eyn kön- nen.geändert wird, die uns noch unbekandt seyn. Jch habe längst a erinnert, daß aus dem- jenigen, was Newton behauptet von unse- rer Erde, daß sie eine Schweere in den Mond hat, folge, es müsse auch die Lufft dadurch Veränderungen leiden, welche zu einem Winde hinlänglich sind So kön- nen auch Ursachen vorhanden seyn, welche die ausdehnende Krafft der Lufft ändern, ohne daß die Schweere derselben geändert wird. Da nun aber alsdenn dieselbe mit derjenigen Lufft nicht mehr in wagerechtem Stande verbleiben kan, mit der sie vorhin einerley Grad der ausdehnenden Krafft be- saß; so ist abermahls eine Ursache zum Winde vorhanden.
Wie mon die Ursa- chen des Windes besser kennenlernet.
§. 212.
Damit man nun in Erkänntnis der Ursachen der Winde weiter komme; so muß man auf die Veränderung des Wetters, und auf die Veränderungen des Thermometers (§. 55. T. II. Exp.), Baro- meters (§. 22. T. II. Exper.) und insonder- heit des Manometers (§. 45. T. II. Exper.) fleißig acht haben und mit demjenigen, was bisher gelehret worden, vergleichen.
Was die mathe- mati- che Er-
§. 213.
Es ist nicht zu leugnen, daß de- nen, welche die Sache etwas genauer einse- hen werden, noch dieser Zweiffel übrig blei-
ben
ain Element. Aerometr. A. 1709. editis prop. 105. schol. 6. p. 313.
Cap. III. Von dem Winde.
eyn koͤn- nen.geaͤndert wird, die uns noch unbekandt ſeyn. Jch habe laͤngſt a erinnert, daß aus dem- jenigen, was Newton behauptet von unſe- rer Erde, daß ſie eine Schweere in den Mond hat, folge, es muͤſſe auch die Lufft dadurch Veraͤnderungen leiden, welche zu einem Winde hinlaͤnglich ſind So koͤn- nen auch Urſachen vorhanden ſeyn, welche die ausdehnende Krafft der Lufft aͤndern, ohne daß die Schweere derſelben geaͤndert wird. Da nun aber alsdenn dieſelbe mit derjenigen Lufft nicht mehr in wagerechtem Stande verbleiben kan, mit der ſie vorhin einerley Grad der ausdehnenden Krafft be- ſaß; ſo iſt abermahls eine Urſache zum Winde vorhanden.
Wie mon die Urſa- chen des Windes beſſer kennenlernet.
§. 212.
Damit man nun in Erkaͤnntnis der Urſachen der Winde weiter komme; ſo muß man auf die Veraͤnderung des Wetters, und auf die Veraͤnderungen des Thermometers (§. 55. T. II. Exp.), Baro- meters (§. 22. T. II. Exper.) und inſonder- heit des Manometers (§. 45. T. II. Exper.) fleißig acht haben und mit demjenigen, was bisher gelehret worden, vergleichen.
Was die mathe- mati- che Er-
§. 213.
Es iſt nicht zu leugnen, daß de- nen, welche die Sache etwas genauer einſe- hen werden, noch dieſer Zweiffel uͤbrig blei-
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ain Element. Aerometr. A. 1709. editis prop. 105. ſchol. 6. p. 313.
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Cap. III. Von dem Winde.
geaͤndert wird, die uns noch unbekandt ſeyn.
Jch habe laͤngſt a erinnert, daß aus dem-
jenigen, was Newton behauptet von unſe-
rer Erde, daß ſie eine Schweere in den
Mond hat, folge, es muͤſſe auch die Lufft
dadurch Veraͤnderungen leiden, welche zu
einem Winde hinlaͤnglich ſind So koͤn-
nen auch Urſachen vorhanden ſeyn, welche
die ausdehnende Krafft der Lufft aͤndern,
ohne daß die Schweere derſelben geaͤndert
wird. Da nun aber alsdenn dieſelbe mit
derjenigen Lufft nicht mehr in wagerechtem
Stande verbleiben kan, mit der ſie vorhin
einerley Grad der ausdehnenden Krafft be-
ſaß; ſo iſt abermahls eine Urſache zum
Winde vorhanden.
eyn koͤn-
nen.
§. 212. Damit man nun in Erkaͤnntnis
der Urſachen der Winde weiter komme;
ſo muß man auf die Veraͤnderung des
Wetters, und auf die Veraͤnderungen des
Thermometers (§. 55. T. II. Exp.), Baro-
meters (§. 22. T. II. Exper.) und inſonder-
heit des Manometers (§. 45. T. II. Exper.)
fleißig acht haben und mit demjenigen, was
bisher gelehret worden, vergleichen.
§. 213. Es iſt nicht zu leugnen, daß de-
nen, welche die Sache etwas genauer einſe-
hen werden, noch dieſer Zweiffel uͤbrig blei-
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prop. 105. ſchol. 6. p. 313.
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/330>, abgerufen am 22.11.2024.
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