Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

Bild:
<< vorherige Seite

der Pflantzen.
und ist so schwammicht als die schwam-
michte Materie in der Rinde. Aus dem
schwammichten Theile der Rinde gehen
auch hin und wieder einige kleine Theile
durch das Holtz bis in das Marck, welche
Grevv schon angemercket und insertiones
genennet. Jch habe unterweilen die Rin-
de von junger Wurtzel abgescheelet und sie,
wo die Rinde abgerissen worden, wie kleine
Hüblein an dem Holtze erblicket. Wenn
man junge Wurtzel queer durchschneidet; so
kan man gar eigentlich sehen, sonderlich wo
man sie unter das Vergrösserungs Glaß le-
get, daß rings herum durch das Holtz gegen
den Mittel-Punct des Marckes etwas
durchgehet, nicht anders als wie man die
radios in einem Circul zu ziehen pfleget.

§. 389.

Der Stengel oder Stamm be-Von dem
Stengel.

stehet gleichfalls wie die Wurtzel aus drey
Theilen, der Rinde, dem Holtze und dem
Marcke. Die Rinde hat einerley Be-
schaffenheit mit der Rinde der Wurtzel und
daß auch das Holtz und das Marck von ei-
nerley Beschaffenheit sey mit dem in der
Wurtzel, lässet sich aus folgenden Versu-
chen abnehmen. Jch habe A. 1718, wie
ich schon zu anderer Zeit (a) erinnert, ein

Stü-
(a) in der Erläuterung der Entdeckung der wah-
ren Ursache von der Vermehrung des Getrey-
des c. 1. §. 6. p. 6.

der Pflantzen.
und iſt ſo ſchwammicht als die ſchwam-
michte Materie in der Rinde. Aus dem
ſchwammichten Theile der Rinde gehen
auch hin und wieder einige kleine Theile
durch das Holtz bis in das Marck, welche
Grevv ſchon angemercket und inſertiones
genennet. Jch habe unterweilen die Rin-
de von junger Wurtzel abgeſcheelet und ſie,
wo die Rinde abgeriſſen worden, wie kleine
Huͤblein an dem Holtze erblicket. Wenn
man junge Wurtzel queer durchſchneidet; ſo
kan man gar eigentlich ſehen, ſonderlich wo
man ſie unter das Vergroͤſſerungs Glaß le-
get, daß rings herum durch das Holtz gegen
den Mittel-Punct des Marckes etwas
durchgehet, nicht anders als wie man die
radios in einem Circul zu ziehen pfleget.

§. 389.

Der Stengel oder Stamm be-Von dem
Stengel.

ſtehet gleichfalls wie die Wurtzel aus drey
Theilen, der Rinde, dem Holtze und dem
Marcke. Die Rinde hat einerley Be-
ſchaffenheit mit der Rinde der Wurtzel und
daß auch das Holtz und das Marck von ei-
nerley Beſchaffenheit ſey mit dem in der
Wurtzel, laͤſſet ſich aus folgenden Verſu-
chen abnehmen. Jch habe A. 1718, wie
ich ſchon zu anderer Zeit (a) erinnert, ein

Stuͤ-
(a) in der Erlaͤuterung der Entdeckung der wah-
ren Urſache von der Vermehrung des Getrey-
des c. 1. §. 6. p. 6.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0641" n="605"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">der Pflantzen.</hi></fw><lb/>
und i&#x017F;t &#x017F;o &#x017F;chwammicht als die &#x017F;chwam-<lb/>
michte Materie in der Rinde. Aus dem<lb/>
&#x017F;chwammichten Theile der Rinde gehen<lb/>
auch hin und wieder einige kleine Theile<lb/>
durch das Holtz bis in das Marck, welche<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Grevv</hi></hi> &#x017F;chon angemercket und <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in&#x017F;ertiones</hi></hi><lb/>
genennet. Jch habe unterweilen die Rin-<lb/>
de von junger Wurtzel abge&#x017F;cheelet und &#x017F;ie,<lb/>
wo die Rinde abgeri&#x017F;&#x017F;en worden, wie kleine<lb/>
Hu&#x0364;blein an dem Holtze erblicket. Wenn<lb/>
man junge Wurtzel queer durch&#x017F;chneidet; &#x017F;o<lb/>
kan man gar eigentlich &#x017F;ehen, &#x017F;onderlich wo<lb/>
man &#x017F;ie unter das Vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;erungs Glaß le-<lb/>
get, daß rings herum durch das Holtz gegen<lb/>
den Mittel-Punct des Marckes etwas<lb/>
durchgehet, nicht anders als wie man die<lb/><hi rendition="#aq">radios</hi> in einem Circul zu ziehen pfleget.</p>
            </div><lb/>
            <div n="4">
              <head>§. 389.</head>
              <p>Der Stengel oder Stamm be-<note place="right">Von dem<lb/>
Stengel.</note><lb/>
&#x017F;tehet gleichfalls wie die Wurtzel aus drey<lb/>
Theilen, der Rinde, dem Holtze und dem<lb/>
Marcke. Die Rinde hat einerley Be-<lb/>
&#x017F;chaffenheit mit der Rinde der Wurtzel und<lb/>
daß auch das Holtz und das Marck von ei-<lb/>
nerley Be&#x017F;chaffenheit &#x017F;ey mit dem in der<lb/>
Wurtzel, la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et &#x017F;ich aus folgenden Ver&#x017F;u-<lb/>
chen abnehmen. Jch habe A. 1718, wie<lb/>
ich &#x017F;chon zu anderer Zeit <note place="foot" n="(a)">in der Erla&#x0364;uterung der Entdeckung der wah-<lb/>
ren Ur&#x017F;ache von der Vermehrung des Getrey-<lb/>
des <hi rendition="#aq">c. 1. §. 6. p.</hi> 6.</note> erinnert, ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Stu&#x0364;-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[605/0641] der Pflantzen. und iſt ſo ſchwammicht als die ſchwam- michte Materie in der Rinde. Aus dem ſchwammichten Theile der Rinde gehen auch hin und wieder einige kleine Theile durch das Holtz bis in das Marck, welche Grevv ſchon angemercket und inſertiones genennet. Jch habe unterweilen die Rin- de von junger Wurtzel abgeſcheelet und ſie, wo die Rinde abgeriſſen worden, wie kleine Huͤblein an dem Holtze erblicket. Wenn man junge Wurtzel queer durchſchneidet; ſo kan man gar eigentlich ſehen, ſonderlich wo man ſie unter das Vergroͤſſerungs Glaß le- get, daß rings herum durch das Holtz gegen den Mittel-Punct des Marckes etwas durchgehet, nicht anders als wie man die radios in einem Circul zu ziehen pfleget. §. 389. Der Stengel oder Stamm be- ſtehet gleichfalls wie die Wurtzel aus drey Theilen, der Rinde, dem Holtze und dem Marcke. Die Rinde hat einerley Be- ſchaffenheit mit der Rinde der Wurtzel und daß auch das Holtz und das Marck von ei- nerley Beſchaffenheit ſey mit dem in der Wurtzel, laͤſſet ſich aus folgenden Verſu- chen abnehmen. Jch habe A. 1718, wie ich ſchon zu anderer Zeit (a) erinnert, ein Stuͤ- Von dem Stengel. (a) in der Erlaͤuterung der Entdeckung der wah- ren Urſache von der Vermehrung des Getrey- des c. 1. §. 6. p. 6.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/641
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/641>, abgerufen am 09.06.2024.