Wöllner, Johann Christoph von: Die Aufhebung der Gemeinheiten in der Marck Brandenburg. Berlin, 1766.als es theils die Viehhütung verstattet, und dig
als es theils die Viehhuͤtung verſtattet, und dig
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0042" n="24"/> als es theils die Viehhuͤtung verſtattet, und<lb/> andern Theils ſaͤmtliche Nachbaren ſolches<lb/> thun. Die Haͤnde ſind ihm alſo gebunden,<lb/> wenn er auch gleich jene wahre Ackerbauregel<lb/> weiß, welche ſagt: pfluͤge deinen Acker alle-<lb/> mahl ſo ofte und ſo bald du ſieheſt, daß das<lb/> Unkraut zu gruͤnen anfaͤngt. Das letztere<lb/> aber, das beſſere Duͤngen iſt ihm vollends un-<lb/> moͤglich, und zwar wegen des kleinen Umſtan-<lb/> des, weil er keinen Duͤnger hat. Will er aber<lb/> hievon einen ſtaͤrkeren Vorrath anſchaffen, ſo<lb/> iſt noͤthig, daß er ſeinen Viehſtand vermehre.<lb/> Soll dieſes geſchehen ſo muß er vorher auf eine<lb/> groͤſſere Menge Futter bedacht ſein. Woher<lb/> aber nimmt er dieſes? Mehreres Winterfutter<lb/> anzuſchaffen, moͤchte in manchen Jahren viel-<lb/> leicht noch angehen, in manchen aber auch<lb/> nicht. Fuͤr den Unterhalt ſeines Viehes im<lb/> Sommer aber, ſiehet es allemahl mißlich aus.<lb/> Auf der Gemeinhuͤtung darf er an den mei-<lb/> ſten Oertern nicht mehr Vieh bringen, als ihm<lb/> nach der Zahl ſeiner Hufen erlaubt iſt. Seine<lb/> letzte Zuflucht beſtuͤnde alſo darinn, ſein meh-<lb/> reres Vieh auch im Sommer im Stall zu fut-<lb/> tern. So ſchoͤn, ſo vortheilhaft aber dieſes iſt,<lb/> ſo ſetzet es an denjenigen Oertern wo Mangel<lb/> an Graswuchs iſt, und von dieſen rede ich,<lb/> weil es die meiſten ſind, den Anbau der Fut-<lb/> terkraͤuter voraus. Dieſer muß aber nothwen-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dig</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0042]
als es theils die Viehhuͤtung verſtattet, und
andern Theils ſaͤmtliche Nachbaren ſolches
thun. Die Haͤnde ſind ihm alſo gebunden,
wenn er auch gleich jene wahre Ackerbauregel
weiß, welche ſagt: pfluͤge deinen Acker alle-
mahl ſo ofte und ſo bald du ſieheſt, daß das
Unkraut zu gruͤnen anfaͤngt. Das letztere
aber, das beſſere Duͤngen iſt ihm vollends un-
moͤglich, und zwar wegen des kleinen Umſtan-
des, weil er keinen Duͤnger hat. Will er aber
hievon einen ſtaͤrkeren Vorrath anſchaffen, ſo
iſt noͤthig, daß er ſeinen Viehſtand vermehre.
Soll dieſes geſchehen ſo muß er vorher auf eine
groͤſſere Menge Futter bedacht ſein. Woher
aber nimmt er dieſes? Mehreres Winterfutter
anzuſchaffen, moͤchte in manchen Jahren viel-
leicht noch angehen, in manchen aber auch
nicht. Fuͤr den Unterhalt ſeines Viehes im
Sommer aber, ſiehet es allemahl mißlich aus.
Auf der Gemeinhuͤtung darf er an den mei-
ſten Oertern nicht mehr Vieh bringen, als ihm
nach der Zahl ſeiner Hufen erlaubt iſt. Seine
letzte Zuflucht beſtuͤnde alſo darinn, ſein meh-
reres Vieh auch im Sommer im Stall zu fut-
tern. So ſchoͤn, ſo vortheilhaft aber dieſes iſt,
ſo ſetzet es an denjenigen Oertern wo Mangel
an Graswuchs iſt, und von dieſen rede ich,
weil es die meiſten ſind, den Anbau der Fut-
terkraͤuter voraus. Dieſer muß aber nothwen-
dig
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