wüstet werden, ausser zu einer gerech- ten Strafe (§. 1195.).
§. 1202.
Beute sind die beweglichen feindlichen Sa-Von der Beute. chen, so im Kriege von den Soldaten weg- genommen werden; folglich ist die Berau- bung der Feinde in einem rechtmäßi- gen Kriege, bey ieder gegebener Gele- genheit, erlaubt (§. 1200.), und was in Plünderungen genommen wird, ge- höret zur Beute (§. 1201.). Weil aber im Kriege alles kraft des Rechtes der höch- sten Gewalt (§. 1169.) geschieht; so ist auch die Beute derselben zugehörig, und es kommt weder den Soldaten, welche die feindlichen Sachen ergrei- fen, noch auch ihren Officirern, ja auch nicht denen Hülfstruppen einiges Recht zur Beute zu. Weil aber doch die höchste Gewalt nach Belieben über das ihri- ge Einrichtung machen kann (§. 195.); so stehet es bey ihr, was sie den Solda- ten, oder ihren Officirern vor ein Recht zur Beute gönnen will, und sie kann auch der Beute wegen mit dem, der die Hülfe schickt, übereinkommen.
§. 1203.
Weil Verstellung, Unwahrheit und Verhee-Ob Be- trug im Kriege erlaubt sey, u. von Krieges- listen. lung mit einem gemeinschaftlichen Nahmen Betrug(dolus) genennet werden; so ist nicht zu zweifeln, wenn man durch Betrug eben das erhalten kann, was
durch
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Von dem Rechte der Voͤlcker im Kriege.
wuͤſtet werden, auſſer zu einer gerech- ten Strafe (§. 1195.).
§. 1202.
Beute ſind die beweglichen feindlichen Sa-Von der Beute. chen, ſo im Kriege von den Soldaten weg- genommen werden; folglich iſt die Berau- bung der Feinde in einem rechtmaͤßi- gen Kriege, bey ieder gegebener Gele- genheit, erlaubt (§. 1200.), und was in Pluͤnderungen genommen wird, ge- hoͤret zur Beute (§. 1201.). Weil aber im Kriege alles kraft des Rechtes der hoͤch- ſten Gewalt (§. 1169.) geſchieht; ſo iſt auch die Beute derſelben zugehoͤrig, und es kommt weder den Soldaten, welche die feindlichen Sachen ergrei- fen, noch auch ihren Officirern, ja auch nicht denen Huͤlfstruppen einiges Recht zur Beute zu. Weil aber doch die hoͤchſte Gewalt nach Belieben uͤber das ihri- ge Einrichtung machen kann (§. 195.); ſo ſtehet es bey ihr, was ſie den Solda- ten, oder ihren Officirern vor ein Recht zur Beute goͤnnen will, und ſie kann auch der Beute wegen mit dem, der die Huͤlfe ſchickt, uͤbereinkommen.
§. 1203.
Weil Verſtellung, Unwahrheit und Verhee-Ob Be- trug im Kriege erlaubt ſey, u. von Krieges- liſten. lung mit einem gemeinſchaftlichen Nahmen Betrug(dolus) genennet werden; ſo iſt nicht zu zweifeln, wenn man durch Betrug eben das erhalten kann, was
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Von dem Rechte der Voͤlcker im Kriege.
wuͤſtet werden, auſſer zu einer gerech-
ten Strafe (§. 1195.).
§. 1202.
Beute ſind die beweglichen feindlichen Sa-
chen, ſo im Kriege von den Soldaten weg-
genommen werden; folglich iſt die Berau-
bung der Feinde in einem rechtmaͤßi-
gen Kriege, bey ieder gegebener Gele-
genheit, erlaubt (§. 1200.), und was
in Pluͤnderungen genommen wird, ge-
hoͤret zur Beute (§. 1201.). Weil aber
im Kriege alles kraft des Rechtes der hoͤch-
ſten Gewalt (§. 1169.) geſchieht; ſo iſt
auch die Beute derſelben zugehoͤrig,
und es kommt weder den Soldaten,
welche die feindlichen Sachen ergrei-
fen, noch auch ihren Officirern, ja
auch nicht denen Huͤlfstruppen einiges
Recht zur Beute zu. Weil aber doch die
hoͤchſte Gewalt nach Belieben uͤber das ihri-
ge Einrichtung machen kann (§. 195.); ſo
ſtehet es bey ihr, was ſie den Solda-
ten, oder ihren Officirern vor ein Recht
zur Beute goͤnnen will, und ſie kann
auch der Beute wegen mit dem, der
die Huͤlfe ſchickt, uͤbereinkommen.
Von der
Beute.
§. 1203.
Weil Verſtellung, Unwahrheit und Verhee-
lung mit einem gemeinſchaftlichen Nahmen
Betrug (dolus) genennet werden; ſo iſt
nicht zu zweifeln, wenn man durch
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 883. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/919>, abgerufen am 21.11.2024.
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