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Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

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in der Stunde der einsamen Andacht so
treffen, wie es unsern besondern Umstän-
den am gemäßesten ist. Wir können da
unsern Gedanken und Empfindungen ganz
freien Lauf laßen, sehn uns mehr im
Stande, jede Religionswahrheit ganz ei-
gentlich auf unsre besondern Angelegenhei-
ten anzuwenden, als bei dem Vortrage
des öffentlichen Lehrers; -- der nicht so
genau auf jeden einzelnen Rücksicht nehmen
kann, weil er so vielen Christen, von ver-
schiednen Fähigkeiten, Einsichten, Neigun-
gen und äußern Umständen erbaulich wer-
den soll. -- Selbst die Zeit, welche wir
diesen gottesdienstlichen Beschäfftigungen
der Einsamkeit widmen wollen, hängt so
ganz von uns selbst ab, daß wir sie nach
der Munterkeit unsers Geistes, und un-
srer körperlichen Kräfte, nach der Men-
ge unsrer Geschäffte, nach allen unsern
äußern Umständen, bestimmen und abmes-
sen, verlängern oder verkürzen können. --

Alle



in der Stunde der einſamen Andacht ſo
treffen, wie es unſern beſondern Umſtän-
den am gemäßeſten iſt. Wir können da
unſern Gedanken und Empfindungen ganz
freien Lauf laßen, ſehn uns mehr im
Stande, jede Religionswahrheit ganz ei-
gentlich auf unſre beſondern Angelegenhei-
ten anzuwenden, als bei dem Vortrage
des öffentlichen Lehrers; — der nicht ſo
genau auf jeden einzelnen Rückſicht nehmen
kann, weil er ſo vielen Chriſten, von ver-
ſchiednen Fähigkeiten, Einſichten, Neigun-
gen und äußern Umſtänden erbaulich wer-
den ſoll. — Selbſt die Zeit, welche wir
dieſen gottesdienſtlichen Beſchäfftigungen
der Einſamkeit widmen wollen, hängt ſo
ganz von uns ſelbſt ab, daß wir ſie nach
der Munterkeit unſers Geiſtes, und un-
ſrer körperlichen Kräfte, nach der Men-
ge unſrer Geſchäffte, nach allen unſern
äußern Umſtänden, beſtimmen und abmeſ-
ſen, verlängern oder verkürzen können. —

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[XXVIII/0032] in der Stunde der einſamen Andacht ſo treffen, wie es unſern beſondern Umſtän- den am gemäßeſten iſt. Wir können da unſern Gedanken und Empfindungen ganz freien Lauf laßen, ſehn uns mehr im Stande, jede Religionswahrheit ganz ei- gentlich auf unſre beſondern Angelegenhei- ten anzuwenden, als bei dem Vortrage des öffentlichen Lehrers; — der nicht ſo genau auf jeden einzelnen Rückſicht nehmen kann, weil er ſo vielen Chriſten, von ver- ſchiednen Fähigkeiten, Einſichten, Neigun- gen und äußern Umſtänden erbaulich wer- den ſoll. — Selbſt die Zeit, welche wir dieſen gottesdienſtlichen Beſchäfftigungen der Einſamkeit widmen wollen, hängt ſo ganz von uns ſelbſt ab, daß wir ſie nach der Munterkeit unſers Geiſtes, und un- ſrer körperlichen Kräfte, nach der Men- ge unſrer Geſchäffte, nach allen unſern äußern Umſtänden, beſtimmen und abmeſ- ſen, verlängern oder verkürzen können. — Alle

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Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. XXVIII. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/32>, abgerufen am 24.11.2024.