Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.wunderung nicht verstellen kann; So bist du dennoch ein König? freimüthig erwiedert: Ja, ich bin ein König. Die Erklärung, welche der Erlöser seiner Versicherung hinzufügte: "Mein &q;Reich ist nicht von dieser Welt: ich bin in &q;die Welt gekommen die Wahrheit zu leh- &q;ren; und die Freunde der Wahrheit sind &q;meine Unterthanen!" war freilich hinreichend, dem heidnischen Richter allen Verdacht wider ihn zu benehmen: wie wenig er aber ihre Be- deutung verstand, und ihren Nachdruck fühlte, giebt er durch die Gleichgültigkeit zu erkennen, mit der er nun die Beurtheilung der Sache ganz von sich ablehnt. Jsts nur um die Wahrheit zu thun: erklärt er sich, was hab ich denn dar- über zu richten? Gelobt sey Gott! daß wir die Würde die- Mein
wunderung nicht verſtellen kann; So biſt du dennoch ein König? freimüthig erwiedert: Ja, ich bin ein König. Die Erklärung, welche der Erlöſer ſeiner Verſicherung hinzufügte: ”Mein &q;Reich iſt nicht von dieſer Welt: ich bin in &q;die Welt gekommen die Wahrheit zu leh- &q;ren; und die Freunde der Wahrheit ſind &q;meine Unterthanen!“ war freilich hinreichend, dem heidniſchen Richter allen Verdacht wider ihn zu benehmen: wie wenig er aber ihre Be- deutung verſtand, und ihren Nachdruck fühlte, giebt er durch die Gleichgültigkeit zu erkennen, mit der er nun die Beurtheilung der Sache ganz von ſich ablehnt. Jſts nur um die Wahrheit zu thun: erklärt er ſich, was hab ich denn dar- über zu richten? Gelobt ſey Gott! daß wir die Würde die- Mein
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wunderung nicht verſtellen kann; So biſt du
dennoch ein König? freimüthig erwiedert: Ja,
ich bin ein König. Die Erklärung, welche der
Erlöſer ſeiner Verſicherung hinzufügte: ”Mein
&q;Reich iſt nicht von dieſer Welt: ich bin in
&q;die Welt gekommen die Wahrheit zu leh-
&q;ren; und die Freunde der Wahrheit ſind
&q;meine Unterthanen!“ war freilich hinreichend,
dem heidniſchen Richter allen Verdacht wider
ihn zu benehmen: wie wenig er aber ihre Be-
deutung verſtand, und ihren Nachdruck fühlte,
giebt er durch die Gleichgültigkeit zu erkennen,
mit der er nun die Beurtheilung der Sache ganz
von ſich ablehnt. Jſts nur um die Wahrheit
zu thun: erklärt er ſich, was hab ich denn dar-
über zu richten?
Gelobt ſey Gott! daß wir die Würde die-
ſes großen Ausſpruchs unſers erhabnen Erlöſers
verſtehn; mitten in ſeiner tiefſten Erniedrigung,
an demſelben, ſeine wahre Größe gewahrneh-
men, und vermöge der Verſicherung, die er ſei-
nen erſten Freunden, und in ihnen uns allen er-
theilt hat: ”ich will euch das Reich mitthei-
&q;len, welches mir mein Vater gegeben hat:“
ihn zum Troſte und zur Hoffnung auf uns an-
wenden dürfen.
Mein
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