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Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710.

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der Astronomie
Der 1. Zusatz.

373. Daher siehet der Diameter der Er-
de beynahe viermal so groß im Monden/ als
der Diameter des Monds auf der Erde aus
(§. 361).

Der 2. Zusatz.

374. Weil aber die Erde unter einem so
kleinen Winckel in dem Monden gesehen wird;
kan man nichts deutlich von derselben sehen.
Und daher praesentiret sie sich den Seleniten
nicht anders als ein rundter helle leuchtender
Teller (§. 368 Astron. §. 29 Optic.)

Der 4. Zusatz.

375. Wenn der Mond in B und die ErdeTab. IV.
Fig.
28.

in a/ die Sonne in S ist; so ist der gantze er-
leuchtete Theil der Erde von dem Monden weg
gekehret/ und allso können sie die Erde gar
nicht sehen. Rücket der Mond bis in G/ so
sehen sie einen Theil von der erleuchteten
Helfte/ und einen Theil von der finsteren.
Kommet er bis in E/ so können sie den halben
erleuchteten Theil sehen/ in H mehr als den
halben/ und endlich in C den gantzen. Sol-
chergestalt nimmet bey ihnen das Erdlicht
zu/ wenn bey uns das Mond-Licht abnimmet.
Wenn sie Neu-Erde haben/ ist bey uns
Voll-Mond: und wenn bey ihnen Voll-
Erde
ist/ haben wir Neu-Mond. Eben so
begreiffet ihr/ daß wenn der Mond in I kom-
met/ das Erdlicht abnimmet/ in D die Erde
im letzten Viertel ist/ u. s. w. folgends das

Erd-
Y 3
der Aſtronomie
Der 1. Zuſatz.

373. Daher ſiehet der Diameter der Er-
de beynahe viermal ſo groß im Monden/ als
der Diameter des Monds auf der Erde aus
(§. 361).

Der 2. Zuſatz.

374. Weil aber die Erde unter einem ſo
kleinen Winckel in dem Mondẽ geſehen wird;
kan man nichts deutlich von derſelben ſehen.
Und daher præſentiret ſie ſich den Seleniten
nicht anders als ein rundter helle leuchtender
Teller (§. 368 Aſtron. §. 29 Optic.)

Der 4. Zuſatz.

375. Wenn der Mond in B und die ErdeTab. IV.
Fig.
28.

in a/ die Sonne in S iſt; ſo iſt der gantze er-
leuchtete Theil der Erde von dem Mondẽ weg
gekehret/ und allſo koͤnnen ſie die Erde gar
nicht ſehen. Ruͤcket der Mond bis in G/ ſo
ſehen ſie einen Theil von der erleuchteten
Helfte/ und einen Theil von der finſteren.
Kommet er bis in E/ ſo koͤnnen ſie den halben
erleuchteten Theil ſehen/ in H mehr als den
halben/ und endlich in C den gantzen. Sol-
chergeſtalt nimmet bey ihnen das Erdlicht
zu/ wenn bey uns das Mond-Licht abnimmet.
Wenn ſie Neu-Erde haben/ iſt bey uns
Voll-Mond: und wenn bey ihnen Voll-
Erde
iſt/ haben wir Neu-Mond. Eben ſo
begreiffet ihr/ daß wenn der Mond in I kom-
met/ das Erdlicht abnimmet/ in D die Erde
im letzten Viertel iſt/ u. ſ. w. folgends das

Erd-
Y 3
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[333/0357] der Aſtronomie Der 1. Zuſatz. 373. Daher ſiehet der Diameter der Er- de beynahe viermal ſo groß im Monden/ als der Diameter des Monds auf der Erde aus (§. 361). Der 2. Zuſatz. 374. Weil aber die Erde unter einem ſo kleinen Winckel in dem Mondẽ geſehen wird; kan man nichts deutlich von derſelben ſehen. Und daher præſentiret ſie ſich den Seleniten nicht anders als ein rundter helle leuchtender Teller (§. 368 Aſtron. §. 29 Optic.) Der 4. Zuſatz. 375. Wenn der Mond in B und die Erde in a/ die Sonne in S iſt; ſo iſt der gantze er- leuchtete Theil der Erde von dem Mondẽ weg gekehret/ und allſo koͤnnen ſie die Erde gar nicht ſehen. Ruͤcket der Mond bis in G/ ſo ſehen ſie einen Theil von der erleuchteten Helfte/ und einen Theil von der finſteren. Kommet er bis in E/ ſo koͤnnen ſie den halben erleuchteten Theil ſehen/ in H mehr als den halben/ und endlich in C den gantzen. Sol- chergeſtalt nimmet bey ihnen das Erdlicht zu/ wenn bey uns das Mond-Licht abnimmet. Wenn ſie Neu-Erde haben/ iſt bey uns Voll-Mond: und wenn bey ihnen Voll- Erde iſt/ haben wir Neu-Mond. Eben ſo begreiffet ihr/ daß wenn der Mond in I kom- met/ das Erdlicht abnimmet/ in D die Erde im letzten Viertel iſt/ u. ſ. w. folgends das Erd- Tab. IV. Fig. 28. Y 3

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Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wiessenschaften. Bd. 3. Halle (Saale), 1710. , S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende03_1710/357>, abgerufen am 23.11.2024.