen Weſen können wir betrach-
ten? ohne daß unſer Auge es ſehe, und unſer
Herz es empfinde: Gott iſt die Liebe!
Du himmliſches Licht, majeſtätiſche Son-
ne! du ſchwacher Schimmer des Lichts, in welchem
der Allſelige, jedem ſterblichen Auge undurchdringlich,
lebt! die du im ſchnellen Fluge unermüdet die
Bahn ſo viele Jahrtauſende ſchon vollendet haſt,
und ſie mit jedem Morgen eines neuen Jahres von
neuen beginnſt, Licht und Leben und Wärme auf
die ganze Natur herabſtrömſt, unſern Geſchäften
leuchteſt, die Saat im Schooße der Erde erwärmſt
und befruchteſt: jeder Strahl den du uns herabſen-
deſt, läßt unſer Herz es fühlen: Gott iſt die
Liebe! — Du milderes Licht unſrer Nächte, ge-
ſchaffen unſre Monden zu theilen! ihr aus der
ungemeßenſten Ferne uns leuchtende Sonnen! in
jeder heitern Nacht, die uns den prachtvollen Him-
mel zeigt, und uns ſchweigend verkündigt, welch
eine unzählbare Schaar unbekannter glückſeliger
Geſchöpfe ihr in eurem unbegränzten Raume ver-
ſchließt, fühlt es unſer Herz: Gott iſt die Liebe! —
Du Wohnung unſrer Sterblichkeit, mütterliche
Erde, aus deren Staube unſer Körper gebildet
iſt! ſo oft wir in deinen fruchtbaren Kornf elden,
in
C 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern:
Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |