der Erklärung der Glückseeligkeit, daß man die wahre Glückseeligkeit von der fal- schen, die nur den Schein derselben hat, un- terscheiden müße; damit wir nicht, wenn wir begehren glückseelig zu seyn, uns selbst unglückseelig machen. Ferner ist klar, daß man alles Misvergnügen, ob es gleich klein ist, verabscheuen müße; weil dassel- be der Glückseeligkeit entgegen.
§. 119.
Wir leben bequemlich(vitam commo-Vom be- quemli- chen und vergnüg- ten Leben. de transigimus), wenn wir dasjenige, was wir zu thun haben, ohne alles Mißvergnügen verrichten können, oder dasselbe alles Miß- vergnügen von uns entfernt. Wenn wir aber dasjenige thun, woraus wir ein unschuldiges Vergnügen empfinden, so leben wir ver- gnügt(jucunde vivimus). Der Mensch muß demnach besorgt seyn, daß er be- quemlich und vergnügt leben möge (§. 118.); folglich hat er ein Recht zu allen denjenigen Dingen, die zur Bequem- lichkeit und zum Vergnügen des Le- bens etwas beytragen (§. 46.).
§. 120.
Das vergängliche Vergnügen(vo-Von der vergäng- lichen Lust. luptas transitoria) ist dasjenige, welches nur eine kleine Zeit dauert, und niemahls wieder- kömmt; dergleichen ist alles, was die Sin- nen ergötzet. Wenn es unschädlich ist, so trägt es zur Glückseeligkeit des Menschen et- was bey; wenn es aber schädlich ist, so be-
fördert
des Menſchen gegen ſich ſelbſt.
der Erklaͤrung der Gluͤckſeeligkeit, daß man die wahre Gluͤckſeeligkeit von der fal- ſchen, die nur den Schein derſelben hat, un- terſcheiden muͤße; damit wir nicht, wenn wir begehren gluͤckſeelig zu ſeyn, uns ſelbſt ungluͤckſeelig machen. Ferner iſt klar, daß man alles Misvergnuͤgen, ob es gleich klein iſt, verabſcheuen muͤße; weil daſſel- be der Gluͤckſeeligkeit entgegen.
§. 119.
Wir leben bequemlich(vitam commo-Vom be- quemli- chen und vergnuͤg- ten Leben. de tranſigimus), wenn wir dasjenige, was wir zu thun haben, ohne alles Mißvergnuͤgen verrichten koͤnnen, oder daſſelbe alles Miß- vergnuͤgen von uns entfernt. Wenn wir aber dasjenige thun, woraus wir ein unſchuldiges Vergnuͤgen empfinden, ſo leben wir ver- gnuͤgt(jucunde vivimus). Der Menſch muß demnach beſorgt ſeyn, daß er be- quemlich und vergnuͤgt leben moͤge (§. 118.); folglich hat er ein Recht zu allen denjenigen Dingen, die zur Bequem- lichkeit und zum Vergnuͤgen des Le- bens etwas beytragen (§. 46.).
§. 120.
Das vergaͤngliche Vergnuͤgen(vo-Von der vergaͤng- lichen Luſt. luptas tranſitoria) iſt dasjenige, welches nur eine kleine Zeit dauert, und niemahls wieder- koͤmmt; dergleichen iſt alles, was die Sin- nen ergoͤtzet. Wenn es unſchaͤdlich iſt, ſo traͤgt es zur Gluͤckſeeligkeit des Menſchen et- was bey; wenn es aber ſchaͤdlich iſt, ſo be-
foͤrdert
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des Menſchen gegen ſich ſelbſt.
der Erklaͤrung der Gluͤckſeeligkeit, daß man
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terſcheiden muͤße; damit wir nicht, wenn
wir begehren gluͤckſeelig zu ſeyn, uns ſelbſt
ungluͤckſeelig machen. Ferner iſt klar, daß
man alles Misvergnuͤgen, ob es gleich
klein iſt, verabſcheuen muͤße; weil daſſel-
be der Gluͤckſeeligkeit entgegen.
§. 119.
Wir leben bequemlich (vitam commo-
de tranſigimus), wenn wir dasjenige, was
wir zu thun haben, ohne alles Mißvergnuͤgen
verrichten koͤnnen, oder daſſelbe alles Miß-
vergnuͤgen von uns entfernt. Wenn wir aber
dasjenige thun, woraus wir ein unſchuldiges
Vergnuͤgen empfinden, ſo leben wir ver-
gnuͤgt (jucunde vivimus). Der Menſch
muß demnach beſorgt ſeyn, daß er be-
quemlich und vergnuͤgt leben moͤge (§.
118.); folglich hat er ein Recht zu allen
denjenigen Dingen, die zur Bequem-
lichkeit und zum Vergnuͤgen des Le-
bens etwas beytragen (§. 46.).
Vom be-
quemli-
chen und
vergnuͤg-
ten Leben.
§. 120.
Das vergaͤngliche Vergnuͤgen (vo-
luptas tranſitoria) iſt dasjenige, welches nur
eine kleine Zeit dauert, und niemahls wieder-
koͤmmt; dergleichen iſt alles, was die Sin-
nen ergoͤtzet. Wenn es unſchaͤdlich iſt, ſo
traͤgt es zur Gluͤckſeeligkeit des Menſchen et-
was bey; wenn es aber ſchaͤdlich iſt, ſo be-
foͤrdert
Von der
vergaͤng-
lichen
Luſt.
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Wolff, Christian von: Grundsätze des Natur- und Völckerrechts. Halle (Saale), 1754, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_voelckerrecht_1754/113>, abgerufen am 03.12.2024.
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