andern Bewe- gungen und Stellun- gen redet.der gantze Leib, oder auch nur gewisse Gliedmassen desselben aus ihrer Stelle in eine andere gebracht werden. Auch könn- te ich die verschiedenen Stellungen, wel- che unser Leib annehmen kan, aus ihren Gründen erweisen. Es hat auch schon Borellus(a) dergleichen Arbeit verrich- tet. Allein weil man die Gründe darzu aus der Mathematick nehmen, und ich nach meiner gegenwärtigen Absicht dasje- nige übergehen muß, was aus mathema- tischen Gründen erwiesen wird: so muß ich auch diese Arbeit vor dieses mahl bey Seite setzen und diejenigen, so aus der Mathematick so viel gelernet, als diese Materie zu verstehen erfordert wird, zu Borelli Wercke verweisen.
Das XVI. Capitel. Von Erzeugung der Men- schen und Thiere und ihrem Leben und Tode.
§. 439.
Daß oh- ne Bey- schlaff kein Thier er- zeuget wird.
ES zeiget die tägliche Erfahrung, daß Menschen und Thiere durch den Beyschlaff eines Männleins und Weibleins erzeuget werden,
und
(a)de Motu animalium.
Cap. XV. Von der Bewegung
andern Bewe- gungen und Stellun- gen redet.der gantze Leib, oder auch nur gewiſſe Gliedmaſſen deſſelben aus ihrer Stelle in eine andere gebracht werden. Auch koͤnn- te ich die verſchiedenen Stellungen, wel- che unſer Leib annehmen kan, aus ihren Gruͤnden erweiſen. Es hat auch ſchon Borellus(a) dergleichen Arbeit verrich- tet. Allein weil man die Gruͤnde darzu aus der Mathematick nehmen, und ich nach meiner gegenwaͤrtigen Abſicht dasje- nige uͤbergehen muß, was aus mathema- tiſchen Gruͤnden erwieſen wird: ſo muß ich auch dieſe Arbeit vor dieſes mahl bey Seite ſetzen und diejenigen, ſo aus der Mathematick ſo viel gelernet, als dieſe Materie zu verſtehen erfordert wird, zu Borelli Wercke verweiſen.
Das XVI. Capitel. Von Erzeugung der Men- ſchen und Thiere und ihrem Leben und Tode.
§. 439.
Daß oh- ne Bey- ſchlaff kein Thier er- zeuget wird.
ES zeiget die taͤgliche Erfahrung, daß Menſchen und Thiere durch den Beyſchlaff eines Maͤnnleins und Weibleins erzeuget werden,
und
(a)de Motu animalium.
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Cap. XV. Von der Bewegung
der gantze Leib, oder auch nur gewiſſe
Gliedmaſſen deſſelben aus ihrer Stelle in
eine andere gebracht werden. Auch koͤnn-
te ich die verſchiedenen Stellungen, wel-
che unſer Leib annehmen kan, aus ihren
Gruͤnden erweiſen. Es hat auch ſchon
Borellus (a) dergleichen Arbeit verrich-
tet. Allein weil man die Gruͤnde darzu
aus der Mathematick nehmen, und ich
nach meiner gegenwaͤrtigen Abſicht dasje-
nige uͤbergehen muß, was aus mathema-
tiſchen Gruͤnden erwieſen wird: ſo muß
ich auch dieſe Arbeit vor dieſes mahl bey
Seite ſetzen und diejenigen, ſo aus der
Mathematick ſo viel gelernet, als dieſe
Materie zu verſtehen erfordert wird, zu
Borelli Wercke verweiſen.
andern
Bewe-
gungen
und
Stellun-
gen redet.
Das XVI. Capitel.
Von Erzeugung der Men-
ſchen und Thiere und ihrem Leben
und Tode.
§. 439.
ES zeiget die taͤgliche Erfahrung,
daß Menſchen und Thiere durch
den Beyſchlaff eines Maͤnnleins
und Weibleins erzeuget werden,
und
(a) de Motu animalium.
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 708. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/744>, abgerufen am 17.06.2024.
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