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Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.

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gemeinen Wesen überhaupt.
meine Wohlfahrt am besten befördert undWesens
besser als
die ande-
re.

die gemeine Sicherheit erhalten wird, das
ist, wo die meisten Menschen glückseelig ne-
ben einander leben, auch von auswärtigen
Feinden sicher sind. Hingegen die Art des
gemeinen Wesens ist die schlechteste, wo
die meisten Menschen unglückseelig sind,
das ist, mißvergnügt und in Uneinigkeit le-
ben, auch von auswertigen Feinden nicht
genung sicher seyn. Nemlich die gemeine
Wohlfahrt und Sicherheit ist die Absicht
des gemeinen Wesens (§. 214), das gemei-
ne Wesen selbst, dadurch man diese Ab-
sicht zu erhalten gedencket, das Mittel (§.
912 Met.). Je mehr nun die Absicht er-
halten wird, je besser ist das Mittel, welches
man dazu gebrauchet.

§. 224.

Da die Vollkommenheit in ei-Wie man
die Voll-
kommen-
heit des
gemeinen
Wesens
zu beur-
theilen
hat.

ner Zusammenstimmung des mannigfalti-
gen bestehet (§. 152 Met.), im gemeinen
Wesen aber alles, was zu einer Einrich-
tung und Verwaltung gehöret, mit ei-
nem Worte, alles was auf einige Art
und Weise dazu gehöret, mit der gemeinen
Wohlfahrt und Sicherheit zusammen stim-
men muß (§. 215); so ist klar, wie man
die Vollkommenheit eines gemeinen We-
sens zu beurtheilen hat. Nemlich es ist
weiter nichts von nöthen, als daß wir 1.
sorgfältig alles anmercken, was man dar-
innen der gemeinen Wohlfahrt und Si-

cher-
(Politick) L

gemeinen Weſen uͤberhaupt.
meine Wohlfahrt am beſten befoͤrdert undWeſens
beſſer als
die ande-
re.

die gemeine Sicherheit erhalten wird, das
iſt, wo die meiſten Menſchen gluͤckſeelig ne-
ben einander leben, auch von auswaͤrtigen
Feinden ſicher ſind. Hingegen die Art des
gemeinen Weſens iſt die ſchlechteſte, wo
die meiſten Menſchen ungluͤckſeelig ſind,
das iſt, mißvergnuͤgt und in Uneinigkeit le-
ben, auch von auswertigen Feinden nicht
genung ſicher ſeyn. Nemlich die gemeine
Wohlfahrt und Sicherheit iſt die Abſicht
des gemeinen Weſens (§. 214), das gemei-
ne Weſen ſelbſt, dadurch man dieſe Ab-
ſicht zu erhalten gedencket, das Mittel (§.
912 Met.). Je mehr nun die Abſicht er-
halten wird, je beſſer iſt das Mittel, welches
man dazu gebrauchet.

§. 224.

Da die Vollkommenheit in ei-Wie man
die Voll-
kommen-
heit des
gemeinen
Weſens
zu beur-
theilen
hat.

ner Zuſammenſtimmung des mannigfalti-
gen beſtehet (§. 152 Met.), im gemeinen
Weſen aber alles, was zu einer Einrich-
tung und Verwaltung gehoͤret, mit ei-
nem Worte, alles was auf einige Art
und Weiſe dazu gehoͤret, mit der gemeinen
Wohlfahrt und Sicherheit zuſammen ſtim-
men muß (§. 215); ſo iſt klar, wie man
die Vollkommenheit eines gemeinen We-
ſens zu beurtheilen hat. Nemlich es iſt
weiter nichts von noͤthen, als daß wir 1.
ſorgfaͤltig alles anmercken, was man dar-
innen der gemeinen Wohlfahrt und Si-

cher-
(Politick) L
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[161/0179] gemeinen Weſen uͤberhaupt. meine Wohlfahrt am beſten befoͤrdert und die gemeine Sicherheit erhalten wird, das iſt, wo die meiſten Menſchen gluͤckſeelig ne- ben einander leben, auch von auswaͤrtigen Feinden ſicher ſind. Hingegen die Art des gemeinen Weſens iſt die ſchlechteſte, wo die meiſten Menſchen ungluͤckſeelig ſind, das iſt, mißvergnuͤgt und in Uneinigkeit le- ben, auch von auswertigen Feinden nicht genung ſicher ſeyn. Nemlich die gemeine Wohlfahrt und Sicherheit iſt die Abſicht des gemeinen Weſens (§. 214), das gemei- ne Weſen ſelbſt, dadurch man dieſe Ab- ſicht zu erhalten gedencket, das Mittel (§. 912 Met.). Je mehr nun die Abſicht er- halten wird, je beſſer iſt das Mittel, welches man dazu gebrauchet. Weſens beſſer als die ande- re. §. 224.Da die Vollkommenheit in ei- ner Zuſammenſtimmung des mannigfalti- gen beſtehet (§. 152 Met.), im gemeinen Weſen aber alles, was zu einer Einrich- tung und Verwaltung gehoͤret, mit ei- nem Worte, alles was auf einige Art und Weiſe dazu gehoͤret, mit der gemeinen Wohlfahrt und Sicherheit zuſammen ſtim- men muß (§. 215); ſo iſt klar, wie man die Vollkommenheit eines gemeinen We- ſens zu beurtheilen hat. Nemlich es iſt weiter nichts von noͤthen, als daß wir 1. ſorgfaͤltig alles anmercken, was man dar- innen der gemeinen Wohlfahrt und Si- cher- Wie man die Voll- kommen- heit des gemeinen Weſens zu beur- theilen hat. (Politick) L

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_gesellschaftlichesleben_1721/179>, abgerufen am 24.11.2024.