Wolff, Christian von: Vernünfftige Gedancken von dem Gesellschaftlichen Leben der Menschen. Halle (Saale), 1721.Das 3. Capitel Von der Wenn ih-nen der Vor- mund nicht zu- wieder seyn sol. §. 152. Unterdessen da der Vormund der Vor- mund den Scha- den erse- tzen muß. §. 153. Weil ein Vormund die Gütter Schaden zu ver- hüten. §. 154. Damit man nun gesichert ist, damit
Das 3. Capitel Von der Wenn ih-nen der Vor- mund nicht zu- wieder ſeyn ſol. §. 152. Unterdeſſen da der Vormund der Vor- mund den Scha- den erſe- tzen muß. §. 153. Weil ein Vormund die Guͤtter Schaden zu ver- huͤten. §. 154. Damit man nun geſichert iſt, damit
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Das 3. Capitel Von der
§. 152.Unterdeſſen da der Vormund
der ihm anvertraueten Unmuͤndigen Wohl-
farth in allem befoͤrdern ſol (§. 145); ſo
ſol er auch ihnen nicht zuwieder ſeyn, wenn
ſie zu ihrem augenſcheinlichen Beſten einen
Vertrag machen wollen, und koͤnnen in ſol-
chem Falle in der natuͤrlichen Freyheit die-
ſelben anderer Huͤlffe dazu gebrauchen, daß
der Vormund darein einzuwilligen angehal-
ten werde: welches auch von den Ausgaben
zu verſtehen.
§. 153.Weil ein Vormund die Guͤtter
des unmuͤndigen mit allem moͤglichen Fleiſ-
ſe verwalten und ſie zum Nutzen deſſelben
anwenden ſol (§. 145); ſo darf er ſie nicht
zum Nachtheil des unmuͤndigen in ſeinen
Nutzen verwenden, noch auch durch Nach-
laͤßigkeit oder aus andern Abſichten den un-
muͤndigen in Schaden ſetzen. Da nun a-
ber ein jeder verbunden iſt den Schaden,
den er dem anderen durch ſeine Schuld ver-
urſachet, zu erſetzen (§. 825 Mor.); ſo muß
auch ein Vormund nach geendigter Vor-
mundſchafft den Schaden erſetzen, den
er dem unmuͤndigen durch uͤbele Verwal-
tung ſeines Vermoͤgens verurſachet.
§. 154.Damit man nun geſichert iſt,
daß der Vormund mit dem Vermoͤgen
wohl umgehen und keinen Schaden verur-
ſachen werde; ſol man einen ehrlichen und
verſtaͤndigen Mann dazu nehmen. Und
damit
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