ziehen können. Es dominirten ehedem von den Säugethieren[...] die Schweine-, Rhinoceros-, Elephanten-, Pferde-aArtigen. Die vorhan- denen Reste einer untergegangenen Thierwelt zeigen wunder- bare Gestalt und Größe. Von einzelnen Theilen des Orga- nisßmus -- eine solche Einheit ist in organischen Bildungen! -- läßt sich zur Vorstellung des gesammten Baues und des Gebrauches der einzelnen Glieder kommen. Der Mega- losaurus hatte eine Länge von 60-70' gehabt, die Höhe eines Ochsen. Der Pleisiosau[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]r ist ein Krokodil mit ei- nem Schwanenhals; es hat am Ufer gelegen, lauernd, den Kopf unter dem Wasser, die Füße zurückgezo- gen, in die letzte Hälfte des Körpers. Der Jchthyo- sau[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]r, ein Krokodil mit Fischaugen, das gewöhnliche hat Schweinsaugen. Für den Geografphen hat die Geogra- phie der Thiere ein großes Jnteresse. Er erkennt aus der- selben den Zusammenhang der Länder und den Unterschied der Jnseln, die früher eine Verbindung mit dem festen Lande ge- habt haben, oder erst später über die Meeresfläche aufgestie- gen sind. Leopold von Buch nennt man die nordischen Skären nur Fortpflanzung des nahen Continents. Jn den Süd- seeinseln leben nur kleine Thiere; im indischen Ocean die- selben großen Gestalten wie im Continent von Africa.
ziehen können. Es dominirten ehedem von den Säugethieren[…] die Schweine-, Rhinoceros-, Elephanten-, Pferde-aArtigen. Die vorhan- denen Reſte einer untergegangenen Thierwelt zeigen wunder- bare Geſtalt und Größe. Von einzelnen Theilen des Orga- nisßmus — eine ſolche Einheit iſt in organiſchen Bildungen! — läßt ſich zur Vorſtellung des geſammten Baues und des Gebrauches der einzelnen Glieder kommen. Der Mega- loſaurus hatte eine Länge von 60–70′ gehabt, die Höhe eines Ochſen. Der Pleiſioſau[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]r iſt ein Krokodil mit ei- nem Schwanenhals; es hat am Ufer gelegen, lauernd, den Kopf unter dem Waſſer, die Füße zurückgezo- gen, in die letzte Hälfte des Körpers. Der Jchthyo- ſau[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]r, ein Krokodil mit Fiſchaugen, das gewöhnliche hat Schweinsaugen. Für den Geografphen hat die Geogra- phie der Thiere ein großes Jntereſſe. Er erkennt aus der- ſelben den Zuſammenhang der Länder und den Unterſchied der Jnſeln, die früher eine Verbindung mit dem feſten Lande ge- habt haben, oder erſt ſpäter über die Meeresfläche aufgeſtie- gen ſind. Leopold von Buch nennt man die nordiſchen Skären nur Fortpflanzung des nahen Continents. Jn den Süd- ſeeinſeln leben nur kleine Thiere; im indiſchen Ocean die- ſelben großen Gestalten wie im Continent von Africa.
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loſaurus hatte eine Länge von 60–70′ gehabt, die Höhe
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gen ſind. Leopold von Buch nennt die nordiſchen
Skären nur Fortpflanzung des nahen Continent. Jn den Süd-
ſeeinſeln leben nur kleine Thiere; im indiſchen Ocean die-
ſelben großen Gestalten wie im Continent von Africa.
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Diese Archivalie stammt aus dem Nachlass des preußischen Generals (Friedrich) Adolf von Willisen (1798–1864) aus dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz (GStA-PK). In einem blauen Papierumschlag, beschriftet mit dem Titel "Humbolds Vorlesungen", enthält das Konvolut Fragmente einer bzw. zweier Nachschriften der 1827/28 in Berlin gehaltenen Kosmos-Vorträge Alexander von Humboldts an der Berliner Universität.
Das Fragment besteht offensichtlich aus drei (wahrscheinlich unabhängig voneinander entstandenen) Teilen: Der erste Teil, Bl. [1r] bis Bl. [8v], setzt unter der Überschrift "Die flüſſigen Hüllen des Starren" unvermittelt gegen Ende der 3. Vorlesung ein, die Humboldt am 10. November 1827 gehalten hatte. Der Text gibt den Abschluss der 3. Vorlesung und anschließend den Inhalt der gesamten 4. Vorlesung vom 14. November 1827 wieder sowie den Beginn der 5. Vorlesung vom 17. November 1827. Der Text von Bl. [1r] bis einschließlich der ersten zwei Drittel von Bl. [6v] wurde vermutlich von F. A. Willisen selbst geschrieben. Der Text vom unteren Drittel des Bl. [6v] bis einschließlich Bl. [8v] wurde in einer zweiten, von der zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst, stammt offenbar also von einem anderen, namentlich nicht bekannten Schreiber. Die folgenden beiden Blätter, Bl. [9r] bis [10v], weisen ein anderes Format und anderes Papier auf. Sie sind in einer dritten, von den beiden zuvor genannten abweichenden Handschrift verfasst; der Text dieser beiden Blätter gehört inhaltlich allerdings nicht zu den Kosmos-Vorträgen. Sie sind wohl nur versehentlich in der mit "Humbolds Vorlesungen" beschrifteten Mappe abgelegt worden und werden daher hier nicht wiedergegeben.
Ab Blatt [11r] ist eine weitere, von den drei anderen abweichende Handschrift erkennbar. Dieser Teil gibt Humboldts Kosmos-Vorträge wieder, allerdings einen sehr viel späteren Teil als die übrigen dazugehörigen Blätter des Konvoluts: Der Text setzt erst mit dem Beginn der 49. Vorlesung, die Humboldt am 9. April 1828 hielt, (wieder) ein. Bis zum letzten Blatt des Konvoluts, Bl. [14v], gibt der Text den Inhalt der gesamten 49. Vorlesung wieder und bricht dann ab. Weitere, zu diesem Fragment gehörende Teile konnten im Nachlass Willisens bisher nicht ermittelt werden.
Willisen, Friedrich Adolf von: Humbolds Vorlesungen. [Berlin], [1827/28]. [= Nachschrift der ‚Kosmos-Vorträge‛ Alexander von Humboldts in der Berliner Universität, 3.11.1827–26.4.1828.], S. [6r]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/willisen_humboldt_1827/12>, abgerufen am 16.07.2024.
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