Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723.und ihren Monden. hat er noch gar viel veränderliches von denFlecken angemercket und was das merck- würdigste, die Bewegung des Jupiters um die Axe meistens 9 Stunden und 51 Mi- nuten gefunden (e). Die Jupiters-Tra- banten sind so klein, daß man vermeinen soll- te, es sey unmöglich in ihnen einige Flecken zu entdecken. Unterdessen hat sich doch ein gantz unvermutheter Weg gezeiget, da man dieses bewerckstelligen können: woraus zu- ersehen, daß es gefährlich sey von der Un- möglichkeit und Möglichkeit einer Sache zu urtheilen. Nemlich es ereignet sich öffters, daß die Jupiters-Trabanten dergestalt vor dem Jupiter vorbey gehen, daß sie in sei- nem Lichte verschwinden und nicht eher wieder können gesehen werden, als bis sie von der andern Seite heraus rücken. Wenn nun der Trabante einen Flecken hat; so praesentiret er sich alsdenn im Jupiter, weil uns vorkommet, als wenn das Licht des Trabantens des Jupiters seine wäre, in- dem wir wegen der Weite beyde Cörper in einer Fläche bey einander sehen. Derglei- chen Observationen hat Maraldi (f) gege- ben. Nemlich A. 1707 den 6 Martii ob- servirte er durch ein Fernglaß von 34 Schu- hen (e) Id. loc. cit. p. m. 293. 294 (f) Memoires de l'Acad. Roy des scienc. A. 1707
p. m. 375. & seqq. und ihren Monden. hat er noch gar viel veraͤnderliches von denFlecken angemercket und was das merck- wuͤrdigſte, die Bewegung des Jupiters um die Axe meiſtens 9 Stunden und 51 Mi- nuten gefunden (e). Die Jupiters-Tra- banten ſind ſo klein, daß man vermeinen ſoll- te, es ſey unmoͤglich in ihnen einige Flecken zu entdecken. Unterdeſſen hat ſich doch ein gantz unvermutheter Weg gezeiget, da man dieſes bewerckſtelligen koͤnnen: woraus zu- erſehen, daß es gefaͤhrlich ſey von der Un- moͤglichkeit und Moͤglichkeit einer Sache zu urtheilen. Nemlich es ereignet ſich oͤffters, daß die Jupiters-Trabanten dergeſtalt vor dem Jupiter vorbey gehen, daß ſie in ſei- nem Lichte verſchwinden und nicht eher wieder koͤnnen geſehen werden, als bis ſie von der andern Seite heraus ruͤcken. Wenn nun der Trabante einen Flecken hat; ſo præſentiret er ſich alsdenn im Jupiter, weil uns vorkommet, als wenn das Licht des Trabantens des Jupiters ſeine waͤre, in- dem wir wegen der Weite beyde Coͤrper in einer Flaͤche bey einander ſehen. Derglei- chen Obſervationen hat Maraldi (f) gege- ben. Nemlich A. 1707 den 6 Martii ob- ſervirte er durch ein Fernglaß von 34 Schu- hen (e) Id. loc. cit. p. m. 293. 294 (f) Memoires de l’Acad. Roy des ſcienc. A. 1707
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Flecken angemercket und was das merck-
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die Axe meiſtens 9 Stunden und 51 Mi-
nuten gefunden (e). Die Jupiters-Tra-
banten ſind ſo klein, daß man vermeinen ſoll-
te, es ſey unmoͤglich in ihnen einige Flecken
zu entdecken. Unterdeſſen hat ſich doch ein
gantz unvermutheter Weg gezeiget, da man
dieſes bewerckſtelligen koͤnnen: woraus zu-
erſehen, daß es gefaͤhrlich ſey von der Un-
moͤglichkeit und Moͤglichkeit einer Sache zu
urtheilen. Nemlich es ereignet ſich oͤffters,
daß die Jupiters-Trabanten dergeſtalt
vor dem Jupiter vorbey gehen, daß ſie in ſei-
nem Lichte verſchwinden und nicht eher
wieder koͤnnen geſehen werden, als bis ſie
von der andern Seite heraus ruͤcken. Wenn
nun der Trabante einen Flecken hat; ſo
præſentiret er ſich alsdenn im Jupiter,
weil uns vorkommet, als wenn das Licht
des Trabantens des Jupiters ſeine waͤre, in-
dem wir wegen der Weite beyde Coͤrper in
einer Flaͤche bey einander ſehen. Derglei-
chen Obſervationen hat Maraldi (f) gege-
ben. Nemlich A. 1707 den 6 Martii ob-
ſervirte er durch ein Fernglaß von 34 Schu-
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(e) Id. loc. cit. p. m. 293. 294
(f) Memoires de l’Acad. Roy des ſcienc. A. 1707
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