chen Ausdünstungen reflectiret werden. Es hat demnach dieses Schimmmer-Licht ei- nerley Ursache mit dem Anbruche des Ta- ges und der Abend-Demmerung (§. 191).
§. 194.
Wenn nicht durch die gantze NachtWarumb der Him- mel des Nachts schwartz aussiehet. der Tag durchschimmert, so siehet der Himmel bey nächtlicher Weile gantz finster aus. Alsdenn kan das Sonnen-Licht unsere Lufft nicht mehr erreichen; sondern auch die Strahlen, die in ihr gebrochen werden, fah- ren vor ihr vorbey. Derowegen siehet der Himmel schwartz aus, wenn die Lufft kei- nen Glantz hat. Der Mond (§. 132) und alle Planeten (§. 142. & seqq.) leuchten im Himmel, auch wenn die Sonne unter der Erde ist, von dem Lichte der Sonne. De- rowegen muß auch der Theil des Himmels, der des Nachts über unserer Erde ist, von der Sonne bestrahlet werden. Da er doch aber gleichwohl gantz finster aussiehet; so muß nichts vorhanden seyn, welches das Licht reflectiret. Wo wir nun kein Licht sehen, da siehet es uns schwartz aus.
§. 195.
Unsere Lufft reflectiret das Licht,Daß die Him- mels- Lufft von unserer unter- schieden. wie es der Anbruch des Tages, die Abend- Demmerung und das beständige Schim- mer-Licht im Sommer (§. 191. 193) zur Gnüge bekräfftigen. Die Himmels-Lufft, welche den Raum zwischen den grossen Welt-Cörpern erfüllet (§. 121), reflectiret
kein
S 4
Cap. II. Von der Lufft.
chen Ausduͤnſtungen reflectiret werden. Es hat demnach dieſes Schimmmer-Licht ei- nerley Urſache mit dem Anbruche des Ta- ges und der Abend-Demmerung (§. 191).
§. 194.
Wenn nicht durch die gantze NachtWarumb der Him- mel des Nachts ſchwartz ausſiehet. der Tag durchſchim̃ert, ſo ſiehet der Himmel bey naͤchtlicher Weile gantz finſter aus. Alsdenn kan das Sonnen-Licht unſere Lufft nicht mehr erreichen; ſondern auch die Strahlen, die in ihr gebrochen werden, fah- ren vor ihr vorbey. Derowegen ſiehet der Himmel ſchwartz aus, wenn die Lufft kei- nen Glantz hat. Der Mond (§. 132) und alle Planeten (§. 142. & ſeqq.) leuchten im Himmel, auch wenn die Sonne unter der Erde iſt, von dem Lichte der Sonne. De- rowegen muß auch der Theil des Himmels, der des Nachts uͤber unſerer Erde iſt, von der Sonne beſtrahlet werden. Da er doch aber gleichwohl gantz finſter ausſiehet; ſo muß nichts vorhanden ſeyn, welches das Licht reflectiret. Wo wir nun kein Licht ſehen, da ſiehet es uns ſchwartz aus.
§. 195.
Unſere Lufft reflectiret das Licht,Daß die Him- mels- Lufft von unſerer unter- ſchieden. wie es der Anbruch des Tages, die Abend- Demmerung und das beſtaͤndige Schim- mer-Licht im Sommer (§. 191. 193) zur Gnuͤge bekraͤfftigen. Die Himmels-Lufft, welche den Raum zwiſchen den groſſen Welt-Coͤrpern erfuͤllet (§. 121), reflectiret
kein
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Cap. II. Von der Lufft.
chen Ausduͤnſtungen reflectiret werden. Es
hat demnach dieſes Schimmmer-Licht ei-
nerley Urſache mit dem Anbruche des Ta-
ges und der Abend-Demmerung (§. 191).
§. 194. Wenn nicht durch die gantze Nacht
der Tag durchſchim̃ert, ſo ſiehet der Himmel
bey naͤchtlicher Weile gantz finſter aus.
Alsdenn kan das Sonnen-Licht unſere
Lufft nicht mehr erreichen; ſondern auch die
Strahlen, die in ihr gebrochen werden, fah-
ren vor ihr vorbey. Derowegen ſiehet
der Himmel ſchwartz aus, wenn die Lufft kei-
nen Glantz hat. Der Mond (§. 132) und
alle Planeten (§. 142. & ſeqq.) leuchten im
Himmel, auch wenn die Sonne unter der
Erde iſt, von dem Lichte der Sonne. De-
rowegen muß auch der Theil des Himmels,
der des Nachts uͤber unſerer Erde iſt, von
der Sonne beſtrahlet werden. Da er
doch aber gleichwohl gantz finſter ausſiehet;
ſo muß nichts vorhanden ſeyn, welches das
Licht reflectiret. Wo wir nun kein Licht
ſehen, da ſiehet es uns ſchwartz aus.
Warumb
der Him-
mel des
Nachts
ſchwartz
ausſiehet.
§. 195. Unſere Lufft reflectiret das Licht,
wie es der Anbruch des Tages, die Abend-
Demmerung und das beſtaͤndige Schim-
mer-Licht im Sommer (§. 191. 193) zur
Gnuͤge bekraͤfftigen. Die Himmels-Lufft,
welche den Raum zwiſchen den groſſen
Welt-Coͤrpern erfuͤllet (§. 121), reflectiret
kein
Daß die
Him-
mels-
Lufft von
unſerer
unter-
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 279. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/315>, abgerufen am 25.11.2024.
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