re kaum 11 bis 12 antreffen. f. Man siehet hieraus zum wenigsten so viel, daß ei- ne unbeschreibliche Zahl der Fixsterne im Himmel ist.
§. 109.
Wer den Himmel nur oben-Schein- bare Grösse. hin ansiehet, der wird gleich finden, daß ein Stern nicht so groß aussiehet, als der an- dere: und daß die Anzahl der kleineren grös- ser ist als die Zahl der grossen. Man siehet aus des Ptolomei Almagestog, daß sie schon die Alten in sechserley Grössen einge- theilet. Sterne von der ersten Grösse sind wenige, ohngefehr 13. Denn unerachtet alle Astronomi die Eintheilung in sechser- ley Grösse behalten; so sind sie doch darin- nen nicht mit einander einig, welche eigent- lich zu einer jeden Classe zurechnen seyn. Die Alten haben den Unterscheid der Grös- se bloß nach Gutdüncken unterschieden: al- lein man hat es auch nicht weiter bringen können, nachdem man die besten Fernglä- ser erfunden. Es hat längst Hugeniush angemercket, daß auch durch die vortreflich- sten Fern Gläser, die ungemein vergrössern, die Fixsterne dennoch nicht anders als wie untheilbare Puncte aussehen, daß man ih- re Grösse durch ein richtiges Maaß zube-
stim-
fKeplerus in dissertat. cum Nuncio sidereo p. 9.
glib 7 c. 5 f. m. 164 & seqq.
hin Cosmotheoro lib. 2. p. m. 114.
Welt-Coͤrpern uͤberhaupt.
re kaum 11 bis 12 antreffen. f. Man ſiehet hieraus zum wenigſten ſo viel, daß ei- ne unbeſchreibliche Zahl der Fixſterne im Himmel iſt.
§. 109.
Wer den Himmel nur oben-Schein- bare Groͤſſe. hin anſiehet, der wird gleich finden, daß ein Stern nicht ſo groß ausſiehet, als der an- dere: und daß die Anzahl der kleineren groͤſ- ſer iſt als die Zahl der groſſen. Man ſiehet aus des Ptolomei Almageſtog, daß ſie ſchon die Alten in ſechſerley Groͤſſen einge- theilet. Sterne von der erſten Groͤſſe ſind wenige, ohngefehr 13. Denn unerachtet alle Aſtronomi die Eintheilung in ſechſer- ley Groͤſſe behalten; ſo ſind ſie doch darin- nen nicht mit einander einig, welche eigent- lich zu einer jeden Claſſe zurechnen ſeyn. Die Alten haben den Unterſcheid der Groͤſ- ſe bloß nach Gutduͤncken unterſchieden: al- lein man hat es auch nicht weiter bringen koͤnnen, nachdem man die beſten Fernglaͤ- ſer erfunden. Es hat laͤngſt Hugeniush angemercket, daß auch durch die vortreflich- ſten Fern Glaͤſer, die ungemein vergroͤſſern, die Fixſterne dennoch nicht anders als wie untheilbare Puncte ausſehen, daß man ih- re Groͤſſe durch ein richtiges Maaß zube-
ſtim-
fKeplerus in diſſertat. cum Nuncio ſidereo p. 9.
glib 7 c. 5 f. m. 164 & ſeqq.
hin Coſmotheoro lib. 2. p. m. 114.
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Welt-Coͤrpern uͤberhaupt.
re kaum 11 bis 12 antreffen. f. Man
ſiehet hieraus zum wenigſten ſo viel, daß ei-
ne unbeſchreibliche Zahl der Fixſterne im
Himmel iſt.
§. 109. Wer den Himmel nur oben-
hin anſiehet, der wird gleich finden, daß ein
Stern nicht ſo groß ausſiehet, als der an-
dere: und daß die Anzahl der kleineren groͤſ-
ſer iſt als die Zahl der groſſen. Man ſiehet
aus des Ptolomei Almageſto g, daß ſie
ſchon die Alten in ſechſerley Groͤſſen einge-
theilet. Sterne von der erſten Groͤſſe ſind
wenige, ohngefehr 13. Denn unerachtet
alle Aſtronomi die Eintheilung in ſechſer-
ley Groͤſſe behalten; ſo ſind ſie doch darin-
nen nicht mit einander einig, welche eigent-
lich zu einer jeden Claſſe zurechnen ſeyn.
Die Alten haben den Unterſcheid der Groͤſ-
ſe bloß nach Gutduͤncken unterſchieden: al-
lein man hat es auch nicht weiter bringen
koͤnnen, nachdem man die beſten Fernglaͤ-
ſer erfunden. Es hat laͤngſt Hugenius h
angemercket, daß auch durch die vortreflich-
ſten Fern Glaͤſer, die ungemein vergroͤſſern,
die Fixſterne dennoch nicht anders als wie
untheilbare Puncte ausſehen, daß man ih-
re Groͤſſe durch ein richtiges Maaß zube-
ſtim-
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bare
Groͤſſe.
f Keplerus in diſſertat. cum Nuncio ſidereo
p. 9.
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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken Von den Würckungen der Natur. Halle (Saale), 1723, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_naturwuerckungen_1723/195>, abgerufen am 21.11.2024.
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