dürfe, sondern alljährlich den allergrössesten Vortheil verschaffen könne.
§. 27.
Erstens. Hat man bishero die Braa- che der Viehweide halber müssen statt finden lassen; so ist diese allerschlechteste Nutzung einer so ansehnlichen Fläche Ackers bereits im vo- rigen Capitel durch die in aller Absicht weit vortheilhaftere Stallfütterung des Rindviehes und der Graßpferde, benebst der Fütterung der Schaafe in Hörden zum Theil schon abge- stellet worden, und haben diese grosse Heerden ihre reichliche Versorgung schon angewiesen er- halten. Nun haben wir es auf der Braache nur noch mit zwei geringeren Gattungen Crea- turen zu thun, und dieses sind Schweine und Gänse. Auch diese müssen hier fortgejaget werden. Die letzteren sind überhaupt nur an Wasserreichen Oertern mit Nutzen in Menge zu halten, anderwärts aber wo diese Gelegen- heit nicht ist, bringen sie wenigen Vortheil, und verunreinigen nur die Weide. Die Haus- mutter mag zusehen, wie sie mit ihnen fertig wird. Die Säue aber gehören auf den Koben. Guthsherren, welche Brauereien und Brandt- weinbrennereien, auch hie und da Sümpfe, Rohrbrücher, oder ein Stück Waldung haben, wo die Schweine keinen Schaden thun, diese werden immer Gelegenheit finden, eine be-
trächtliche
duͤrfe, ſondern alljaͤhrlich den allergroͤſſeſten Vortheil verſchaffen koͤnne.
§. 27.
Erſtens. Hat man bishero die Braa- che der Viehweide halber muͤſſen ſtatt finden laſſen; ſo iſt dieſe allerſchlechteſte Nutzung einer ſo anſehnlichen Flaͤche Ackers bereits im vo- rigen Capitel durch die in aller Abſicht weit vortheilhaftere Stallfuͤtterung des Rindviehes und der Graßpferde, benebſt der Fuͤtterung der Schaafe in Hoͤrden zum Theil ſchon abge- ſtellet worden, und haben dieſe groſſe Heerden ihre reichliche Verſorgung ſchon angewieſen er- halten. Nun haben wir es auf der Braache nur noch mit zwei geringeren Gattungen Crea- turen zu thun, und dieſes ſind Schweine und Gaͤnſe. Auch dieſe muͤſſen hier fortgejaget werden. Die letzteren ſind uͤberhaupt nur an Waſſerreichen Oertern mit Nutzen in Menge zu halten, anderwaͤrts aber wo dieſe Gelegen- heit nicht iſt, bringen ſie wenigen Vortheil, und verunreinigen nur die Weide. Die Haus- mutter mag zuſehen, wie ſie mit ihnen fertig wird. Die Saͤue aber gehoͤren auf den Koben. Guthsherren, welche Brauereien und Brandt- weinbrennereien, auch hie und da Suͤmpfe, Rohrbruͤcher, oder ein Stuͤck Waldung haben, wo die Schweine keinen Schaden thun, dieſe werden immer Gelegenheit finden, eine be-
traͤchtliche
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duͤrfe, ſondern alljaͤhrlich den allergroͤſſeſten
Vortheil verſchaffen koͤnne.
§. 27.
Erſtens. Hat man bishero die Braa-
che der Viehweide halber muͤſſen ſtatt finden
laſſen; ſo iſt dieſe allerſchlechteſte Nutzung einer
ſo anſehnlichen Flaͤche Ackers bereits im vo-
rigen Capitel durch die in aller Abſicht weit
vortheilhaftere Stallfuͤtterung des Rindviehes
und der Graßpferde, benebſt der Fuͤtterung
der Schaafe in Hoͤrden zum Theil ſchon abge-
ſtellet worden, und haben dieſe groſſe Heerden
ihre reichliche Verſorgung ſchon angewieſen er-
halten. Nun haben wir es auf der Braache
nur noch mit zwei geringeren Gattungen Crea-
turen zu thun, und dieſes ſind Schweine und
Gaͤnſe. Auch dieſe muͤſſen hier fortgejaget
werden. Die letzteren ſind uͤberhaupt nur an
Waſſerreichen Oertern mit Nutzen in Menge
zu halten, anderwaͤrts aber wo dieſe Gelegen-
heit nicht iſt, bringen ſie wenigen Vortheil,
und verunreinigen nur die Weide. Die Haus-
mutter mag zuſehen, wie ſie mit ihnen fertig
wird. Die Saͤue aber gehoͤren auf den Koben.
Guthsherren, welche Brauereien und Brandt-
weinbrennereien, auch hie und da Suͤmpfe,
Rohrbruͤcher, oder ein Stuͤck Waldung haben,
wo die Schweine keinen Schaden thun, dieſe
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Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/65>, abgerufen am 16.02.2025.
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