Aber wie denn nun ohne Gottes Freund- schaft allenthalben Verlust, nirgends Genüge ist: so gewinnt auch der, der sich ihrer freun darf, volle Genüge an irdischem Segen, an Ruhe der Seele, an ewigen Freuden. Ist Gott für uns: Gott, der Allselige und Allgewaltige; Gott, der König aller Könige, der Herr aller Herren; auf dessen Willen alles ist, was ist; dem alle seine Geschöpfe nach ihrer Natur und ihren Kräften bekannt sind; zu dessen Ehre sie alle leben: Gott, dessen Herrlichkeit über aller Himmel Him- mel sich verbreitet; Gott, der allgegenwärtig ist, in der Höhe, und in der Tiefe, in den fernsten Sonnen, wie im kleinsten Winkel unsrer Erde, im Lichte, wie in der Dunkelheit, im Leben, wie im Tode, in der Zeit, wie in der Ewigkeit; Gott, der Allgütige, der so gern erfreut: -- lebt und sorgt der Gott für uns: was kann denn, an irgend einem Orte seines unermeßlichen Reichs, unter allen seinen Ge- schöpfen, wider uns seyn, so furchtbar es immer scheinen mögte? wie muß nicht vielmehr, unter sei- ner allmächtigen segnenden Fürsorge, alles zu un- srer Freude sich vereinigen?
Ist Gott für uns: dann sind für uns die Himmel und ihre Sonnen, die Erde, und das Meer, und alle ihre Geschöpfe; für uns, die
ganze
Aber wie denn nun ohne Gottes Freund- ſchaft allenthalben Verluſt, nirgends Genüge iſt: ſo gewinnt auch der, der ſich ihrer freun darf, volle Genüge an irdiſchem Segen, an Ruhe der Seele, an ewigen Freuden. Iſt Gott für uns: Gott, der Allſelige und Allgewaltige; Gott, der König aller Könige, der Herr aller Herren; auf deſſen Willen alles iſt, was iſt; dem alle ſeine Geſchöpfe nach ihrer Natur und ihren Kräften bekannt ſind; zu deſſen Ehre ſie alle leben: Gott, deſſen Herrlichkeit über aller Himmel Him- mel ſich verbreitet; Gott, der allgegenwärtig iſt, in der Höhe, und in der Tiefe, in den fernſten Sonnen, wie im kleinſten Winkel unſrer Erde, im Lichte, wie in der Dunkelheit, im Leben, wie im Tode, in der Zeit, wie in der Ewigkeit; Gott, der Allgütige, der ſo gern erfreut: — lebt und ſorgt der Gott für uns: was kann denn, an irgend einem Orte ſeines unermeßlichen Reichs, unter allen ſeinen Ge- ſchöpfen, wider uns ſeyn, ſo furchtbar es immer ſcheinen mögte? wie muß nicht vielmehr, unter ſei- ner allmächtigen ſegnenden Fürſorge, alles zu un- ſrer Freude ſich vereinigen?
Iſt Gott für uns: dann ſind für uns die Himmel und ihre Sonnen, die Erde, und das Meer, und alle ihre Geſchöpfe; für uns, die
ganze
<TEI><text><body><divn="1"><pbfacs="#f0163"n="111"/><p>Aber wie denn nun ohne Gottes Freund-<lb/>ſchaft allenthalben Verluſt, nirgends Genüge<lb/>
iſt: ſo gewinnt auch der, der ſich ihrer freun darf,<lb/>
volle Genüge an irdiſchem Segen, an Ruhe der<lb/>
Seele, an ewigen Freuden. <hirendition="#fr">Iſt Gott für<lb/>
uns:</hi> Gott, der <hirendition="#fr">Allſelige</hi> und <hirendition="#fr">Allgewaltige;</hi><lb/>
Gott, der König aller Könige, der <hirendition="#fr">Herr</hi> aller<lb/>
Herren; auf <hirendition="#fr">deſſen</hi> Willen alles iſt, was iſt; dem<lb/>
alle ſeine Geſchöpfe nach ihrer Natur und ihren<lb/>
Kräften <hirendition="#fr">bekannt</hi>ſind; zu <hirendition="#fr">deſſen</hi> Ehre ſie alle leben:<lb/>
Gott, <hirendition="#fr">deſſen Herrlichkeit</hi> über aller Himmel Him-<lb/>
mel ſich verbreitet; Gott, der <hirendition="#fr">allgegenwärtig</hi> iſt, in<lb/>
der Höhe, und in der Tiefe, in den fernſten Sonnen,<lb/>
wie im kleinſten Winkel unſrer Erde, im Lichte, wie<lb/>
in der Dunkelheit, im Leben, wie im Tode, in der<lb/>
Zeit, wie in der Ewigkeit; Gott, der <hirendition="#fr">Allgütige,</hi><lb/>
der ſo gern erfreut: — lebt und ſorgt der Gott<lb/>
für uns: was kann denn, an irgend einem Orte<lb/>ſeines unermeßlichen Reichs, unter allen ſeinen Ge-<lb/>ſchöpfen, wider uns ſeyn, ſo furchtbar es immer<lb/>ſcheinen mögte? wie muß nicht vielmehr, unter ſei-<lb/>
ner allmächtigen ſegnenden Fürſorge, alles zu un-<lb/>ſrer Freude ſich vereinigen?</p><lb/><p><hirendition="#fr">Iſt Gott für uns:</hi> dann ſind für uns<lb/>
die <hirendition="#fr">Himmel</hi> und ihre Sonnen, die Erde, und das<lb/>
Meer, und alle ihre Geſchöpfe; für uns, die<lb/><fwplace="bottom"type="catch">ganze</fw><lb/></p></div></body></text></TEI>
[111/0163]
Aber wie denn nun ohne Gottes Freund-
ſchaft allenthalben Verluſt, nirgends Genüge
iſt: ſo gewinnt auch der, der ſich ihrer freun darf,
volle Genüge an irdiſchem Segen, an Ruhe der
Seele, an ewigen Freuden. Iſt Gott für
uns: Gott, der Allſelige und Allgewaltige;
Gott, der König aller Könige, der Herr aller
Herren; auf deſſen Willen alles iſt, was iſt; dem
alle ſeine Geſchöpfe nach ihrer Natur und ihren
Kräften bekannt ſind; zu deſſen Ehre ſie alle leben:
Gott, deſſen Herrlichkeit über aller Himmel Him-
mel ſich verbreitet; Gott, der allgegenwärtig iſt, in
der Höhe, und in der Tiefe, in den fernſten Sonnen,
wie im kleinſten Winkel unſrer Erde, im Lichte, wie
in der Dunkelheit, im Leben, wie im Tode, in der
Zeit, wie in der Ewigkeit; Gott, der Allgütige,
der ſo gern erfreut: — lebt und ſorgt der Gott
für uns: was kann denn, an irgend einem Orte
ſeines unermeßlichen Reichs, unter allen ſeinen Ge-
ſchöpfen, wider uns ſeyn, ſo furchtbar es immer
ſcheinen mögte? wie muß nicht vielmehr, unter ſei-
ner allmächtigen ſegnenden Fürſorge, alles zu un-
ſrer Freude ſich vereinigen?
Iſt Gott für uns: dann ſind für uns
die Himmel und ihre Sonnen, die Erde, und das
Meer, und alle ihre Geſchöpfe; für uns, die
ganze
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Wolfrath, Friedrich Wilhelm: Freuden der einsamen Andacht für denkende Christen. Hamburg/Kiel, 1784, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolfrath_freuden_1784/163>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.