Stange. Jn dem Augenblicke, da der Fun- ken zwischen dem Finger und der Stange den Schlag that, wurde der Faden an dem an- dern Ende bewegt.
Hierauf zog ich einen hänfenern Strick von 60 Ellen in der Länge aus der Stube, wo die Maschine war, durch einen Saal, und aus demselben in andere Zimmer, und aus die- sen wieder in die Stube. Der Strick schwebte an blauseidnen Schnüren, die oben an den Thüren aufgehenkt waren. Die beyden En- den des Stricks waren in der Stube etliche Ellen weit von einander entfernt. An das eine Ende ließ ich iemand mit einer Glasscheibe treten, auf welcher Goldstückchen lagen. Ne- ben dem andern Ende trat ich auf das blau- seidne Netz eines Vierecks, und hielt die eine Hand gegen das Glas der Maschine. Nach- dem ich electrisiret war: so grieff ich mit der andern Hand fest an den Strick. Den Au- genblick, da ich dieses that, geriethen die Gold- stückchen auf der Glasscheibe an dem andern Ende des Strickes in hüpfende Bewegungen.
Man
E 4
von der Electricitaͤt.
Stange. Jn dem Augenblicke, da der Fun- ken zwiſchen dem Finger und der Stange den Schlag that, wurde der Faden an dem an- dern Ende bewegt.
Hierauf zog ich einen haͤnfenern Strick von 60 Ellen in der Laͤnge aus der Stube, wo die Maſchine war, durch einen Saal, und aus demſelben in andere Zimmer, und aus die- ſen wieder in die Stube. Der Strick ſchwebte an blauſeidnen Schnuͤren, die oben an den Thuͤren aufgehenkt waren. Die beyden En- den des Stricks waren in der Stube etliche Ellen weit von einander entfernt. An das eine Ende ließ ich iemand mit einer Glasſcheibe treten, auf welcher Goldſtuͤckchen lagen. Ne- ben dem andern Ende trat ich auf das blau- ſeidne Netz eines Vierecks, und hielt die eine Hand gegen das Glas der Maſchine. Nach- dem ich electriſiret war: ſo grieff ich mit der andern Hand feſt an den Strick. Den Au- genblick, da ich dieſes that, geriethen die Gold- ſtuͤckchen auf der Glasſcheibe an dem andern Ende des Strickes in huͤpfende Bewegungen.
Man
E 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0103"n="71"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">von der Electricitaͤt.</hi></fw><lb/>
Stange. Jn dem Augenblicke, da der Fun-<lb/>
ken zwiſchen dem Finger und der Stange den<lb/>
Schlag that, wurde der Faden an dem an-<lb/>
dern Ende bewegt.</p><lb/><p>Hierauf zog ich einen haͤnfenern Strick<lb/>
von 60 Ellen in der Laͤnge aus der Stube,<lb/>
wo die Maſchine war, durch einen Saal, und<lb/>
aus demſelben in andere Zimmer, und aus die-<lb/>ſen wieder in die Stube. Der Strick ſchwebte<lb/>
an blauſeidnen Schnuͤren, die oben an den<lb/>
Thuͤren aufgehenkt waren. Die beyden En-<lb/>
den des Stricks waren in der Stube etliche<lb/>
Ellen weit von einander entfernt. An das<lb/>
eine Ende ließ ich iemand mit einer Glasſcheibe<lb/>
treten, auf welcher Goldſtuͤckchen lagen. Ne-<lb/>
ben dem andern Ende trat ich auf das blau-<lb/>ſeidne Netz eines Vierecks, und hielt die eine<lb/>
Hand gegen das Glas der Maſchine. Nach-<lb/>
dem ich electriſiret war: ſo grieff ich mit der<lb/>
andern Hand feſt an den Strick. Den Au-<lb/>
genblick, da ich dieſes that, geriethen die Gold-<lb/>ſtuͤckchen auf der Glasſcheibe an dem andern<lb/>
Ende des Strickes in huͤpfende Bewegungen.<lb/><fwplace="bottom"type="sig">E 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Man</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[71/0103]
von der Electricitaͤt.
Stange. Jn dem Augenblicke, da der Fun-
ken zwiſchen dem Finger und der Stange den
Schlag that, wurde der Faden an dem an-
dern Ende bewegt.
Hierauf zog ich einen haͤnfenern Strick
von 60 Ellen in der Laͤnge aus der Stube,
wo die Maſchine war, durch einen Saal, und
aus demſelben in andere Zimmer, und aus die-
ſen wieder in die Stube. Der Strick ſchwebte
an blauſeidnen Schnuͤren, die oben an den
Thuͤren aufgehenkt waren. Die beyden En-
den des Stricks waren in der Stube etliche
Ellen weit von einander entfernt. An das
eine Ende ließ ich iemand mit einer Glasſcheibe
treten, auf welcher Goldſtuͤckchen lagen. Ne-
ben dem andern Ende trat ich auf das blau-
ſeidne Netz eines Vierecks, und hielt die eine
Hand gegen das Glas der Maſchine. Nach-
dem ich electriſiret war: ſo grieff ich mit der
andern Hand feſt an den Strick. Den Au-
genblick, da ich dieſes that, geriethen die Gold-
ſtuͤckchen auf der Glasſcheibe an dem andern
Ende des Strickes in huͤpfende Bewegungen.
Man
E 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Winkler, Johann Heinrich: Gedanken von den Eigenschaften, Wirkungen und Ursachen der Electricität. Leipzig, 1744, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/winkler_gedanken_1744/103>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.