[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.Von Duellen suchung zu thun; Solche Untersuchung sol nachgehends anUnser Hoff-Gericht übersand werden/ woselbst der Hoff-Ge- richts-Fiscal die Sache gerichtlich außführen sol; Von den Brüchen/ so davon fallen/ sol der Angeber und Hoffgerichts- Fiscal den dritten Theil haben/ und selben unter sich theilen; Die übrigen zwey. Drittheile aber sollen ad pios usus, worüber Wir selbst disponiren wollen/ angewandt werden. XIII. Damit vorbesagte Duellen und Schlägereyen/ al- XIV. Nachdem alle Gesetze/ wie gut und heilsam sie auch Sie-
Von Duellen ſuchung zu thun; Solche Unterſuchung ſol nachgehends anUnſer Hoff-Gericht uͤberſand werden/ woſelbſt der Hoff-Ge- richts-Fiſcal die Sache gerichtlich außfuͤhren ſol; Von den Bruͤchen/ ſo davon fallen/ ſol der Angeber und Hoffgerichts- Fiſcal den dritten Theil haben/ und ſelben unter ſich theilen; Die uͤbrigen zwey. Drittheile aber ſollen ad pios uſus, woruͤber Wir ſelbſt diſponiren wollen/ angewandt werden. XIII. Damit vorbeſagte Duellen und Schlaͤgereyen/ al- XIV. Nachdem alle Geſetze/ wie gut und heilſam ſie auch Sie-
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Von Duellen
ſuchung zu thun; Solche Unterſuchung ſol nachgehends an
Unſer Hoff-Gericht uͤberſand werden/ woſelbſt der Hoff-Ge-
richts-Fiſcal die Sache gerichtlich außfuͤhren ſol; Von den
Bruͤchen/ ſo davon fallen/ ſol der Angeber und Hoffgerichts-
Fiſcal den dritten Theil haben/ und ſelben unter ſich theilen;
Die uͤbrigen zwey. Drittheile aber ſollen ad pios uſus, woruͤber
Wir ſelbſt diſponiren wollen/ angewandt werden.
XIII. Damit vorbeſagte Duellen und Schlaͤgereyen/ al-
lenthalben in Unſerm Reiche/ ſo viel moͤglich/ gehindert und ab-
gebeuget werden moͤgen; Als ſollen alle Unſere Befehlhabe-
re/ ſie ſeyn in oder auſſer unſerm Rath/ hoher oder geringer Con-
dition, auff dem Lande/ ſampt denen Magiſtraten in den Staͤd-
ten/ Macht und Zulaß haben/ nicht allein dergleichen Duellen
und Schlaͤgereyen/ ſo dieſem Unſerm Verbot entgegen ſtreben/
zu verbieten/ ſondern auch ſolche Delinquenten in Unſerm Na-
men greiffen/ in Verhafft bringen/ und vors Gericht fuͤhren zu
laſſen.
XIV. Nachdem alle Geſetze/ wie gut und heilſam ſie auch
ſeyn moͤgen/ mehr Schaden als Nutzen nach ſich ziehen/ wann
ſie nicht mit Ernſt und ohne jemands Anſehen vollſtrecket und
exequiret werden; Als ergehet hiemit Unſer gnaͤdigſter Befehl
an alle Unſere getreue Unterſaſſen/ daß ſie dieſem Unſerm ern-
ſten Verbot gehorſamlich nachleben/ umb damit das Ungluͤck
zu vermeiden/ worin ſie widrigen falls durch Ubertretung deſ-
ſelbenſich ſtuͤrtzen werden; Maſſen dann niemand ſich die Ge-
dancken zu machen hat/ daß mit jemanden/ der hiewider ſich
verbricht/ wes Standes/ Wuͤrden und Condition er auch ſeyn
moͤge/ uͤberſehen oder einige Linderung verſtattet werden ſolle;
Verbieten hiebeneben auff das ſtrengſte und ernſtlichſte/ daß
ſich keiner erkuͤhnen moͤge/ vor jemanden/ der dieſes Unſer
ſtrenges Verbot uͤbertreten hat/ einige Vorbitte bey Uns vorzu-
tragen und einzulegen. Uhrkuͤndlich deſſen haben Wir dieſes
mit eigener Hand unterſchrieben/ und mit Unſerm Koͤnigl.
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