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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.

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Cap. X. Von denen Dingen,
worden wie ein weiches Wachs, mit der
Zeit harte wie ein Hartz. Aus diesen Ver-
suchen ersiehet man, daß eine ölichte Mate-
rie durch ein saures Saltz, dergleichen im
Spiritu Nitri und oleo Vitrioli anzu-
treffen, stehende und feste wird. Derowe-
gen schliesset man nicht ohne Grund, daß
auch der Schwefel von einem sauren Sal-
tze seine Festigkeit haben müsse. Am aller-
deutlichsten aber wird solches erwiesen durch
die künstliche Zubereitung des Schwefels,
die der berühmte Chymicus Glauber zu-
erst erfunden, und nach diesem bey uns Herr
Stahl, bey den Frantzosen aber Geoffroy
erweitert: wovon auch Herr Hoffmann
(d) Nachricht ertheilet. Es hat nemlich
Glauber den Schwefel aus dem Schwe-
fel der Kohlen und seinem Wunder-Saltze
gemacht, welches er aus gemeinem Saltze
und Vitriol-Oele zubereitet.

Vom
Agtstei-
ne.
§. 373.

Daß der Agtstein oder Bern-
stein von neuem in der Erde erzeuget werde
und zwar aus einer flüßigen Materie, kan
man daraus ersehen, weil man allerhand
Ungeziefer, Stücklein Blättter, Saamen-
Körnlein, Mineralien, Tröpflein Wasser
und dergleichen darinnen findet. Hartmann
(e) hat in seinem Agtsteine, den er gesamm-
(c)

let,
(e) Succini Prussici Historia & Demonstr. sect. 3
c. 3. p.
19
(c) loc. cit. observ. 9. p. 308

Cap. X. Von denen Dingen,
worden wie ein weiches Wachs, mit der
Zeit harte wie ein Hartz. Aus dieſen Ver-
ſuchen erſiehet man, daß eine oͤlichte Mate-
rie durch ein ſaures Saltz, dergleichen im
Spiritu Nitri und oleo Vitrioli anzu-
treffen, ſtehende und feſte wird. Derowe-
gen ſchlieſſet man nicht ohne Grund, daß
auch der Schwefel von einem ſauren Sal-
tze ſeine Feſtigkeit haben muͤſſe. Am aller-
deutlichſten aber wird ſolches erwieſen durch
die kuͤnſtliche Zubereitung des Schwefels,
die der beruͤhmte Chymicus Glauber zu-
erſt erfunden, und nach dieſem bey uns Herr
Stahl, bey den Frantzoſen aber Geoffroy
erweitert: wovon auch Herr Hoffmann
(d) Nachricht ertheilet. Es hat nemlich
Glauber den Schwefel aus dem Schwe-
fel der Kohlen und ſeinem Wunder-Saltze
gemacht, welches er aus gemeinem Saltze
und Vitriol-Oele zubereitet.

Vom
Agtſtei-
ne.
§. 373.

Daß der Agtſtein oder Bern-
ſtein von neuem in der Erde erzeuget werde
und zwar aus einer fluͤßigen Materie, kan
man daraus erſehen, weil man allerhand
Ungeziefer, Stuͤcklein Blaͤttter, Saamen-
Koͤrnlein, Mineralien, Troͤpflein Waſſer
und dergleichen darinnen findet. Hartmann
(e) hat in ſeinem Agtſteine, den er geſamm-
(c)

let,
(e) Succini Pruſſici Hiſtoria & Demonſtr. ſect. 3
c. 3. p.
19
(c) loc. cit. obſerv. 9. p. 308
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[568/0604] Cap. X. Von denen Dingen, worden wie ein weiches Wachs, mit der Zeit harte wie ein Hartz. Aus dieſen Ver- ſuchen erſiehet man, daß eine oͤlichte Mate- rie durch ein ſaures Saltz, dergleichen im Spiritu Nitri und oleo Vitrioli anzu- treffen, ſtehende und feſte wird. Derowe- gen ſchlieſſet man nicht ohne Grund, daß auch der Schwefel von einem ſauren Sal- tze ſeine Feſtigkeit haben muͤſſe. Am aller- deutlichſten aber wird ſolches erwieſen durch die kuͤnſtliche Zubereitung des Schwefels, die der beruͤhmte Chymicus Glauber zu- erſt erfunden, und nach dieſem bey uns Herr Stahl, bey den Frantzoſen aber Geoffroy erweitert: wovon auch Herr Hoffmann (d) Nachricht ertheilet. Es hat nemlich Glauber den Schwefel aus dem Schwe- fel der Kohlen und ſeinem Wunder-Saltze gemacht, welches er aus gemeinem Saltze und Vitriol-Oele zubereitet. §. 373. Daß der Agtſtein oder Bern- ſtein von neuem in der Erde erzeuget werde und zwar aus einer fluͤßigen Materie, kan man daraus erſehen, weil man allerhand Ungeziefer, Stuͤcklein Blaͤttter, Saamen- Koͤrnlein, Mineralien, Troͤpflein Waſſer und dergleichen darinnen findet. Hartmann (e) hat in ſeinem Agtſteine, den er geſamm- let, (c) (e) Succini Pruſſici Hiſtoria & Demonſtr. ſect. 3 c. 3. p. 19 (c) loc. cit. obſerv. 9. p. 308

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 568. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/604>, abgerufen am 25.11.2024.