Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.des gemeinen Wesens. drige Affecten, Kummer und Verdrußsind der Gesundheit des Menschen sehr nachtheilig. Derowegen hat man bey al- len Anstalten dahin zu sehen, daß nieman- den dadurch mit Grunde der Wahrheit zu einigem Verdrusse und wiedrigen Affe- cten Anlaß gegeben, auch niemand ohne seine Schuld und ohne dringende Noth in Kummer und Sorgen gestürtzet werde. Und da absonderlich viel daran gelegen ist, daß Leute, die dem gemeinen Wesen viel Nutzen schaffen, bey guter Gesundheit sich befinden: so hat man auch sie in allen der- gleichen Fällen, so viel nur immer mög- lich ist, zu schonen und dahin zu sehen, daß sie in einem vergnügten Zustande sich be- finden: wozu noch ferner dieses kommet, daß Kummer und Verdruß hinderlich sind in den Verrichtungen, und daher in sol- chen Fällen, wo auf ihnen das genieine Beste beruhet, der gemeinen Wohlfahrt höchstnachtheilig. Und da das Gemüthe des Menschen durch eine anmuthige Gesell- schafft ermuntert wird, auch andere Er- götzlichkeiten dazu das ihre beytragen; so ist zugleich mit darauf zu sehen, daß man zu dergleichen Gesellschafften und Ergötz- lichkeiten Gelegenheit finde: wobey doch aber nicht geringe Sorgfalt vonnöthen ist, daß aller verderbliche Mißbrauch dabey vermieden werde. Es sind aber viele Ge- legen- Y 5
des gemeinen Weſens. drige Affecten, Kummer und Verdrußſind der Geſundheit des Menſchen ſehr nachtheilig. Derowegen hat man bey al- len Anſtalten dahin zu ſehen, daß nieman- den dadurch mit Grunde der Wahrheit zu einigem Verdruſſe und wiedrigen Affe- cten Anlaß gegeben, auch niemand ohne ſeine Schuld und ohne dringende Noth in Kummer und Sorgen geſtuͤrtzet werde. Und da abſonderlich viel daran gelegen iſt, daß Leute, die dem gemeinen Weſen viel Nutzen ſchaffen, bey guter Geſundheit ſich befinden: ſo hat man auch ſie in allen der- gleichen Faͤllen, ſo viel nur immer moͤg- lich iſt, zu ſchonen und dahin zu ſehen, daß ſie in einem vergnuͤgten Zuſtande ſich be- finden: wozu noch ferner dieſes kommet, daß Kummer und Verdruß hinderlich ſind in den Verrichtungen, und daher in ſol- chen Faͤllen, wo auf ihnen das genieine Beſte beruhet, der gemeinen Wohlfahrt hoͤchſtnachtheilig. Und da das Gemuͤthe des Menſchen durch eine anmuthige Geſell- ſchafft ermuntert wird, auch andere Er- goͤtzlichkeiten dazu das ihre beytragen; ſo iſt zugleich mit darauf zu ſehen, daß man zu dergleichen Geſellſchafften und Ergoͤtz- lichkeiten Gelegenheit finde: wobey doch aber nicht geringe Sorgfalt vonnoͤthen iſt, daß aller verderbliche Mißbrauch dabey vermieden werde. Es ſind aber viele Ge- legen- Y 5
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des gemeinen Weſens.
drige Affecten, Kummer und Verdruß
ſind der Geſundheit des Menſchen ſehr
nachtheilig. Derowegen hat man bey al-
len Anſtalten dahin zu ſehen, daß nieman-
den dadurch mit Grunde der Wahrheit zu
einigem Verdruſſe und wiedrigen Affe-
cten Anlaß gegeben, auch niemand ohne
ſeine Schuld und ohne dringende Noth
in Kummer und Sorgen geſtuͤrtzet werde.
Und da abſonderlich viel daran gelegen iſt,
daß Leute, die dem gemeinen Weſen viel
Nutzen ſchaffen, bey guter Geſundheit ſich
befinden: ſo hat man auch ſie in allen der-
gleichen Faͤllen, ſo viel nur immer moͤg-
lich iſt, zu ſchonen und dahin zu ſehen, daß
ſie in einem vergnuͤgten Zuſtande ſich be-
finden: wozu noch ferner dieſes kommet,
daß Kummer und Verdruß hinderlich ſind
in den Verrichtungen, und daher in ſol-
chen Faͤllen, wo auf ihnen das genieine
Beſte beruhet, der gemeinen Wohlfahrt
hoͤchſtnachtheilig. Und da das Gemuͤthe des
Menſchen durch eine anmuthige Geſell-
ſchafft ermuntert wird, auch andere Er-
goͤtzlichkeiten dazu das ihre beytragen; ſo
iſt zugleich mit darauf zu ſehen, daß man
zu dergleichen Geſellſchafften und Ergoͤtz-
lichkeiten Gelegenheit finde: wobey doch
aber nicht geringe Sorgfalt vonnoͤthen iſt,
daß aller verderbliche Mißbrauch dabey
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