Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710.

Bild:
<< vorherige Seite
Anfangs-Gründe
2. Hingegen auf die Linie der Höhen tra-
get aus dem Anfange der Platte die Hö-
he eines Plättleins 1: so könnet ihr den
Kragstein ausziehen. Nur müsset ihr
3. Noch dem Karnießlein über der Platte
auch seine gehörige Ausladung über den
Kragstein geben.
Die 1. Anmerckung.
Tab. XIX.
Fig
.
34.

162. Auf eben solche Weise werden die Krag-
steine an dem Karniesse der Corinthischen Ordnung
gezeichnet/ nur daß über das Karnießlein noch die
Hohlkehle mit ihrer gehörigen Ausladung kommet
und der Kragstein ausgeschnietzt oder ausgehauen
wird.

Die 2. Anmerckung.
Tab. XIX.
Fig
.
35.

163. Jn der Römischen Ordnung hat es mit den
großen Kragsteinen eben diese Bewandnis. Die klei-
neren unteren geben sich leichte/ wenn man den oberen
die Ausladung der Platte und dem Karnießlein sei-
ne gehörige Ausladung giebet. Nur ist der einige
Unterscheid/ daß der obere Kragstein die völlige Hö-
he der Platte hat.

Die 21. Erklährung.

164. Gekuppelte Säulen werden
genennet/ welche man so nahe neben
einander stellet/ als möglich ist.

Der 1. Zusatz.

165. Die gekuppelten Säulen müssen all-
so mit den Theilen/ so die gröste Ausladung
haben/ an einander stossen.

Der
Anfangs-Gruͤnde
2. Hingegen auf die Linie der Hoͤhen tra-
get aus dem Anfange der Platte die Hoͤ-
he eines Plaͤttleins 1: ſo koͤnnet ihr den
Kragſtein ausziehen. Nur muͤſſet ihr
3. Noch dem Karnießlein uͤber der Platte
auch ſeine gehoͤrige Ausladung uͤber den
Kragſtein geben.
Die 1. Anmerckung.
Tab. XIX.
Fig
.
34.

162. Auf eben ſolche Weiſe werden die Krag-
ſteine an dem Karnieſſe der Corinthiſchen Ordnung
gezeichnet/ nur daß uͤber das Karnießlein noch die
Hohlkehle mit ihrer gehoͤrigen Ausladung kommet
und der Kragſtein ausgeſchnietzt oder ausgehauen
wird.

Die 2. Anmerckung.
Tab. XIX.
Fig
.
35.

163. Jn der Roͤmiſchen Ordnung hat es mit den
großen Kragſteinen eben dieſe Bewandnis. Die klei-
neren unteren geben ſich leichte/ wenn man den oberen
die Ausladung der Platte und dem Karnießlein ſei-
ne gehoͤrige Ausladung giebet. Nur iſt der einige
Unterſcheid/ daß der obere Kragſtein die voͤllige Hoͤ-
he der Platte hat.

Die 21. Erklaͤhrung.

164. Gekuppelte Saͤulen werden
genennet/ welche man ſo nahe neben
einander ſtellet/ als moͤglich iſt.

Der 1. Zuſatz.

165. Die gekuppelten Saͤulen muͤſſen all-
ſo mit den Theilen/ ſo die groͤſte Ausladung
haben/ an einander ſtoſſen.

Der
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <div n="4">
                <pb facs="#f0484" n="352"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anfangs-Gru&#x0364;nde</hi> </fw><lb/>
                <list>
                  <item>2. Hingegen auf die Linie der Ho&#x0364;hen tra-<lb/>
get aus dem Anfange der Platte die Ho&#x0364;-<lb/>
he eines Pla&#x0364;ttleins 1: &#x017F;o ko&#x0364;nnet ihr den<lb/>
Krag&#x017F;tein ausziehen. Nur mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;et ihr</item><lb/>
                  <item>3. Noch dem Karnießlein u&#x0364;ber der Platte<lb/>
auch &#x017F;eine geho&#x0364;rige Ausladung u&#x0364;ber den<lb/>
Krag&#x017F;tein geben.</item>
                </list>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Die 1. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XIX.<lb/>
Fig</hi>.</hi> 34.</note>
                <p>162. Auf eben &#x017F;olche Wei&#x017F;e werden die Krag-<lb/>
&#x017F;teine an dem Karnie&#x017F;&#x017F;e der Corinthi&#x017F;chen Ordnung<lb/>
gezeichnet/ nur daß u&#x0364;ber das Karnießlein noch die<lb/>
Hohlkehle mit ihrer geho&#x0364;rigen Ausladung kommet<lb/>
und der Krag&#x017F;tein ausge&#x017F;chnietzt oder ausgehauen<lb/>
wird.</p>
              </div><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Die 2. Anmerckung.</hi> </head><lb/>
                <note place="left"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Tab. XIX.<lb/>
Fig</hi>.</hi> 35.</note>
                <p>163. Jn der Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Ordnung hat es mit den<lb/>
großen Krag&#x017F;teinen eben die&#x017F;e Bewandnis. Die klei-<lb/>
neren unteren geben &#x017F;ich leichte/ wenn man den oberen<lb/>
die Ausladung der Platte und dem Karnießlein &#x017F;ei-<lb/>
ne geho&#x0364;rige Ausladung giebet. Nur i&#x017F;t der einige<lb/>
Unter&#x017F;cheid/ daß der obere Krag&#x017F;tein die vo&#x0364;llige Ho&#x0364;-<lb/>
he der Platte hat.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Die 21. Erkla&#x0364;hrung.</hi> </head><lb/>
              <p>164. <hi rendition="#fr">Gekuppelte Sa&#x0364;ulen werden<lb/>
genennet/ welche man &#x017F;o nahe neben<lb/>
einander &#x017F;tellet/ als mo&#x0364;glich i&#x017F;t.</hi></p><lb/>
              <div n="4">
                <head> <hi rendition="#b">Der 1. Zu&#x017F;atz.</hi> </head><lb/>
                <p>165. Die gekuppelten Sa&#x0364;ulen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en all-<lb/>
&#x017F;o mit den Theilen/ &#x017F;o die gro&#x0364;&#x017F;te Ausladung<lb/>
haben/ an einander &#x017F;to&#x017F;&#x017F;en.</p>
              </div><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch">Der</fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[352/0484] Anfangs-Gruͤnde 2. Hingegen auf die Linie der Hoͤhen tra- get aus dem Anfange der Platte die Hoͤ- he eines Plaͤttleins 1: ſo koͤnnet ihr den Kragſtein ausziehen. Nur muͤſſet ihr 3. Noch dem Karnießlein uͤber der Platte auch ſeine gehoͤrige Ausladung uͤber den Kragſtein geben. Die 1. Anmerckung. 162. Auf eben ſolche Weiſe werden die Krag- ſteine an dem Karnieſſe der Corinthiſchen Ordnung gezeichnet/ nur daß uͤber das Karnießlein noch die Hohlkehle mit ihrer gehoͤrigen Ausladung kommet und der Kragſtein ausgeſchnietzt oder ausgehauen wird. Die 2. Anmerckung. 163. Jn der Roͤmiſchen Ordnung hat es mit den großen Kragſteinen eben dieſe Bewandnis. Die klei- neren unteren geben ſich leichte/ wenn man den oberen die Ausladung der Platte und dem Karnießlein ſei- ne gehoͤrige Ausladung giebet. Nur iſt der einige Unterſcheid/ daß der obere Kragſtein die voͤllige Hoͤ- he der Platte hat. Die 21. Erklaͤhrung. 164. Gekuppelte Saͤulen werden genennet/ welche man ſo nahe neben einander ſtellet/ als moͤglich iſt. Der 1. Zuſatz. 165. Die gekuppelten Saͤulen muͤſſen all- ſo mit den Theilen/ ſo die groͤſte Ausladung haben/ an einander ſtoſſen. Der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/484
Zitationshilfe: Wolff, Christian von: Der Anfangs-Gründe Aller Mathematischen Wissenschafften. Bd. 1. Halle (Saale), 1710. , S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wolff_anfangsgruende01_1710/484>, abgerufen am 24.11.2024.