Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.vermehren lässet. Mann rechnet gemeiniglich the *) Ein Stück Land von Einhundert # Ruthen, die Ru-
the zu zwanzig Fuß gerechnet, so nur mit Esparzet- te, dem schlechtestem und auf sehr leichtem Acker zu bauenden Futterkraute, besäet ist, liefert nach der Rechnung des Patullo vor drey Kühe den Som- mer hindurch hinlängliche Nahrung. S: Essai sur la melioration des Terres. Edit. de Paris pag. 66 "Un "Arpent nourrit abondamment trois Vaches, depuis "le premier Mai jusqu'au premier Novembre & sou- "vent d'avantage. Jamais neanmoins il n'en nourrit "autant que le Treffle & la Luserne; mais ceux-ci "exigent la meilleure terre, & la plus forte, tandis "que l'Esparcette se plait dans les legeres, & avec un "peu d'industrie, vient bien dans les plus mauvaises. vermehren laͤſſet. Mann rechnet gemeiniglich the *) Ein Stuͤck Land von Einhundert □ Ruthen, die Ru-
the zu zwanzig Fuß gerechnet, ſo nur mit Eſparzet- te, dem ſchlechteſtem und auf ſehr leichtem Acker zu bauenden Futterkraute, beſaͤet iſt, liefert nach der Rechnung des Patullo vor drey Kuͤhe den Som- mer hindurch hinlaͤngliche Nahrung. S: Eſſai ſur la melioration des Terres. Edit. de Paris pag. 66 „Un „Arpent nourrit abondamment trois Vaches, depuis „le premier Mai jusqu’au premier Novembre & ſou- „vent d’avantage. Jamais neanmoins il n’en nourrit „autant que le Treffle & la Luſerne; mais ceux-ci „exigent la meilleure terre, & la plus forte, tandis „que l’Eſparcette ſe plait dans les légeres, & avec un „peu d’induſtrie, vient bien dans les plus mauvaiſes. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0048" n="30"/> vermehren laͤſſet. Mann rechnet gemeiniglich<lb/> zweihundert □ Ruthen guten Wieſewachs auf<lb/> ein Stuͤck Rindvieh oder auf ein Pferd, ſo<lb/> kein Stallfutter bekomt, um es den Sommer<lb/> hindurch zu ernaͤhren, und eben dieſer Maas-<lb/> ſtab wird auch im <hi rendition="#fr">Mecklenburgiſchen</hi> bei<lb/> der Weide in denen Koppeln angenommen.<lb/> Ob wir nun gleich auf einer eben ſo groſſen<lb/> Flaͤche, die mit fetten nahrhaften Futterkraͤu-<lb/> tern angebauet iſt, ungleich mehr annehmen<lb/> koͤnnten <note place="foot" n="*)">Ein Stuͤck Land von Einhundert □ Ruthen, die Ru-<lb/> the zu zwanzig Fuß gerechnet, ſo nur mit <hi rendition="#fr">Eſparzet-<lb/> te,</hi> dem ſchlechteſtem und auf ſehr leichtem Acker zu<lb/> bauenden Futterkraute, beſaͤet iſt, liefert nach der<lb/> Rechnung des <hi rendition="#fr">Patullo</hi> vor drey Kuͤhe den Som-<lb/> mer hindurch hinlaͤngliche Nahrung. S: <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Eſſai ſur<lb/> la melioration des Terres. Edit. de Paris pag.</hi> 66 „Un<lb/> „Arpent nourrit abondamment trois Vaches, depuis<lb/> „le premier <hi rendition="#i">Mai</hi> jusqu’au premier <hi rendition="#i">Novembre</hi> & ſou-<lb/> „vent d’avantage. Jamais neanmoins il n’en nourrit<lb/> „autant que le Treffle & la Luſerne; mais ceux-ci<lb/> „exigent la meilleure terre, & la plus forte, tandis<lb/> „que <hi rendition="#i">l’Eſparcette</hi> ſe plait dans les légeres, & avec un<lb/> „peu d’induſtrie, vient bien dans les plus mauvaiſes.</hi></note>: ſo wollen wir dennoch nur feſtſe-<lb/> tzen, daß <hi rendition="#fr">zweihundert</hi> □ Ruthen Ackers<lb/> die mit Klee, oder Luzerne, oder Eſparzet-<lb/> te u. d. g. beſaͤet ſind, auch nicht mehr als ein<lb/> Stuͤck Vieh unterhalten ſollen. Dieſe zwei-<lb/> hundert □ Ruthen, machen nach der alten Art<lb/> zu meſſen, einen halben Morgen aus, den<lb/> Morgen zu vierhundert □ Ruthen und die Ru-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">the</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [30/0048]
vermehren laͤſſet. Mann rechnet gemeiniglich
zweihundert □ Ruthen guten Wieſewachs auf
ein Stuͤck Rindvieh oder auf ein Pferd, ſo
kein Stallfutter bekomt, um es den Sommer
hindurch zu ernaͤhren, und eben dieſer Maas-
ſtab wird auch im Mecklenburgiſchen bei
der Weide in denen Koppeln angenommen.
Ob wir nun gleich auf einer eben ſo groſſen
Flaͤche, die mit fetten nahrhaften Futterkraͤu-
tern angebauet iſt, ungleich mehr annehmen
koͤnnten *): ſo wollen wir dennoch nur feſtſe-
tzen, daß zweihundert □ Ruthen Ackers
die mit Klee, oder Luzerne, oder Eſparzet-
te u. d. g. beſaͤet ſind, auch nicht mehr als ein
Stuͤck Vieh unterhalten ſollen. Dieſe zwei-
hundert □ Ruthen, machen nach der alten Art
zu meſſen, einen halben Morgen aus, den
Morgen zu vierhundert □ Ruthen und die Ru-
the
*) Ein Stuͤck Land von Einhundert □ Ruthen, die Ru-
the zu zwanzig Fuß gerechnet, ſo nur mit Eſparzet-
te, dem ſchlechteſtem und auf ſehr leichtem Acker zu
bauenden Futterkraute, beſaͤet iſt, liefert nach der
Rechnung des Patullo vor drey Kuͤhe den Som-
mer hindurch hinlaͤngliche Nahrung. S: Eſſai ſur
la melioration des Terres. Edit. de Paris pag. 66 „Un
„Arpent nourrit abondamment trois Vaches, depuis
„le premier Mai jusqu’au premier Novembre & ſou-
„vent d’avantage. Jamais neanmoins il n’en nourrit
„autant que le Treffle & la Luſerne; mais ceux-ci
„exigent la meilleure terre, & la plus forte, tandis
„que l’Eſparcette ſe plait dans les légeres, & avec un
„peu d’induſtrie, vient bien dans les plus mauvaiſes.
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Zitationshilfe: | Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/woellner_aufhebung_1766/48>, abgerufen am 16.07.2024. |