Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784.

Bild:
<< vorherige Seite



will meine Gebeine in Ruhe niederlegen, und
im Frieden entschlafen! denn er, er hat auch einst,
auf kurze Stunden, im Grabe geschlummert;
er ist aus seiner Gruft zu ewiger Herrlichkeit auf-
erstanden; so wird sein Allmachtswort auch mich
zum ewigen Leben erwecken: Hier ladet er mich
an seine Tafel, auf Erden: einst wird er mich
vor seinen Thron im Himmel rufen. Mit de-
müthiger Hoffnung nah ich zu seinem Altare; so
will ich, am Tage des Gerichts, vor seinen Thron
treten. Hier bet ich gebeugt: vergteb mir
meine Schuld und stehe du mir Schwachen
bei!
und er ruft mir aus seinem Worte zu: sey
getrost, deine Sünden sind dir vergeben!
dort
will ich mit Zuversicht beten: Herr, nimm
mich zu Gnaden an!
und er wird mich entge-
genrufen: Komm her, du Gesegneter meines
Vaters, ererbe das Reich, das dir bereitet
ist, vom Anbeginn der Welt.
Wäre die
heutige Gedächtnißfeyer meines Erlösers die lezte
auf Erden: -- Selig sind die, die zum Abend-
mahl des Lammes im Himmel berufen sind.



XVI.
N 2



will meine Gebeine in Ruhe niederlegen, und
im Frieden entſchlafen! denn er, er hat auch einſt,
auf kurze Stunden, im Grabe geſchlummert;
er iſt aus ſeiner Gruft zu ewiger Herrlichkeit auf-
erſtanden; ſo wird ſein Allmachtswort auch mich
zum ewigen Leben erwecken: Hier ladet er mich
an ſeine Tafel, auf Erden: einſt wird er mich
vor ſeinen Thron im Himmel rufen. Mit de-
müthiger Hoffnung nah ich zu ſeinem Altare; ſo
will ich, am Tage des Gerichts, vor ſeinen Thron
treten. Hier bet ich gebeugt: vergteb mir
meine Schuld und ſtehe du mir Schwachen
bei!
und er ruft mir aus ſeinem Worte zu: ſey
getroſt, deine Sünden ſind dir vergeben!
dort
will ich mit Zuverſicht beten: Herr, nimm
mich zu Gnaden an!
und er wird mich entge-
genrufen: Komm her, du Geſegneter meines
Vaters, ererbe das Reich, das dir bereitet
iſt, vom Anbeginn der Welt.
Wäre die
heutige Gedächtnißfeyer meines Erlöſers die lezte
auf Erden: — Selig ſind die, die zum Abend-
mahl des Lammes im Himmel berufen ſind.



XVI.
N 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0247" n="195"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
will meine Gebeine in Ruhe niederlegen, und<lb/>
im Frieden ent&#x017F;chlafen! denn <hi rendition="#fr">er, er</hi> hat auch ein&#x017F;t,<lb/>
auf kurze Stunden, im Grabe ge&#x017F;chlummert;<lb/><hi rendition="#fr">er</hi> i&#x017F;t aus &#x017F;einer Gruft zu ewiger Herrlichkeit auf-<lb/>
er&#x017F;tanden; &#x017F;o wird &#x017F;ein Allmachtswort <hi rendition="#fr">auch mich</hi><lb/>
zum ewigen Leben erwecken: Hier ladet er mich<lb/>
an &#x017F;eine Tafel, auf Erden: ein&#x017F;t wird er mich<lb/>
vor &#x017F;einen Thron im Himmel rufen. Mit de-<lb/>
müthiger Hoffnung nah ich zu &#x017F;einem Altare; &#x017F;o<lb/>
will ich, am Tage des Gerichts, vor &#x017F;einen Thron<lb/>
treten. Hier bet ich gebeugt: <hi rendition="#fr">vergteb mir<lb/>
meine Schuld und &#x017F;tehe du mir Schwachen<lb/>
bei!</hi> und er ruft mir aus &#x017F;einem Worte zu: <hi rendition="#fr">&#x017F;ey<lb/>
getro&#x017F;t, deine Sünden &#x017F;ind dir vergeben!</hi> dort<lb/>
will ich mit Zuver&#x017F;icht beten: <hi rendition="#fr">Herr, nimm<lb/>
mich zu Gnaden an!</hi> und er wird mich entge-<lb/>
genrufen: <hi rendition="#fr">Komm her, du Ge&#x017F;egneter meines<lb/>
Vaters, ererbe das Reich, das dir bereitet<lb/>
i&#x017F;t, vom Anbeginn der Welt.</hi> Wäre die<lb/>
heutige Gedächtnißfeyer meines Erlö&#x017F;ers die lezte<lb/>
auf Erden: &#x2014; <hi rendition="#fr">Selig &#x017F;ind die, die zum Abend-<lb/>
mahl des Lammes im Himmel berufen &#x017F;ind.</hi></p>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <fw place="bottom" type="sig">N 2</fw>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">XVI.</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[195/0247] will meine Gebeine in Ruhe niederlegen, und im Frieden entſchlafen! denn er, er hat auch einſt, auf kurze Stunden, im Grabe geſchlummert; er iſt aus ſeiner Gruft zu ewiger Herrlichkeit auf- erſtanden; ſo wird ſein Allmachtswort auch mich zum ewigen Leben erwecken: Hier ladet er mich an ſeine Tafel, auf Erden: einſt wird er mich vor ſeinen Thron im Himmel rufen. Mit de- müthiger Hoffnung nah ich zu ſeinem Altare; ſo will ich, am Tage des Gerichts, vor ſeinen Thron treten. Hier bet ich gebeugt: vergteb mir meine Schuld und ſtehe du mir Schwachen bei! und er ruft mir aus ſeinem Worte zu: ſey getroſt, deine Sünden ſind dir vergeben! dort will ich mit Zuverſicht beten: Herr, nimm mich zu Gnaden an! und er wird mich entge- genrufen: Komm her, du Geſegneter meines Vaters, ererbe das Reich, das dir bereitet iſt, vom Anbeginn der Welt. Wäre die heutige Gedächtnißfeyer meines Erlöſers die lezte auf Erden: — Selig ſind die, die zum Abend- mahl des Lammes im Himmel berufen ſind. XVI. N 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/247
Zitationshilfe: Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/247>, abgerufen am 25.06.2024.