Winckelmann, Johann Joachim: Geschichte der Kunst des Alterthums. Bd. 1. Dresden, 1764.Von der Kunst unter den Römern. Nach geschlossenem Frieden mit dem Antiochus ergriffen die Aetolier,F. Wenige 1) Liv. L. 38. c. 9. c. 43. 2) Id. L. 39. c. 5. 3) Ibid. c. 22. 4) Id. L. 40. c. 51. 52. 5) Id. L. 42. c. 3. 6) Id. L. 41. c. 32. P p 3
Von der Kunſt unter den Roͤmern. Nach geſchloſſenem Frieden mit dem Antiochus ergriffen die Aetolier,F. Wenige 1) Liv. L. 38. c. 9. c. 43. 2) Id. L. 39. c. 5. 3) Ibid. c. 22. 4) Id. L. 40. c. 51. 52. 5) Id. L. 42. c. 3. 6) Id. L. 41. c. 32. P p 3
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Von der Kunſt unter den Roͤmern.
Nach geſchloſſenem Frieden mit dem Antiochus ergriffen die Aetolier,
welche mit jenem verbunden geweſen waren, von neuem die Waffen wider
die Macedonier, welches folglich auch die Roͤmer, als damalige Freunde
derſelben, betraf. Es kam zu einer harten Belagerung der Stadt Ambracia,
die ſich endlich uͤbergab. Hier war ehemals der Koͤnigliche Sitz des Pyr-
rhus geweſen, und es war die Stadt angefuͤllet mit Statuen von Erzt
und Marmor, und mit Gemaͤlden, welche ſie alle den Roͤmern uͤberliefern
mußten, von denen ſie nach Rom geſchickt wurden 1); ſo daß ſich die Buͤr-
ger dieſer Stadt zu Rom beklagten, ſie haͤtten keine einzige Gottheit,
welche ſie verehren koͤnnten. M. Fulvius fuͤhrete in ſeinem Triumphe uͤber
die Aetolier zwohundert und achtzig Statuen von Erzt, und zwohundert
und dreyßig Statuen von Marmor in Rom ein 2). Zum Bau und zur
Auszierung der Spiele, welche eben dieſer Conſul gab, kamen Kuͤnſtler
aus Griechenland nach Rom 3), und damals erſchienen zuerſt nach Grie-
chiſchem Gebrauche, Ringer in den Spielen. Dieſer M. Fulvius, da er
mit dem M. Aemilius Cenſor war, im Jahre der Stadt Rom 573, fieng
an die Stadt mit praͤchtigen oͤffentlichen Gebaͤuden auszuzieren 4). Der
Marmor aber muß noch zur Zeit nicht haͤufig in Rom geweſen ſeyn, da
die Roͤmer noch nicht ruhige Herren waren von der Gegend der Ligurier,
wo Luna, itzo Carrara, lag, woher ehemals, ſo wie itzo, der weiße
Marmor geholet wurde. Dieſes erhellet auch daraus, daß gedachter
Cenſor M. Fulvius die Ziegel von Marmor 5), womit der beruͤhmte
Tempel der Juno Lacinia bey Croton, in Groß-Griechenland, gedecket
war, abdecken, und nach Rom fuͤhren ließ, zum Dache eines Tempels,
welchen er ſelbſt, vermoͤge eines Geluͤbdes, zu bauen hatte. Deſſen Col-
lege, der Cenſor M. Aemilius, ließ einen Marktplatz pflaſtern, und, wel-
ches fremde ſcheinet, mit Pfahlwerk umzaͤunen 6).
F.
Nach Erobe-
rung von Ma-
cedonien.
Wenige
1) Liv. L. 38. c. 9. c. 43.
2) Id. L. 39. c. 5.
3) Ibid. c. 22.
4) Id. L. 40. c. 51. 52.
5) Id. L. 42. c. 3.
6) Id. L. 41. c. 32.
P p 3
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