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Wolff, Eugen: Poetik: Die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Grundriß. Oldenburg u. a., 1899.

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der Mysten, den die "Frösche" auf die Scene führen, einen Nachklang pwo_221.002
dieses Geistes wie der Formen, in die er sich kleidete.

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"Aufflammen laß den Glutschein, schwing die Fackel in den Händen. pwo_221.004
Jakchos, o Jakchos! pwo_221.005
Heller Stern der nächt'gen Feier, pwo_221.006
Sieh, im Glanze strahlt die Aue; pwo_221.007
Selbst der Greis hebt seinen Fuß leicht pwo_221.008
Und abwirft er seine Sorgen, pwo_221.009
Und die Drangsal seiner Jahre pwo_221.010
Schwindet ihm in heil'ger Festlust ..."
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Nachdem der Chorführer Unberufene aus dem Weg der Geweihten pwo_221.012
fortgewiesen, stimmt der Chor an:

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"Laßt ziehn uns mit einander pwo_221.014
Zur blumenreichen Aue; pwo_221.015
Dort tanzt und jubilieret pwo_221.016
Mit ausgelaßner Freude; pwo_221.017
Dem Ernst sei nun ein End' gemacht."
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Nun geht er in überschwängliche Hymnen zu Ehren der Demeter über,

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"Die unsern Gefilden Gedeihen verleiht".
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Aus solcher wilden, religiös geweihten Weltlust ist die Komödie pwo_221.021
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Da die sizilische Komödie schnell abblüht, kommt wiederum pwo_221.023
wesentlich die Ausbildung dieser Form auf attischem Boden in betracht. pwo_221.024
Die vorschreitende Entwicklung aus dem Chorgesang zum Dialog läßt pwo_221.025
sich nicht bei geschichtlich gleich klarer Beleuchtung wie auf tragischem pwo_221.026
Boden verfolgen. Ebenfalls kamen Masken zur Anwendung, nur pwo_221.027
naturgemäß geflissentlich groteskere, wie denn auch das Kostüm des pwo_221.028
Chors so wunderlich wie möglich war. Anstelle des tragischen pwo_221.029
Kothurns, welcher die Erhebung über die gewöhnlich-irdische Sphäre pwo_221.030
und Stilart schon äußerlich markierte, trat der niedrige Sokkos.

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Zunächst blieb die Komödie sich selbst überlassen. Solange sie pwo_221.032
den improvisatorischen Charakter nicht abgestreift, konnte sie kaum als pwo_221.033
Kunstform gelten. Selbst dann noch verstrich geraume Zeit, bis pwo_221.034
man sie der Tragödie äußerlich gleichstellte. Aristoteles beklagt pwo_221.035
(Poetik, 5. Kapitel), daß man sich um die Komödie anfangs nicht pwo_221.036
ernstlich bekümmerte: "So bewilligte auch der Archon erst spät einen

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der Mysten, den die „Frösche“ auf die Scene führen, einen Nachklang pwo_221.002
dieses Geistes wie der Formen, in die er sich kleidete.

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„Aufflammen laß den Glutschein, schwing die Fackel in den Händen. pwo_221.004
  Jakchos, o Jakchos! pwo_221.005
Heller Stern der nächt'gen Feier, pwo_221.006
Sieh, im Glanze strahlt die Aue; pwo_221.007
Selbst der Greis hebt seinen Fuß leicht pwo_221.008
Und abwirft er seine Sorgen, pwo_221.009
Und die Drangsal seiner Jahre pwo_221.010
Schwindet ihm in heil'ger Festlust ...“
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Nachdem der Chorführer Unberufene aus dem Weg der Geweihten pwo_221.012
fortgewiesen, stimmt der Chor an:

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„Laßt ziehn uns mit einander pwo_221.014
Zur blumenreichen Aue; pwo_221.015
Dort tanzt und jubilieret pwo_221.016
Mit ausgelaßner Freude; pwo_221.017
  Dem Ernst sei nun ein End' gemacht.“
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Nun geht er in überschwängliche Hymnen zu Ehren der Demeter über,

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„Die unsern Gefilden Gedeihen verleiht“.
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Aus solcher wilden, religiös geweihten Weltlust ist die Komödie pwo_221.021
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  Zunächst blieb die Komödie sich selbst überlassen. Solange sie pwo_221.032
den improvisatorischen Charakter nicht abgestreift, konnte sie kaum als pwo_221.033
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Zitationshilfe: Wolff, Eugen: Poetik: Die Gesetze der Poesie in ihrer geschichtlichen Entwicklung. Ein Grundriß. Oldenburg u. a., 1899, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_poetik_1899/235>, abgerufen am 26.11.2024.