pwo_251.001 um sie in die volle Beleuchtung ihres mannigfach geschliffenen Seelenspiegels pwo_251.002 zu rücken.
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Bedenklicher ist, daß der Grundtrieb der Poesie, die Erhebung pwo_251.004 der Gefühle, nachdem sich die Dichterkraft ihrer selbst bewußt geworden, pwo_251.005 zu Zeiten geflissentlich potenziert wird. Anstelle des heiligen pwo_251.006 Ernstes tritt alsdann auch sonst leicht virtuoses Spiel: der Dichter pwo_251.007 wirbt um Bewunderung nicht mehr für seinen Helden, sondern für pwo_251.008 sich selbst. -
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Der Erfindung des Dichters, der Erdichtung im engern Sinne, pwo_251.010 ist schließlich das weiteste Feld geöffnet. Er "saugt nichts aus den pwo_251.011 Fingern": durch Energie von Anschauung und Empfindung, durch pwo_251.012 phantasievolle Ausgestaltung unter unbewußter und nun auch bewußter pwo_251.013 Assoziation, durch Reflexion, Jntuition und Divination rückt er die pwo_251.014 Stoffelemente seiner Dichtung in einen neuen Zusammenhang, in ein pwo_251.015 neues Licht. Das ganze Reich der Erfahrung, das äußere und innere pwo_251.016 Leben, ist seine Schatzkammer.
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Die Lebenswahrheit ist darum keineswegs in dem Sinne sein pwo_251.018 A und O, daß er über den Mechanismus der Erscheinungen nicht pwo_251.019 hinausgehen wolle, oder daß er das Leben von der rein alltäglichen pwo_251.020 Seite aufzufassen strebe: vielmehr nur in dem ungleich weitherzigeren pwo_251.021 Sinne, daß er keine Gefühle erheucheln oder erkünsteln mag, nur so pwo_251.022 singt, darstellt, wie sich wirklich Welt und Seele in seinem Geiste pwo_251.023 spiegeln. -
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Leicht wird es nach alledem sein, die historisch erwachsenen dichterischen pwo_251.025 Fähigkeiten in der voll auf der Höhe stehenden heutigen Dichterseele pwo_251.026 beisammen zu finden. Der Dichter tritt uns heute als souveräner pwo_251.027 Herrscher im Reiche der Erscheinungen und der Geister pwo_251.028 entgegen.
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"Jhm gaben die Götter das reine Gemüt,pwo_251.030 Wo die Welt sich, die ewige, spiegelt;pwo_251.031 Er hat alles gesehn, was auf Erden geschiehtpwo_251.032 Und was uns die Zukunft versiegelt;pwo_251.033 Er saß in der Götter urältestem Ratpwo_251.034 Und behorchte der Dinge geheimste Saat."
pwo_251.001 um sie in die volle Beleuchtung ihres mannigfach geschliffenen Seelenspiegels pwo_251.002 zu rücken.
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Bedenklicher ist, daß der Grundtrieb der Poesie, die Erhebung pwo_251.004 der Gefühle, nachdem sich die Dichterkraft ihrer selbst bewußt geworden, pwo_251.005 zu Zeiten geflissentlich potenziert wird. Anstelle des heiligen pwo_251.006 Ernstes tritt alsdann auch sonst leicht virtuoses Spiel: der Dichter pwo_251.007 wirbt um Bewunderung nicht mehr für seinen Helden, sondern für pwo_251.008 sich selbst. –
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Der Erfindung des Dichters, der Erdichtung im engern Sinne, pwo_251.010 ist schließlich das weiteste Feld geöffnet. Er „saugt nichts aus den pwo_251.011 Fingern“: durch Energie von Anschauung und Empfindung, durch pwo_251.012 phantasievolle Ausgestaltung unter unbewußter und nun auch bewußter pwo_251.013 Assoziation, durch Reflexion, Jntuition und Divination rückt er die pwo_251.014 Stoffelemente seiner Dichtung in einen neuen Zusammenhang, in ein pwo_251.015 neues Licht. Das ganze Reich der Erfahrung, das äußere und innere pwo_251.016 Leben, ist seine Schatzkammer.
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Die Lebenswahrheit ist darum keineswegs in dem Sinne sein pwo_251.018 Α und Ω, daß er über den Mechanismus der Erscheinungen nicht pwo_251.019 hinausgehen wolle, oder daß er das Leben von der rein alltäglichen pwo_251.020 Seite aufzufassen strebe: vielmehr nur in dem ungleich weitherzigeren pwo_251.021 Sinne, daß er keine Gefühle erheucheln oder erkünsteln mag, nur so pwo_251.022 singt, darstellt, wie sich wirklich Welt und Seele in seinem Geiste pwo_251.023 spiegeln. –
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Leicht wird es nach alledem sein, die historisch erwachsenen dichterischen pwo_251.025 Fähigkeiten in der voll auf der Höhe stehenden heutigen Dichterseele pwo_251.026 beisammen zu finden. Der Dichter tritt uns heute als souveräner pwo_251.027 Herrscher im Reiche der Erscheinungen und der Geister pwo_251.028 entgegen.
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„Jhm gaben die Götter das reine Gemüt,pwo_251.030 Wo die Welt sich, die ewige, spiegelt;pwo_251.031 Er hat alles gesehn, was auf Erden geschiehtpwo_251.032 Und was uns die Zukunft versiegelt;pwo_251.033 Er saß in der Götter urältestem Ratpwo_251.034 Und behorchte der Dinge geheimste Saat.“
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um sie in die volle Beleuchtung ihres mannigfach geschliffenen Seelenspiegels pwo_251.002
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Bedenklicher ist, daß der Grundtrieb der Poesie, die Erhebung pwo_251.004
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zu Zeiten geflissentlich potenziert wird. Anstelle des heiligen pwo_251.006
Ernstes tritt alsdann auch sonst leicht virtuoses Spiel: der Dichter pwo_251.007
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Der Erfindung des Dichters, der Erdichtung im engern Sinne, pwo_251.010
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phantasievolle Ausgestaltung unter unbewußter und nun auch bewußter pwo_251.013
Assoziation, durch Reflexion, Jntuition und Divination rückt er die pwo_251.014
Stoffelemente seiner Dichtung in einen neuen Zusammenhang, in ein pwo_251.015
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Leicht wird es nach alledem sein, die historisch erwachsenen dichterischen pwo_251.025
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Herrscher im Reiche der Erscheinungen und der Geister pwo_251.028
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