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Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824.

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Köpfe und gelehrte Männer; -- zweitens, derglei-
chen Übergänge wurden selbst gegen den zeitigen
Vortheil unternommen.

So ließ d'Ablancourt, ein französischer Gelehr-
ter des siebzehnten Jahrhunderts, eine sehr vortheil-
hafte Partie, die er selbst gewünscht hatte, durch
den Übertritt zu einer andern Religion im Stich,
und als er später zur ersten Religion zurückkehrts,
gab er die Aussicht auf eine Stelle auf, die ihm
jährlich fünf bis sechs tausend Livres Einkünfte ge-
bracht haben würde.

Fälle dieser Art sind freilich in unseren Tagen
seltener. -- --

Unter andern Seltenheiten, die er besaß, war
auch die, daß er der Meinung war, es sey verdienst-
licher, gute Bücher zu übersetzen, als neue zu schrei-
ben, die größten Theils nur Wiederholungen von je-
nen zu seyn pflegten.

Eine Abhandlung von ihm, die er nach einer
Unterredung über die Unsterblichkeit der Seele schrieb,
mag wohl wichtig seyn: er behauptete nämlich, daß
nur die Religion, aber nicht die natürliche Vernunft
die Unsterblichkeit der Seele lehre.



Daß sich von jeher denkende Köpfe gefunden,
denen die Wahrheit über alles ging, was ihnen die



Köpfe und gelehrte Männer; — zweitens, derglei-
chen Übergänge wurden ſelbſt gegen den zeitigen
Vortheil unternommen.

So ließ d’Ablancourt, ein franzöſiſcher Gelehr-
ter des ſiebzehnten Jahrhunderts, eine ſehr vortheil-
hafte Partie, die er ſelbſt gewünſcht hatte, durch
den Übertritt zu einer andern Religion im Stich,
und als er ſpäter zur erſten Religion zurückkehrts,
gab er die Ausſicht auf eine Stelle auf, die ihm
jährlich fünf bis ſechs tauſend Livres Einkünfte ge-
bracht haben würde.

Fälle dieſer Art ſind freilich in unſeren Tagen
ſeltener. — —

Unter andern Seltenheiten, die er beſaß, war
auch die, daß er der Meinung war, es ſey verdienſt-
licher, gute Bücher zu überſetzen, als neue zu ſchrei-
ben, die größten Theils nur Wiederholungen von je-
nen zu ſeyn pflegten.

Eine Abhandlung von ihm, die er nach einer
Unterredung über die Unſterblichkeit der Seele ſchrieb,
mag wohl wichtig ſeyn: er behauptete nämlich, daß
nur die Religion, aber nicht die natürliche Vernunft
die Unſterblichkeit der Seele lehre.



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denen die Wahrheit über alles ging, was ihnen die

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[98/0114] Köpfe und gelehrte Männer; — zweitens, derglei- chen Übergänge wurden ſelbſt gegen den zeitigen Vortheil unternommen. So ließ d’Ablancourt, ein franzöſiſcher Gelehr- ter des ſiebzehnten Jahrhunderts, eine ſehr vortheil- hafte Partie, die er ſelbſt gewünſcht hatte, durch den Übertritt zu einer andern Religion im Stich, und als er ſpäter zur erſten Religion zurückkehrts, gab er die Ausſicht auf eine Stelle auf, die ihm jährlich fünf bis ſechs tauſend Livres Einkünfte ge- bracht haben würde. Fälle dieſer Art ſind freilich in unſeren Tagen ſeltener. — — Unter andern Seltenheiten, die er beſaß, war auch die, daß er der Meinung war, es ſey verdienſt- licher, gute Bücher zu überſetzen, als neue zu ſchrei- ben, die größten Theils nur Wiederholungen von je- nen zu ſeyn pflegten. Eine Abhandlung von ihm, die er nach einer Unterredung über die Unſterblichkeit der Seele ſchrieb, mag wohl wichtig ſeyn: er behauptete nämlich, daß nur die Religion, aber nicht die natürliche Vernunft die Unſterblichkeit der Seele lehre. Daß ſich von jeher denkende Köpfe gefunden, denen die Wahrheit über alles ging, was ihnen die

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Zitationshilfe: Wolff, Sabattia Joseph: Ausverkauf meiner schriftstellerischen Arbeiten. Berlin, 1824, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_ausverkauf_1824/114>, abgerufen am 24.11.2024.