Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite

Stadische
steins reiche/ und in benöthigten Fällen gebraucht werden kön-
ne: Wer solche nicht hat/ sol inner 14. Tagen eine anschaffen/
oder da er solches nicht thun würde/ mit ernster Straffe beleget
werden.

X.

Jn der Fleisch- oder Rauch-Kammer/ die gemeiniglich nebst
den Schornstein angeleget ist/ sollen die Rahmen/ Ständer und
alles blosse Holtz-Werck oben und auff den Seiten mit Leim
starck getünchet/ und der Boden mit starcken Leim übergossen
werden/ bey willkührlicher Straffe/ so da wider geschiehet.

XI.

Die Brauhäuser sollen tüchtige/ weite/ wolverwahrete
und ausgekleibete Schornsteine haben/ deren Träger/ Balcken/
und Ständer mit starckem Leimen und Haar-Kalck in- und
auswendig wol getünchet: Die Pfanne sol ferne von der
Wand/ oder Legde des Hauses stehen/ oder doch zum wenigsten
eine starcke Brand-Mauer zwischen der Pfanne oder Legde
auffgeführet; Der Heerd unter oder vor der Pfannen aber
von guten Steinen auffgemäuret/ und sonst kein Ständer/
Brett/ oder ander Holtz-Werck der Pfannen zu nahe gesetzet
seyn: Dessen Brauhauß aber solcher gestalt nicht eingerichtet
befunden wird/ dem sol das Brauen so lange/ biß die Mängel
abgethan/ und alles in guten wolverwahreten Stande gesetzet/
allerdings verbotten werden.

XII.

Die Brauer/ Brauer-Knechte und Mültzer sollen ihre Dar-
ren/ so offt ein Brau-Maltz gedörret/ mit Fleiß von allen Rust
oder Kienrauch säubern und reinigen/ und so wol Tages als
Nachtes gute Auffsicht haben/ damit durch ihre Unachtsahm-
keit nichts versehen/ oder sonsten einiger Feuer-Schade veruhr-
sachet werden möge: Derohalben sollen sie stets/ so lange das
Maltz gedörret wird/ eine Tonne voll Wassers bey der Darren
stehen haben/ bey Straffe 10. Rthl.

XIII.

Die Becker sollen ihre Backofen zwischen steinerne Mau-

ren/

Stadiſche
ſteins reiche/ und in benoͤthigten Faͤllen gebraucht werden koͤn-
ne: Wer ſolche nicht hat/ ſol inner 14. Tagen eine anſchaffen/
oder da er ſolches nicht thun wuͤrde/ mit ernſter Straffe beleget
werden.

X.

Jn der Fleiſch- oder Rauch-Kammer/ die gemeiniglich nebſt
den Schornſtein angeleget iſt/ ſollen die Rahmen/ Staͤnder und
alles bloſſe Holtz-Werck oben und auff den Seiten mit Leim
ſtarck getuͤnchet/ und der Boden mit ſtarcken Leim uͤbergoſſen
werden/ bey willkuͤhrlicher Straffe/ ſo da wider geſchiehet.

XI.

Die Brauhaͤuſer ſollen tuͤchtige/ weite/ wolverwahrete
und ausgekleibete Schornſteine haben/ deren Traͤger/ Balcken/
und Staͤnder mit ſtarckem Leimen und Haar-Kalck in- und
auswendig wol getuͤnchet: Die Pfanne ſol ferne von der
Wand/ oder Legde des Hauſes ſtehen/ oder doch zum wenigſten
eine ſtarcke Brand-Mauer zwiſchen der Pfanne oder Legde
auffgefuͤhret; Der Heerd unter oder vor der Pfannen aber
von guten Steinen auffgemaͤuret/ und ſonſt kein Staͤnder/
Brett/ oder ander Holtz-Werck der Pfannen zu nahe geſetzet
ſeyn: Deſſen Brauhauß aber ſolcher geſtalt nicht eingerichtet
befunden wird/ dem ſol das Brauen ſo lange/ biß die Maͤngel
abgethan/ und alles in guten wolverwahreten Stande geſetzet/
allerdings verbotten werden.

XII.

Die Brauer/ Brauer-Knechte und Muͤltzer ſollen ihre Dar-
ren/ ſo offt ein Brau-Maltz gedoͤrret/ mit Fleiß von allen Ruſt
oder Kienrauch ſaͤubern und reinigen/ und ſo wol Tages als
Nachtes gute Auffſicht haben/ damit durch ihre Unachtſahm-
keit nichts verſehen/ oder ſonſten einiger Feuer-Schade veruhr-
ſachet werden moͤge: Derohalben ſollen ſie ſtets/ ſo lange das
Maltz gedoͤrret wird/ eine Tonne voll Waſſers bey der Darren
ſtehen haben/ bey Straffe 10. Rthl.

XIII.

Die Becker ſollen ihre Backofen zwiſchen ſteinerne Mau-

ren/
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0236" n="222"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Stadi&#x017F;che</hi></fw><lb/>
&#x017F;teins reiche/ und in beno&#x0364;thigten Fa&#x0364;llen gebraucht werden ko&#x0364;n-<lb/>
ne: Wer &#x017F;olche nicht hat/ &#x017F;ol inner 14. Tagen eine an&#x017F;chaffen/<lb/>
oder da er &#x017F;olches nicht thun wu&#x0364;rde/ mit ern&#x017F;ter Straffe beleget<lb/>
werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">X.</hi> </head><lb/>
            <p>Jn der Flei&#x017F;ch- oder Rauch-Kammer/ die gemeiniglich neb&#x017F;t<lb/>
den Schorn&#x017F;tein angeleget i&#x017F;t/ &#x017F;ollen die Rahmen/ Sta&#x0364;nder und<lb/>
alles blo&#x017F;&#x017F;e Holtz-Werck oben und auff den Seiten mit Leim<lb/>
&#x017F;tarck getu&#x0364;nchet/ und der Boden mit &#x017F;tarcken Leim u&#x0364;bergo&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden/ bey willku&#x0364;hrlicher Straffe/ &#x017F;o da wider ge&#x017F;chiehet.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">XI.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Brauha&#x0364;u&#x017F;er &#x017F;ollen tu&#x0364;chtige/ weite/ wolverwahrete<lb/>
und ausgekleibete Schorn&#x017F;teine haben/ deren Tra&#x0364;ger/ Balcken/<lb/>
und Sta&#x0364;nder mit &#x017F;tarckem Leimen und Haar-Kalck in- und<lb/>
auswendig wol getu&#x0364;nchet: Die Pfanne &#x017F;ol ferne von der<lb/>
Wand/ oder Legde des Hau&#x017F;es &#x017F;tehen/ oder doch zum wenig&#x017F;ten<lb/>
eine &#x017F;tarcke Brand-Mauer zwi&#x017F;chen der Pfanne oder Legde<lb/>
auffgefu&#x0364;hret; Der Heerd unter oder vor der Pfannen aber<lb/>
von guten Steinen auffgema&#x0364;uret/ und &#x017F;on&#x017F;t kein Sta&#x0364;nder/<lb/>
Brett/ oder ander Holtz-Werck der Pfannen zu nahe ge&#x017F;etzet<lb/>
&#x017F;eyn: De&#x017F;&#x017F;en Brauhauß aber &#x017F;olcher ge&#x017F;talt nicht eingerichtet<lb/>
befunden wird/ dem &#x017F;ol das Brauen &#x017F;o lange/ biß die Ma&#x0364;ngel<lb/>
abgethan/ und alles in guten wolverwahreten Stande ge&#x017F;etzet/<lb/>
allerdings verbotten werden.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">XII.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Brauer/ Brauer-Knechte und Mu&#x0364;ltzer &#x017F;ollen ihre Dar-<lb/>
ren/ &#x017F;o offt ein Brau-Maltz gedo&#x0364;rret/ mit Fleiß von allen Ru&#x017F;t<lb/>
oder Kienrauch &#x017F;a&#x0364;ubern und reinigen/ und &#x017F;o wol Tages als<lb/>
Nachtes gute Auff&#x017F;icht haben/ damit durch ihre Unacht&#x017F;ahm-<lb/>
keit nichts ver&#x017F;ehen/ oder &#x017F;on&#x017F;ten einiger Feuer-Schade veruhr-<lb/>
&#x017F;achet werden mo&#x0364;ge: Derohalben &#x017F;ollen &#x017F;ie &#x017F;tets/ &#x017F;o lange das<lb/>
Maltz gedo&#x0364;rret wird/ eine Tonne voll Wa&#x017F;&#x017F;ers bey der Darren<lb/>
&#x017F;tehen haben/ bey Straffe 10. Rthl.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">XIII.</hi> </head><lb/>
            <p>Die Becker &#x017F;ollen ihre Backofen zwi&#x017F;chen &#x017F;teinerne Mau-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ren/</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[222/0236] Stadiſche ſteins reiche/ und in benoͤthigten Faͤllen gebraucht werden koͤn- ne: Wer ſolche nicht hat/ ſol inner 14. Tagen eine anſchaffen/ oder da er ſolches nicht thun wuͤrde/ mit ernſter Straffe beleget werden. X. Jn der Fleiſch- oder Rauch-Kammer/ die gemeiniglich nebſt den Schornſtein angeleget iſt/ ſollen die Rahmen/ Staͤnder und alles bloſſe Holtz-Werck oben und auff den Seiten mit Leim ſtarck getuͤnchet/ und der Boden mit ſtarcken Leim uͤbergoſſen werden/ bey willkuͤhrlicher Straffe/ ſo da wider geſchiehet. XI. Die Brauhaͤuſer ſollen tuͤchtige/ weite/ wolverwahrete und ausgekleibete Schornſteine haben/ deren Traͤger/ Balcken/ und Staͤnder mit ſtarckem Leimen und Haar-Kalck in- und auswendig wol getuͤnchet: Die Pfanne ſol ferne von der Wand/ oder Legde des Hauſes ſtehen/ oder doch zum wenigſten eine ſtarcke Brand-Mauer zwiſchen der Pfanne oder Legde auffgefuͤhret; Der Heerd unter oder vor der Pfannen aber von guten Steinen auffgemaͤuret/ und ſonſt kein Staͤnder/ Brett/ oder ander Holtz-Werck der Pfannen zu nahe geſetzet ſeyn: Deſſen Brauhauß aber ſolcher geſtalt nicht eingerichtet befunden wird/ dem ſol das Brauen ſo lange/ biß die Maͤngel abgethan/ und alles in guten wolverwahreten Stande geſetzet/ allerdings verbotten werden. XII. Die Brauer/ Brauer-Knechte und Muͤltzer ſollen ihre Dar- ren/ ſo offt ein Brau-Maltz gedoͤrret/ mit Fleiß von allen Ruſt oder Kienrauch ſaͤubern und reinigen/ und ſo wol Tages als Nachtes gute Auffſicht haben/ damit durch ihre Unachtſahm- keit nichts verſehen/ oder ſonſten einiger Feuer-Schade veruhr- ſachet werden moͤge: Derohalben ſollen ſie ſtets/ ſo lange das Maltz gedoͤrret wird/ eine Tonne voll Waſſers bey der Darren ſtehen haben/ bey Straffe 10. Rthl. XIII. Die Becker ſollen ihre Backofen zwiſchen ſteinerne Mau- ren/

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/236
Zitationshilfe: [Witzendorff, Georg Wilhelm von]: Ihrer Königl. Majest. zu Schweden in Dero Herzogthümern Bremen und Verden abgefassete Policey- Teich- Holtz- und Jacht-Ordnung. Stade, 1693, S. 222. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/witzendorff_policey_1693/236>, abgerufen am 29.11.2024.