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Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Heft 1. Neustadt, 1832.

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det werden könnte. Der Wiederherstellung des alten, mächtigen Polens,
des reichen Ungarns und des blühenden Italiens folgt von selbst die Be-
freiung Spaniens und Portugals und der Sturz des unnatürlichen
englischen Uebergewichts. Europa ist wiedergeboren und auf breiten
natürlichen Grundlagen dauerhaft organisirt. Freiheit des Welthandels
ist die köstliche materielle Frucht und unaufhaltsames Fortschreiten der
Civilisation der außer jeder Berechnung liegende geistige Gewinn eines
solchen Weltereignisses. Die reichen Länder der europäischen Türkei
werden dann nicht länger den Feinden aller Kultur überlassen bleiben,
weil die Eifersucht einer schwachköpfigen und engherzigen Politik diese
herrlichen Provinzen einem civilisirten Volke nicht gönnt. Man wird sie
vielmehr der Civilisation wiedergeben, Constantinopel durch Umschaffung
in eine freie Stadt und einen freien Hafen in einen allmächtigen Hebel
des europäischen Handels verwandeln, die Hülfsquellen Afrika's für
Europa eröffnen, und dann den großen Menschenfreund, den Handel
gewähren lassen, daß er seine unendlichen Gaben und unerschöpflichen
Schätze über die Völker Europa's ausschütte und zugleich alle Nationen
zu ewig neuen Fortschritten in der Civilisation ansporne. Unermeßlich
sind die Folgen der Befreiung Europa's, unermeßlich schon in Ansehung
der Emporhebung und gleichmäßigen Verbreitung des Wohlstandes und
unermeßlich vollends in Ansehung der geistigen Fortschritte. Und alle
diese unendlichen Triumphe des menschlichen Geschlechts, all' diese uner-
meßlichen Segnungen sollten den Völkern Europa's blos darum vorent-
halten werden, damit ein paar unverständige Knaben fortwährend die
Königsrolle erben können? Wahrlich, ich sage euch, giebt es irgend Ver-
räther an den Völkern und an dem gesammten Menschengeschlechte, giebt
es irgend Hochverräther, so wären es die Könige, welche der Eitelkeit,
der Herrschsucht und der Wollust willen die Bevölkerung eines ganzen
Welttheils elend machen und dieselbe durch empörende Unterdrückung
Jahrhunderte hindurch hindern, zu dem ihr von Natur bestimm-
ten Zustande von materieller Wohlfart und geistiger Vollendung sich
aufzuschwingen. Fluch, ewigen Fluch darum allen solchen Verräthern!

Es ist einleuchtend, daß unter den bemerkten Umständen die Reform
Deutschlands, als die Basis der Reorganisation Europa's, eine große
gemeinschaftliche Angelegenheit aller Völker unseres Welttheils sey. Von
ihr hängt die Wohlfart der großen Mehrheit aller Nationen Europa's,
von ihr die Ruhe und das Glück des ganzen Welttheils selbst ab. Auch
Frankreich kann vor der Befreiung und Wiedererstehung Deutschlands

det werden könnte. Der Wiederherſtellung des alten, mächtigen Polens,
des reichen Ungarns und des blühenden Italiens folgt von ſelbſt die Be-
freiung Spaniens und Portugals und der Sturz des unnatürlichen
engliſchen Uebergewichts. Europa iſt wiedergeboren und auf breiten
natürlichen Grundlagen dauerhaft organiſirt. Freiheit des Welthandels
iſt die köſtliche materielle Frucht und unaufhaltſames Fortſchreiten der
Civiliſation der außer jeder Berechnung liegende geiſtige Gewinn eines
ſolchen Weltereigniſſes. Die reichen Länder der europäiſchen Türkei
werden dann nicht länger den Feinden aller Kultur überlaſſen bleiben,
weil die Eiferſucht einer ſchwachköpfigen und engherzigen Politik dieſe
herrlichen Provinzen einem civiliſirten Volke nicht gönnt. Man wird ſie
vielmehr der Civiliſation wiedergeben, Conſtantinopel durch Umſchaffung
in eine freie Stadt und einen freien Hafen in einen allmächtigen Hebel
des europäiſchen Handels verwandeln, die Hülfsquellen Afrika’s für
Europa eröffnen, und dann den großen Menſchenfreund, den Handel
gewähren laſſen, daß er ſeine unendlichen Gaben und unerſchöpflichen
Schätze über die Völker Europa’s ausſchütte und zugleich alle Nationen
zu ewig neuen Fortſchritten in der Civiliſation anſporne. Unermeßlich
ſind die Folgen der Befreiung Europa’s, unermeßlich ſchon in Anſehung
der Emporhebung und gleichmäßigen Verbreitung des Wohlſtandes und
unermeßlich vollends in Anſehung der geiſtigen Fortſchritte. Und alle
dieſe unendlichen Triumphe des menſchlichen Geſchlechts, all’ dieſe uner-
meßlichen Segnungen ſollten den Völkern Europa’s blos darum vorent-
halten werden, damit ein paar unverſtändige Knaben fortwährend die
Königsrolle erben können? Wahrlich, ich ſage euch, giebt es irgend Ver-
räther an den Völkern und an dem geſammten Menſchengeſchlechte, giebt
es irgend Hochverräther, ſo wären es die Könige, welche der Eitelkeit,
der Herrſchſucht und der Wolluſt willen die Bevölkerung eines ganzen
Welttheils elend machen und dieſelbe durch empörende Unterdrückung
Jahrhunderte hindurch hindern, zu dem ihr von Natur beſtimm-
ten Zuſtande von materieller Wohlfart und geiſtiger Vollendung ſich
aufzuſchwingen. Fluch, ewigen Fluch darum allen ſolchen Verräthern!

Es iſt einleuchtend, daß unter den bemerkten Umſtänden die Reform
Deutſchlands, als die Baſis der Reorganiſation Europa’s, eine große
gemeinſchaftliche Angelegenheit aller Völker unſeres Welttheils ſey. Von
ihr hängt die Wohlfart der großen Mehrheit aller Nationen Europa’s,
von ihr die Ruhe und das Glück des ganzen Welttheils ſelbſt ab. Auch
Frankreich kann vor der Befreiung und Wiedererſtehung Deutſchlands

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[43/0051] det werden könnte. Der Wiederherſtellung des alten, mächtigen Polens, des reichen Ungarns und des blühenden Italiens folgt von ſelbſt die Be- freiung Spaniens und Portugals und der Sturz des unnatürlichen engliſchen Uebergewichts. Europa iſt wiedergeboren und auf breiten natürlichen Grundlagen dauerhaft organiſirt. Freiheit des Welthandels iſt die köſtliche materielle Frucht und unaufhaltſames Fortſchreiten der Civiliſation der außer jeder Berechnung liegende geiſtige Gewinn eines ſolchen Weltereigniſſes. Die reichen Länder der europäiſchen Türkei werden dann nicht länger den Feinden aller Kultur überlaſſen bleiben, weil die Eiferſucht einer ſchwachköpfigen und engherzigen Politik dieſe herrlichen Provinzen einem civiliſirten Volke nicht gönnt. Man wird ſie vielmehr der Civiliſation wiedergeben, Conſtantinopel durch Umſchaffung in eine freie Stadt und einen freien Hafen in einen allmächtigen Hebel des europäiſchen Handels verwandeln, die Hülfsquellen Afrika’s für Europa eröffnen, und dann den großen Menſchenfreund, den Handel gewähren laſſen, daß er ſeine unendlichen Gaben und unerſchöpflichen Schätze über die Völker Europa’s ausſchütte und zugleich alle Nationen zu ewig neuen Fortſchritten in der Civiliſation anſporne. Unermeßlich ſind die Folgen der Befreiung Europa’s, unermeßlich ſchon in Anſehung der Emporhebung und gleichmäßigen Verbreitung des Wohlſtandes und unermeßlich vollends in Anſehung der geiſtigen Fortſchritte. Und alle dieſe unendlichen Triumphe des menſchlichen Geſchlechts, all’ dieſe uner- meßlichen Segnungen ſollten den Völkern Europa’s blos darum vorent- halten werden, damit ein paar unverſtändige Knaben fortwährend die Königsrolle erben können? Wahrlich, ich ſage euch, giebt es irgend Ver- räther an den Völkern und an dem geſammten Menſchengeſchlechte, giebt es irgend Hochverräther, ſo wären es die Könige, welche der Eitelkeit, der Herrſchſucht und der Wolluſt willen die Bevölkerung eines ganzen Welttheils elend machen und dieſelbe durch empörende Unterdrückung Jahrhunderte hindurch hindern, zu dem ihr von Natur beſtimm- ten Zuſtande von materieller Wohlfart und geiſtiger Vollendung ſich aufzuſchwingen. Fluch, ewigen Fluch darum allen ſolchen Verräthern! Es iſt einleuchtend, daß unter den bemerkten Umſtänden die Reform Deutſchlands, als die Baſis der Reorganiſation Europa’s, eine große gemeinſchaftliche Angelegenheit aller Völker unſeres Welttheils ſey. Von ihr hängt die Wohlfart der großen Mehrheit aller Nationen Europa’s, von ihr die Ruhe und das Glück des ganzen Welttheils ſelbſt ab. Auch Frankreich kann vor der Befreiung und Wiedererſtehung Deutſchlands

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Zitationshilfe: Wirth, Johann Georg August: Das Nationalfest der Deutschen zu Hambach. Heft 1. Neustadt, 1832, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wirth_nationalfest01_1832/51>, abgerufen am 27.11.2024.